Einzigartige Kooperation vernetzt Größen der heimischen Industrie und Start-ups
der Welt – Oberösterreichs Wirtschaftsreferent LH-Stv. Dr. Michael Strugl: „Oberösterreich soll zum industriellen
Start-up-Hub Europas werden“
Linz (lk) - Wenn die Leitbetriebe AMAG, ELIN, Energie AG, Fabasoft AG, MIBA AG, Primetals Technologies Austria
GmbH und TGW Logistics Group mit dem Hight-Tech-Inkubator tech2b, der Raiffeisenlandesbank OÖ und der Anwaltskanzlei
Herbst Kinsky zusammenarbeiten, dann haben sie Großes vor: Sie starten ein in dieser Form einzigartiges Multi
Corporate Venturing-Netzwerk. „Diese heimischen Leitbetriebe öffnen sich für frische Ideen aus High-Tech
Start-ups aus aller Welt und lancieren B2B-Zukunftsprojekte, welche die Innovationskraft der heimischen Wirtschaft
nachhaltig sichern sollen“, erklärt Wirtschaftsreferent Landeshauptmann-Stv. Dr. Michael Strugl zum nun gestarteten
Multi Corporate Venturing-Programm.
Oberösterreich ist das Industriebundesland Nummer eins in Österreich. Damit das so bleibt, schließen
sich heimische Leitbetriebe nun zu einem Multi Corporate-Netzwerk zusammen. „Mit diesem Zusammenschluss der Industrie
und der damit verbundenen Kooperation mit Start-ups kann Oberösterreich zum industriellen Start-up-Hub Europas
werden. Das ist ein wichtiger zusätzlicher Impuls für ‚Start Up(per) Austria‘, Oberösterreichs Gründerstrategie“,
zeigt sich Wirtschaftsreferent LH-Stv. Strugl erfreut über die neue Initiative.
Das Netzwerk profitiert dabei wechselseitig: „Start-ups sind schnell, flexibel und kommen auf Ideen, die in großen
Betrieben oft versanden können. Umgekehrt haben Leitbetriebe mit ihrer Größe und ihrer Erfahrung
eine unheimliche Kraft, um Dinge in Gang zu bringen. Ein gutes Beispiel ist die gemeinsame Entwicklung von Prototypen“,
so LH-Stv. Strugl.
Gemeinsame und gezielte Suche nach innovativen High-Tech Start-ups
AMAG, ELIN, Energie AG, Fabasoft AG, MIBA AG, Primetals Technologies Austria GmbH und TGW Logistics Group stehen
für rund 20.000 Mitarbeiter, die einen Umsatz von mehr als fünf Milliarden Euro erwirtschaften. Und sie
stehen für Innovationskraft, die durch den einmaligen Zusammenschluss noch mehr gestärkt wird. „Das ist
in dieser Form, gemeinsam mit einem Finanzpartner, eine echte Weltneuheit im industriellen Umfeld“, erläutert
Mag. Markus Manz, Geschäftsführer des Start-up Inkubators tech2b, der als eine Art Drehscheibe zwischen
den Unternehmen und den Start-ups fungieren wird. „Unser Ziel ist es, den Bedarf der Corporates zu kanalisieren
und sie gezielt mit den ihren Anforderungen und Fragestellungen entsprechenden innovativen High-Tech Start-ups
aus aller Welt zusammenzubringen.“ Dabei öffnen sich die Konzerne und setzen sich an einem Tisch zusammen:
„Das ist keine Selbstverständlichkeit.“
tech2b hält mit seinem Netzwerk Ausschau nach regionalen, nationalen und internationalen Start-ups, welche
Lösungen für die Herausforderungen der Konzerne anbieten. „Diese Herausforderungen werden in Suchfeldern
definiert, etwa smarte Materialien, digitale Innovationen, künstliche Intelligenz oder E-Mobilität –
die Corporates haben dabei freie Wahl. Wir suchen die passenden Partner um Pilotprojekte zu generieren, die einen
echten Mehrwert bilden“, so Manz. Der Fokus liegt ausschließlich auf ausgewiesenen High-Tech-Start-ups im
B2B-Bereich: „Es geht uns darum, nachhaltige industrielle Projekte anzustoßen und nicht um kurzfristige Erfolge,
die schnell wieder verpuffen.“ Unterstützt wird das Netzwerk von der Raiffeisenlandesbank OÖ, die sich
um die Finanzierung der Projekte annimmt, und der Anwaltskanzlei Herbst Kinsky, welche sich mit ihrer juristischen
Expertise etwa um Kooperationsverträge kümmert und ihr weitreichendes Netzwerk in der Start-up-Szene
einbringt.
Kommt es zu einer Kooperation zwischen einem oder mehreren Corporates und einem Start-up, dann wird das Know-how
des Start-ups nach Oberösterreich transferiert. „Es geht um das Herstellen einer Win-Win-Situation. Die Start-ups
bekommen einen starken Partner für Vertriebs-, oder Forschungsunterstützung, die Leitbetriebe wiederum
haben den engen Kontakt zum Ideengeber“, erklärt LH-Stv. Strugl. Im Vordergrund steht dabei eine nachhaltige
Partnerschaft, welche dazu beitragen soll, dass Oberösterreich seinen Ruf als innovative Industrieregion auch
in Zukunft sichert.
Aussagen der Corporates zum Programm
Oskar Kern, Geschäftsführer von ELIN: „Die Frage ist nicht, was passieren wird, sondern was passieren
soll und wie wir Einfluss darauf nehmen können. Daher ist es so wichtig, die Zukunft und die Gegenwart zu
verbinden.“
Werner Steinecker, Generaldirektor der Energie AG: „Die Energie AG Oberösterreich und ihre Vorgängerunternehmen
stehen seit 125 Jahren für den Fortschritt in unserem Land. War es früher der Aufbau und Sicherung der
Energieversorgung, ist heute die Digitalisierung die größte Herausforderung, wo wir mit unserer Breitbandoffensive
die Zukunft ermöglichen. Die Kooperation im Rahmen dieses Netzwerks mit Start-ups, damit neue Wege zu gehen
und auch „out of the Box“ zu denken, schafft jenen Kick der Innovationskraft verstärkt und neue Perspektiven
öffnet.“
Helmut Fallmann, Mitglied des Vorstandes der Fabasoft AG: „Diese Initiative hat auch eine europäische Dimension,
denn auf die digitale Wirtschaft und Gesellschaft konzentriert sich die dritte Säule des digitalen Europäischen
Binnenmarktes. Um kein weiteres Abflauen unserer Ökonomie zu riskieren, gehört Start-ups kräftig
unter die Arme gegriffen. Das sichert Arbeitsplätze und Innovation.“
Roland Hintringer, Vice President Technology & Innovation der MIBA AG: „Die Erfahrung und das Know-How von
Industrieunternehmen kombiniert mit der Schnelligkeit und Flexibilität von Start-ups bietet die ideale Voraussetzung
für Neues.“
Karl Purkarthofer, Senior Vice President & Head of Metallurgical Services von Primetals Technologies Austria
GmbH: „Uns ist es ein Anliegen, nicht nur in Start-ups zu investieren, sondern partnerschaftlich mit ihnen einen
entscheidenden Innovations-Impuls für die Stahlbranche, und somit für unsere Kunden, zu geben. Mit tech2b
haben wir für dieses Vorhaben den passenden Partner gefunden.”
Harald Schröpf, Chief Operations Officer TGW Logistics Group: „Innovation war und ist für TGW von enormer
Bedeutung. Das Multi-Corporate-Venturing stellt für uns eine sehr interessante Möglichkeit dar, uns mit
kreativen Menschen außerhalb der TGW zu vernetzen, um neue Ideen Wirklichkeit werden zu lassen.“
Heinrich Schaller, Generaldirektor der Raiffeisenlandesbank OÖ: „Dynamische Unternehmen und Entwicklungen
brauchen dynamische Finanzierungsmodelle. Deshalb stellt die Raiffeisenlandesbank OÖ im Rahmen einer umfassenden
Finanzberatung nicht nur klassische Fremdkapitalfinanzierungen zur Verfügung, sondern engagiert sich im Rahmen
dieser Kooperation bei jungen innovativen Start-ups auch mit Eigenkapital. Wir freuen uns, wenn wir als starker
Partner einen Beitrag zur Verknüpfung oberösterreichischer Industrieunternehmen mit Start-ups leisten
können und damit die Innovationskraft unseres Wirtschaftsstandortes weiter gestärkt wird.“
Philipp Kinsky, Gründungspartner Herbst Kinsky: "Wir unterstützen diese einzigartige Industrieinitiative,
da sie eine logische Konsequenz unserer jahrzehntelangen Praxis im Start-up Bereich ist. Nunmehr nehmen wir unsere
Rolle als Brückenbauer zwischen der Corporate-Welt und der Start-up-Welt auch von unserem oberösterreichischen
Standort aus wahr.“
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