Mehr als 205.000 Strom- und Gaskunden wechselten in erster Jahreshälfte Energielieferanten
– Höchster Halbjahreswert seit Liberalisierung – Um knapp ein Viertel mehr Wechsler
Wien (e-control) - Mehr als 205.000 Strom- und Gaskunden – sowohl Haushalte als auch Unternehmen – haben
heuer in der ersten Jahreshälfte ihren Lieferanten gewechselt, wie aus der neuen Marktstatistik der Energieregulierungsbehörde
E-Control hervorgeht. „Das sind höchsten Werte seit der Liberalisierung der Strom- und Gasmärkte 2001
und 2002. Damit wurde eine neue Bestmarke aufgestellt. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum haben um mehr als ein
Viertel mehr Kunden gewechselt“, sagt E-Control Vorstand, Wolfgang Urbantschitsch. Bei Strom stieg die Zahl der
Wechsler im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 32.000 auf heuer rund 158.000 Kunden (darunter 125.000 Haushalte).
Bei Gas erhöhten sich die Wechsler um rund 9.000 auf insgesamt 47.000 (davon 44.000 Haushalte). Die Wechselraten
betrugen im heurigen Halbjahr bei Strom 2,6 Prozent, bei Gas 3,5 Prozent. Mit 205.000 Strom- und Gasanbieterwechseln
wurden die bisher höchsten Wechselzahlen im ersten Halbjahr 2014, als sich rund 204.000 einen neuen Strom-
und Gasanbieter suchten, nochmals übertroffen.
Weniger Energie verbrauchen, spart am nachhaltigsten
Neben dem Wechsel zu einem günstigeren Strom- und Gasanbieter, spart vor allem der sorgsamere Umgang mit Energie
viel Geld. „Am nachhaltigsten sparen Haushalte, wenn sie überhaupt weniger Energie verbrauchen. Wer seinen
Strom- und Gasverbrauch reduziert, kann sein Haushaltsbudget spürbar entlasten“, sagt E-Control-Vorstand Andreas
Eigenbauer. Bei Strom spart das Vermeiden von Stand-By-Verbräuchen oder der energieeffiziente Einsatz bestehender
Geräte, etwa das Waschen der Wäsche mit niedrigeren Temperaturen, bis hin zum Austausch alter Geräte
durch neue, energiesparende, rund 100 Euro pro Jahr bei den Energiekosten. Bei heißen Temperaturen überlegen
viele Personen den Kauf einer Klimaanlage. „Diese können bei häufigem Gebrauch aber hohe Stromkosten
verursachen“, sagt Eigenbauer. Hilfreich ist es, die Hitze gar nicht erst in die Wohnung oder ins Büro kommen
zu lassen. Eine Verschattung, vor allem von südwärts gelegenen Fenstern, vermeidet übermäßiges
Aufheizen der Räume. Dabei ist eine Jalousie oder eine Markise vor dem Fenster am effektivsten.
Geld durch Anbieterwechsel sparen
Ein Durchschnittshaushalt mit einem Jahresstromverbrauch von 3.500 Kilowattstunden spart sich mit dem Wechsel
vom angestammten Versorger zum günstigsten Anbieter im ersten Jahr zwischen 200 Euro inklusive Neukundenrabatt
in Salzburg und 330 Euro in Oberösterreich. Ohne Neukundenrabatt liegt die Ersparnis zwischen 90 Euro (Salzburg)
und 220 Euro in Oberösterreich. Wer mit Gas heizt oder kocht, kann aufgrund des höheren Verbrauchs (im
Schnitt 15.000 Kilowattstunden bei einem Durchschnittshaushalt) bei einem Wechsel deutlich mehr sparen als bei
Strom. Ein Gaslieferantenwechsel spart zwischen 420 Euro inklusive Neukundenrabatt in Tirol und 700 Euro in Klagenfurt
bzw. ohne Neukundenrabatt 130 Euro in Tirol und 330 Euro in Linz.
Gewechselt wird nur Lieferant, Netzbetreiber bleibt
Der Wechsel selbst geht schnell und unkompliziert und kann bei den meisten Lieferanten mittlerweile bequem
online erledigt werden. Ihren günstigsten Lieferanten für Strom und Gas finden Konsumenten online mit
dem Preisrechner der E-Control. Mit einem einfachen Klick kann man sich die Ersparnis ohne einmaligen Neukundenrabatt
anzeigen lassen. Für den Wechsel genügt das Ausfüllen eines Formulars beim neuen Lieferanten. Den
Rest erledigt der neue Lieferant. Gewechselt wird nur der Lieferant, der Netzbetreiber bleibt abhängig vom
Wohnort immer derselbe. Der Wechsel ist kostenlos, Strom- und Gaszähler sowie alle Leitungen bleiben unverändert
bestehen. Wer keinen Internetzugang hat, kann sich telefonisch an die Energie-Hotline der E-Control wenden (0810
10 25 54 zum Tarif von 0,044 Euro/Minute).
Oberösterreicher wechselten am häufigsten
Am häufigsten wechselten ihren Strom- bzw. Gaslieferanten im ersten Halbjahr im Verhältnis zur Kundenanzahl
die Oberösterreicher, am seltensten die Vorarlberger. In Oberösterreich wechselten bei Strom 3,7 Prozent
bzw. 37.800 Kunden, bei Gas 5,6 Prozent (8.100 Kunden). Am zweihäufigsten wechselten die Kärntner mit
3,1 Prozent bei Strom (12.000 Kunden), bei Gas waren es 4,3 Prozent (600 Kunden). Am dritthäufigsten wechselten
ihren Stromlieferanten die Wiener mit drei Prozent (45.700 Kunden), bei Gas waren die Steirer mit 4,1 Prozent (2.800
Kunden) die drittfleißigsten Wechsler. Alle anderen Bundesländer blieben sowohl bei Strom als auch bei
Gas unter dem Österreichschnitt. Das Bundesland mit der geringsten Wechselbereitschaft war Vorarlberg mit
einer Wechselrate bei Strom von 0,9 Prozent, bei Gas waren es 1,3 Prozent.
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