Zufriedenstellender Cash Flow sowie niedriger Fremdkapitalzinssatz wären bei guter Eigenkapitalausstattung
der Betriebe ein Nährboden für steigende Investitionen.
Wien (kmuforschung) - Der Cash Flow der österreichischen KMU ist 2015/16 im Vergleich zum Vorjahr um
0,3%-Punkte gestiegen und betrug im Durchschnitt 7,3% der Betriebsleistung. Damit lag er über den Investitionen,
die durchschnittlich 4,9% der Betriebsleistung ausmachten und sich um 0,4%Punkte erhöhten.
Dies zeigen Auswertungen aus der Bilanzdatenbank der KMU Forschung Austria von etwa 67.400 Jahresabschlüssen
von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) der marktorientierten Branchen.
„Die Investitionszurückhaltung der vergangenen Jahren spiegelt sich eben in den Jahresabschlüssen wider“,
so Mag. Peter Voithofer, Direktor der KMU Forschung Austria. „Auch im Hinblick auf die Wettbewerbsfähigkeit
ist die Steigerung der Investitionstätigkeit wichtig. Die finanziellen Voraussetzungen dafür sind für
viele Betriebe gegeben“.
Der Cash Flow bezeichnet die einem Unternehmen tatsächlich zugeflossenen Mittel und ist somit jener Betrag,
der für Investitionen, Schuldentilgung, Steuerzahlungen bzw. Gewinnentnahme zur Verfügung steht. Er ist
somit der Indikator für die Innenfinanzierungskraft von Unternehmen.
Eine Betrachtung der Investitionstätigkeit der heimischen KMU zeigt, dass 13% der analysierten Unternehmen
im Jahr 2015/16 keine Investitionen getätigt haben. In knapp der Hälfte der KMU lagen die Investitionen
unter dem Wert der Abschreibungen. 38% investierten mehr als abgeschrieben wurde, somit wurden hier neue Kapazitäten
aufgebaut.
Vertiefende Analysen aus der Bilanzdatenbank ermöglichen die Einstufung der wichtigsten heimischen Sektoren
in Kategorien nach Cash Flow bzw. Investitionen in Relation zur Betriebsleistung sowie Entwicklung des jeweiligen
Indikators im Vorjahresvergleich.
Zwischen 2014/15 und 2015/16 kam es etwa in der Beherbergung und Gastronomie sowie im Sektor Information und Kommunikation
zum Anstieg des durchschnittlichen Cash Flow von über 10% bei gleichzeitig hoher Cash Flow-Quote (größer
10%) in Relation zur Betriebsleistung.
Die Investitionsquote in der Beherbergung und Gastronomie betrug ebenfalls über 10% der Betriebsleistung.
Jedoch sind die durchschnittlichen Investitionen in geringerem Ausmaß gestiegen. Im Bereich Information und
Consulting hingegen war die Investitionsquote in Relation zur Betriebsleistung geringer als der Cash Flow. Dafür
konnten die Investitionen im Durchschnitt im Vorjahresvergleich um über 10% gesteigert werden.
„Die nunmehr bessere gesamtwirtschaftliche Entwicklung in Kombination mit wirtschaftspolitischen Maßnahmen
werden zu höheren Investitionen der österreichischen KMU führen“, so Mag. Peter Voithofer abschließend.
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