Enge Zusammenarbeit im Güterverkehr von Deutschland, der Schweiz, Österreich und
Frankreich im Güterverkehr – Einsatz von zusätzlichen Loks und Lokführern
Wien (öbb) - Europäischer Schulterschluss der großen Eisenbahnen: Die Chefs der deutschen,
schweizerischen, österreichischen und französischen Bahnen haben eine enge Kooperation vereinbart, um
die Auswirkungen der Rheintalsperrung auf den Schienengüterverkehr möglichst gering zu halten. Nachdem
am 22. August bekannt wurde, dass die Strecke erst am 7. Oktober wieder in Betrieb genommen werden kann, verständigten
sich die Deutsche Bahn (DB), die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB), die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB)
sowie die Société Nationale des Chemins de Fer (SNCF) bis Ende der Woche auf ein umfangreiches Maßnahmenpaket,
um die traditionell nach dem Ferienende zunehmenden Güterverkehre bewältigen zu können. So wurde
beispielsweise vereinbart, gemeinsam zusätzliche Loks und Lokführer bereit zu stellen und die Regelungen
im grenzüberschreitenden Verkehr zu vereinfachen.
„Unser gemeinsames Ziel ist es den Schienengüterverkehr als Rückgrat der europäischen Wirtschaft
in Fluss zu halten und die Auswirkungen für unsere Kunden zu minimieren. Gemeinsam mit unseren Partnern arbeiten
wir an Lösungen um den Warentransport in Europa sicherzustellen“ so Andreas Matthä, Vorstandsvorsitzender
der ÖBB Holding.
Die vier Bahnen wollen gemeinsam zusätzliche Lokführer und Loks für die Korridore über Frankreich
und Österreich bereitstellen. Darüber hinaus ist geplant, Sprachvorgaben für den deutsch-französischen
Grenzübertritt zeitlich befristet zu ändern, so dass auch deutschsprachige Lokführer bestimmte Strecken
fahren können. Um die Fahrt von Deutschland in die Schweiz weiter zu erleichtern, soll zwischen Kornwestheim
und Zürich ein Shuttleverkehr für Güterzüge eingerichtet werden.
Zudem haben die vier Bahnchefs Dr. Richard Lutz (DB), Andreas Meyer (SBB), Andreas Matthä (ÖBB) und Guillaume
Pepy (SNCF) verabredet, sich regelmäßig eng abzustimmen und zu prüfen, ob die Maßnahmen greifen
oder bei Bedarf weitere Schritte folgen müssen.
Die Rheintalbahn ist eine der wichtigsten Achsen im Schienengüterverkehr mit täglich bis zu 200 Güterzügen.
Ein großer Teil der Züge kann über Strecken durch Deutschland, Österreich und Frankreich umgeleitet
werden. Entsprechende Trassenangebote haben die beteiligten Verkehrs- und Infrastrukturunternehmen kurze Zeit nach
der Sperrung ausgearbeitet. Derzeit können die Korridore über Frankreich und Österreich jedoch noch
nicht vollständig genutzt werden, da noch nicht ausreichend Loks und Lokführer mit entsprechender Strecken-
und Sprachkenntnis zur Verfügung stehen. Mit den jetzt vereinbarten Maßnahmen wird dies deutlich verbessert.
ÖBB: Österreichs größter Mobilitätsdienstleister
Als umfassender Mobilitätsdienstleister bringt der ÖBB-Konzern jährlich 461 Millionen Fahrgäste
und 111 Millionen Tonnen Güter umweltfreundlich ans Ziel. 92 Prozent des Bahnstroms stammen aus erneuerbaren
Energieträgern, zu 90 Prozent aus Wasserkraft. Die ÖBB gehörten 2016 mit rund 96 Prozent Pünktlichkeit
zu den pünktlichsten Bahnen Europas. Konzernweit sorgen 40.265 MitarbeiterInnen bei Bahn und Bus (zusätzlich
rund 1.700 Lehrlinge) dafür, dass täglich rund 1,3 Millionen Reisende sicher an ihr Ziel kommen. Strategische
Leitgesellschaft des Konzerns ist die ÖBB-Holding AG.
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