VCÖ-Mobilitätspreis Burgenland 2017 verliehen

 

erstellt am
28. 08. 17
13:00 MEZ

… für Stadtbus Eisenstadt, Pedibus Mattersburg und für Eisenstädter Schulprojekt „SAGMO“
Wien/Mattersburg/Eisenstadt (blms) - Gleich drei Projekte wurden beim diesjährigen VCÖ-Mobilitätspreis Burgenland von VCÖ, Landeshauptmann Hans Niessl und der ÖBB ausgezeichnet. Der im Dezember 2016 eingeführte Stadtbus Eisenstadt, der Pedibus der Volksschule Mattersburg und das Projekt „Schule macht green-mobil“ das in Eisenstadt mit mehr als 500 Schülerinnen und Schülern durchgeführt wurde. Der VCÖ weist darauf hin, dass für die Erreichung des Klimaziels verstärkte Maßnahmen für eine umweltfreundliche Mobilität wichtig sind.

Der Verkehr ist beim Klimaschutz das größte Sorgenkind. Deshalb war der diesjährige VCÖ-Mobilitätspreis dem Thema „klimaverträglich mobil“ gewidmet. Der VCÖ- Mobilitätspreis wird vom VCÖ in Kooperation mit dem Land Burgenland und den ÖBB durchgeführt. „Jeder von uns kann einen Beitrag zu mehr Klimaschutz leisten. Die heuer eingereichten Projekte zeigen das und geben uns Mut vor Ort zu handeln und konkrete Verbesserungen umzusetzen“, gratuliert Landeshauptmann Hans Niessl den Preisträgerinnen und Preisträgern. „Wir stehen vor den größten Veränderungen seit Beginn der Massenmotorisierung. Mit dem Klimaabkommen von Paris wurde der weltweite Ausstieg aus Erdöl und Kohle bis zum Jahr 2050 vereinbart, um gravierende Schäden infolge der Erderwärmung zu vermeiden. Wir sind die letzte Erwachsenen-Generation, die den Klimawandel bremsen kann. Nehmen wir diese Verantwortung im Interesse der kommenden Generationen wahr“, stellt VCÖ-Geschäftsführer Willi Nowak fest.

Mobilitätsverhalten von Kindern entscheidend für zukünftige Mobilität
Wie Kinder heute mobil sind, hat wesentlichen Einfluss auf ihr späteres Mobilitätsverhalten. Im Burgenland kommen immerhin zwei Drittel der Kinder umweltfreundlich zu Fuß, mit dem Öffentlichen Verkehr oder Fahrrad zur Schule. Eltern, die ihr Kind mit dem Auto zur Schule bringen, tun ihrem Kind nichts Gutes. „Der Schulweg ist für Kinder eine Chance, Kompetenz im richtigen Verhalten im Straßenverkehr zu erlangen und auf die tägliche Portion gesunde Bewegung zu kommen“, betont VCÖ-Geschäftsführer Nowak. Wichtig ist, dass in den Gemeinden und Städten das Verkehrssystem kindgerecht wird, etwa durch verstärkte Verkehrsberuhigung, durch ein dichtes Netz an Gehwegen und auch durch ein gutes öffentliches Verkehrsangebot.

Stadtbus Eisenstadt Gesamtsieger beim VCÖ-Mobilitätspreis Burgenland
Seit Dezember 2016 fahren in Eisenstadt drei Buslinien. Im 30-Minuten-Intervall fahrend und mit enger Abstimmung mit dem Fahrplan der ÖBB ist der Stadtbus bereits fixer Bestandteil der Stadt geworden. Das gesamte Stadtgebiet wird mit über 60 Haltestellen abgedeckt. Dabei fährt der Stadtbus von Montag bis Freitag von 6:30 bis 19:30 und aufgrund des positiven Feedbacks seit April auch am Samstag. Die Jahreskarte kostet lediglich 95 Euro. Das Ziel für die Linien- und Haltestellenplanung war, dass alle wichtigen Einrichtungen der Stadt, wie Schulen, Ämter, Krankenhaus, etc., sich in einen 300-Meter-Einzugsbereich zu einer Haltestelle befinden. Auch soll jedes Ziel mit maximal einer Umsteigerelation innerhalb einer halben Stunde erreicht werden können. Täglich nutzen im Schnitt 1.000 Fahrgäste das Angebot.

„Der Öffentliche Verkehr ist eine wichtige Basis für eine klimaverträgliche Mobilität. Der Ausbau des Angebots ist ein wichtiger Schritt Richtung Klimaziel und sichert allen Menschen unabhängig vom Alter leistbare Mobilität“, gratuliert VCÖ-Geschäftsführer Nowak. Bürgermeister Thomas Steiner und Vize-Bürgermeister Günter Kovacs nahmen die Auszeichnung von Landeshauptmann Hans Niessl, VCÖ-Geschäftsführer Nowak und Nikolaus Ott vom ÖBB-Postbus entgegen.

 

 

Ing. Gottfried Öhler vom ÖBB-Postbus betont: „Klimafreundliche Mobilität bei geringstmöglichen CO2-Emissionen ist bei den ÖBB bereits Realität, sowohl bei der Bahn als auch beim Bus. Jährlich werden Millionen Tonnen CO2 eingespart. Der Bahnstrom stammt zu 93 Prozent aus erneuerbaren Energieträgern – aus Wasserkraft und 5 Prozent aus Wind, Sonnenergie und Biomasse. Beim ÖBB-Postbus setzen wir große Hoffnungen in neue Technologien. Der Einsatz alternativer Antriebsformen steht voll im Einklang mit unseren Bemühungen im ÖBB-Konzern, Umweltfreundlichkeit und Nachhaltigkeit in den Vordergrund zu stellen. Es ist sehr erfreulich, dass mit dem VCÖ-Mobilitätspreis innovative Mobilitätskonzepte und Initiativen mit umweltfreundlichen Verkehrsmitteln ausgezeichnet werden. „

Auch Mattersburger Pedibus beim VCÖ-Mobilitätspreis Burgenland ausgezeichnet
Bereits seit dem Jahr 2011 gibt es für die Volksschule Mattersburg Pedibus-Haltestellen. An diesen Stationen können die Kinder zu bestimmten „Startzeiten“ gemeinsam mit anderen Schülerinnen und Schüler zur Schule gehen. Dadurch machen die Kinder Bewegung an der frischen Luft und haben mit den Kindern ihrer unmittelbaren Wohngegend regelmäßig Kontakt.

Am Anfang des Schuljahres werden an die Eltern die „Fahrpläne“ verteilt und der Pedibus erklärt. Auch werden der Pedibus und seine Vorteile im Unterricht thematisiert. Zu Beginn des Projekts wurden die Kinder noch von Eltern begleitet. Mittlerweile nehmen die größeren Kinder die kleineren mit.

Früher wurden viele Kinder von den Eltern mit dem Auto zur Schule gebracht, was im Schulumfeld zu Verkehrsproblemen und erhöhten gesundheitsschädlichen Schadstoff- Emissionen führte. Seit der Einführung des Pedibus wurde auch seitens der Polizei eine wesentliche Verkehrsberuhigung festgestellt. Der Pedibus wird beim VCÖ-Mobilitätspreis Burgenland als vorbildliches Projekt ausgezeichnet. Landeshauptmann Hans Niessl, VCÖ und ÖBB überreichten die Auszeichnung an Volksschuldirektorin Rafaela Strauß.

Auszeichnung auch für Eisenstädter Schulprojekt „Schule macht green-mobil!“
SAGMO (Schule macht green-mobil!) bringt Schülerinnen und Schüler in Eisenstadt das Thema „Green Mobility“ anhand aktiver Erforschung der eigenen Mobilität und des eigenen Umfelds altersgerecht näher. Mehr als 500 Schülerinnen und Schüler aus Volksschulen, Neuen Mittelschulen, AHS und BHS sind im Projekt beteiligt. Das passiert in Workshops, in Exkursionen und schulübergreifenden Mobilitätstagen. „Eltern bringen ihre Kinder vermehrt mit dem Auto bis vor den Eingang der Schule. Mit einem Umdenken des Mobilitätsverhaltens der jüngsten Generation soll ein Bewusstsein für selbstbestimmte Mobilität geschaffen werden“, erklärt Projektleiter Christian Grubits, der die Auszeichnung vorbildliches Projekt beim VCÖ- Mobilitätspreis Burgenland entgegen nahm.

Die bisherigen Gewinner des VCÖ-Mobilitätspreis Burgenland
Jahr 2017: Stadtbus Eisenstadt, Pedibus Mattersburg, „Schule macht green mobil!“
Jahr 2016: Energie Burgenland: E-Carsharing
Jahr 2015: Mikro ÖV-System Ökotrip Pinka- und Stremtal und Güssing
Jahr 2014: Volksschule Oggau „school-walking“-Pass
                  Kindergarten Großpetersdorf „Fußgängerführerschein“
Jahr 2013: Konzept „Mikro-ÖV“, Dorfschattl-Schattendorf
Jahr 2012: Grenzenlos mobil am See
Jahr 2011: Bikeline – Gemeinsam mit dem Rad zur Schule
Jahr 2010: GreMo Pannonia
Jahr 2009: Pedibus – Volksschule St. Georgen
Jahr 2008: Gmoa-Bus Purbach
Jahr 2007: Neusiedler See Bus
Jahr 2006: IVAN Neusiedl
Jahr 2005: Discobus Burgenland
Quelle: VCÖ 2017

 

 

 

Weitere Informationen:
http://www.vcoe.at
Allgemeine Informationen:
https://www.burgenland.at
http://www.mattersburg.gv.at

 

 

 

 

 

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