Hammerschmid präsentiert Qualitätsoffensive
 für Österreichs Schulen

 

erstellt am
28. 08. 17
13:00 MEZ

Grundkompetenzen der Schülerinnen und Schüler erhöhen – 5.000 zusätzliche LehrerInnen für Schulen mit besonderen Herausforderungen
Wien (bmb) - „Mein Ziel ist es, allen Kindern die beste Bildung zu ermöglichen. Zu viele Schülerinnen und Schüler in Österreich verfügen jedoch über unzureichende Grundkompetenzen. Es ist daher dringend notwendig, dass wir Maßnahmen setzen, die schnell wirken und direkt in den betroffenen Schulen ankommen“, so Hammerschmid bei der Präsentation der Qualitätsoffensive für Schulen im Bildungsministerium. Die Maßnahmen der Qualitätsoffensive zielen einerseits darauf ab, die Grundkompetenzen der Kinder und Jugendlichen zu verbessern und andererseits jene Schulen zu unterstützen, die die größten Herausforderungen haben. Die Offensive umfasst zwei Maßnahmenpakete: das Projekt „Grundkompetenzen absichern“ sowie 5.000 zusätzliche LehrerInnen.

Grundkompetenzen absichern
Das Projekt „Grundkompetenzen absichern“ rückt jene Schulen in den Mittelpunkt, die bei den Bildungsstandard-Überprüfungen unter dem Österreich-Schnitt und unter ihrem Erwartungsbereich liegen. Diese Schulen erhalten sowohl eine stärkere Aufmerksamkeit durch die Schulaufsicht als auch Unterstützung durch eine mehrjährige Begleitung durch Teams aus SchulentwicklerInnen, FachdidaktikerInnen und SchulpsychologInnen bzw. SchulsozialarbeiterInnen. „Das Ziel ist es, die Stärken und Schwächen der Kinder so früh wie möglich zu erkennen und im Rahmen der Individualisierung und differenzierten Förderung zu berücksichtigen“, so Bildungsministerin Sonja Hammerschmid. Diese Förderung betrifft die Elementar-, Primar- und Sekundarstufe (inklusive 9. Stufe). So sollen mehr SchülerInnen Grundkompetenzen in Deutsch, Mathematik und Englisch erreichen.

5.000 LehrerInnen zusätzlich
Der zweite Teil der Qualitätsoffensive umfasst 5.000 zusätzliche LehrerInnen für Schulen mit besonderen Herausforderungen. „Hier geht es um rund 520 Schulen, die aufgrund ihrer soziodemografischen Lage schlechtere Bildungschancen für ihre Schülerinnen und Schüler aufweisen und ohne zusätzliche Ressourcen keine Leistungsverbesserungen erzielen können“, so Hammerschmid. Die Schulen werden mittels eines so genannten Chancenindex ermittelt. Zwei Kriterien sind für diesen Index wichtig: der Anteil der Schülerinnen und Schüler, deren Eltern maximal einen Pflichtschulabschluss aufweisen, sowie der Anteil der Schülerinnen und Schüler mit anderer Erstsprache als Deutsch. Dieser Chancenindex wurde bereits für die Verteilung der Integrationstöpfe erfolgreich eingesetzt, um jene Schulen auszuwählen, die verstärkt gefördert werden.

Die zusätzlichen 5.000 LehrerInnen sollen insbesondere in der Schuleintrittsphase aktiv werden. Dies ermöglicht einerseits eine schnellere Eingewöhnung der Kinder als auch eine frühe Förderung von Talenten. Die Schulübertrittsphase von der Volksschule in die Sekundarstufe soll auch aktiv begleitet werden.

Gedeckt wird der Bedarf durch:

Früherer Berufseinstieg für 2.000 LehramtsabsolventInnen in Warteposition
Derzeit befinden sich in Österreich über 4.600 ausgebildete LehrerInnen, davon über 2.500 AbsolventInnen des Lehramtes Volksschule, auf den Wartelisten der Landesschulräte. Zusätzlich geschaffene Lehrerstellen an betroffenen Volksschulen und Neuen Mittelschulen/ AHS sollen Interessierten einen früheren Einstieg in den Schuldienst ermöglichen.

1.000 neue QuereinsteigerInnen für die Sekundarstufe
Im gemeinsamen Studienrecht, das im Juni 2017 beschlossen wurde, ist ein neues Modell für BerufsumsteigerInnen im Bereich der Sekundarstufe (Allgemeinbildung) verankert. Der „Quereinstieg“ in diesem Altersbereich kann nun mit gemeinsamen Angeboten von Pädagogischen Hochschulen und Universitäten forciert werden und damit interessierten Personen aus anderen fachlich in Frage kommenden Berufsfeldern eine neue berufliche Perspektive bieten.

2.000 neue LehrerInnen für die Primarstufe
Geeignete Persönlichkeiten mit besonderen Kompetenzen und Erfahrungen in sozialen und pädagogischen Tätigkeitsfeldern sollen mit einem neuen Studienangebot bzw. einer Sonderform des Lehramtsstudiums Primarstufe, insbesondere zur Verstärkung des Lehrpersonals in Übertrittsphasen wie dem Schuleinstieg, gewonnen werden. Diese Persönlichkeiten werden von der Schulbehörde in enger Zusammenarbeit mit SpezialistInnen der Pädagogischen Hochschulen ausgewählt und angestellt. Sie sollen insbesondere in den ersten beiden Schuljahren der Volksschulzeit zusätzlich zur Klassenlehrkraft eingesetzt werden. So können sie die in ihren bisherigen Berufstätigkeiten erworbenen Kompetenzen sofort im Interesse der Kinder und deren Eltern einsetzen. Berufsbegleitend können sie ein Lehramtsstudium Primarstufe absolvieren. Ihre Aufgabe ist, als NahtstellenspezialistInnen das LehrerInnenteam insbesondere an Volksschulen zu unterstützen und zu verstärken. Dieses Modell für einen Quereinstieg in den Lehrberuf orientiert sich an den Studienangeboten für BerufspraktikerInnen für die Sekundarstufe (Berufsbildung), mit welchen bereits sehr gute Erfahrungen gemacht wurden.

„Mit dieser Maßnahme können wir punktgenau jene Pädagoginnen und Pädagogen unterstützen, die tagtäglich besondere Herausforderungen meistern“, so Hammerschmid abschließend.

 

 

 

zurück

 

 

 

 

Kennen Sie schon unser kostenloses Monatsmagazin "Österreich Journal" in vier pdf-Formaten? Die Auswahl finden Sie unter http://www.oesterreichjournal.at