Gleißner: Stellung Österreichs im EU-Binnenland beachten – Wettbewerbsfähigkeit
des Wirtschaftsstandortes wahren
Wien (pwk) - Die am 23.08. veröffentlichte WIFO-Studie, die im Auftrag des Beirats für Wirtschafts-
und Sozialfragen erstellt wurde, stellt die Entwicklung von Arbeitskosten und Lohnnebenkosten umfassend dar und
versachlicht die Diskussion rund um Einkommen und Arbeitskosten. Österreich liegt bei den Arbeitskosten je
Stunde gleichauf mit Deutschland im Spitzenfeld der EU. Auch hat Österreich den siebthöchsten Anteil
an indirekten Arbeitskosten unter den EU28. Österreich lag 2015 mit einem Anteil von 26,2% an den Gesamtarbeitskosten
deutlich vor dem Haupthandelspartner und –konkurrent Deutschland mit nur 22,4%.
WKÖ-Arbeits- und Sozialrechtsexperte Rolf Gleißner, der an der Studienerstellung mitgewirkt hat, warnt:
„Österreich muss auch in Zukunft bei der Entwicklung von Lohn- und Lohnnebenkosten vorsichtig sein, wenn wir
wettbewerbsfähig bleiben wollen, denn die Lohnstückkosten sind seit 2005 stärker gestiegen als bei
unseren Handelspartnern.“ Die Lohnquote schwankt je nach Konjunktur. Doch entgegen den Ängsten vor einer Erosion
kann man Entwarnung geben: Die WIFO-Studie zeigt auf, dass sie derzeit auf dem selben Niveau ist wie im Jahr 2000.
Viele Länder wie Ungarn und Deutschland haben ihre Lohnnebenkosten massiv gesenkt, andere wie Belgien und
Finnland sind gerade dabei. Gleißner: „Angesichts der hohen Arbeitskosten und der Beschäftigungslage
in Österreich ist klar, dass Österreich als offene Volkswirtschaft inmitten des EU-Binnenmarkts sich
von diesem Trend nicht entkoppeln kann, sondern ebenso die Lohnnebenkosten senken muss. Wenn der Staat alle Effizienzpotenziale
hebt, braucht es dazu keine neuen Steuern“.
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