Neues Schuljahr bringt mehr Autonomie, Sprachstartgruppen, Schulcluster und digital learning
Eisenstadt (blms) - Für 32.479 SchülerInnen im Burgenland, davon 18.219 im Pflichtschulbereich
und 2.741 Erstklässler, beginnt am 4. September das neue Schuljahr. Was sie an Schwerpunkten und Neuerungen
im Schulbereich erwartet, darüber informierten Landeshauptmann Hans Niessl, Präsident des Landesschulrats,
und der amtsführende Landesschulratspräsident Mag. Heinz Josef Zitz am 23. August bei einem Pressegespräch.
Zu den Neuerungen zählen die Schuleinschreibung neu, die Ausweitung der täglichen Turnstunde auf nunmehr
188 Schulen, frei wählbare Leistungsbeurteilung, Sprachstartgruppen und die Einführung von Schulclustern
im Rahmen des im Juni vom Nationalrat beschlossenen Schul-Autonomiepakets. „Digital learning“ soll noch stärker
in den Lehrplan integriert werden.
„Das Burgenland ist ein Musterschüler in der Bildungspolitik“, betonte Niessl. „Wir sind bei der Kinderbetreuung,
bei den Angeboten und der Qualität der Bildung, bei den Maturanten top“. Zuletzt sei man auch bei der Zentralmatura
mit der insgesamt geringsten Zahl an Nichtgenügend in Deutsch, Englisch und Mathematik an erster Stelle gelegen.
„Die Latte liegt hoch, wir wollen sie für die nächsten Jahre noch höher legen. Das Ziel kann nur
sein, weiterhin die Nummer Eins im Bildungsbereich in Österreich zu sein“.
Grundschulreform bringt mehr Flexibilität
Mehr Autonomie bringt die Grundschulreform. So soll der Übergang vom Kindergarten in die Volksschule durch
einen Austausch zwischen den beiden Institutionen bessere individuelle Förderung ermöglichen. Schulen
können künftig selbst über die Beurteilungsformen entscheiden, ebenso über die Trennung von
Klassen nach Schulstufen oder deren jahrgangsübergreifende Bildung. Sprachstartgruppen können, als Ergänzung
der bisherigen Sprachförderkurse, parallel zum Unterricht in der Regelklasse geführt werden. „Das ist
ein wesentlicher Beitrag zur Integration“, ist Niessl überzeugt. Er sieht Deutschkenntnisse als die wesentliche
Grundlage für Bildungsvermittlung.
Tägliche Turnstunde bereits an 188 Schulen
Die im Vorjahr erstmals im Burgenland als bundesweite Modellregion auf schulautonomer Basis eingeführte
tägliche Bewegungs- und Sporteinheit wird an weiteren zehn Schulen eingeführt. Insgesamt nehmen ab dem
neuen Schuljahr bereits 188 Schulen am Modell teil, das sind 81 % aller Schulen im Burgenland. Niessl bewertet
die tägliche Turnstunde als „ein Erfolgsmodell, das kontinuierlich weiterwächst“.
Bildungsdirektion so gut wie umgesetzt
„Zu 90 Prozent umgesetzt“ sei die Bildungsdirektion im Burgenland. In der noch unter dem Namen „Landesschulrat“
firmierenden Institution werden bereits jetzt alle dienstrechtlichen Angelegenheiten aller LehrerInnen zentral
geregelt – jener der Landes- als auch der BundeslehrerInnen. Ab 1.1.2019 soll, wie vom Gesetz gefordert, die Bildungsdirektion
als Amt gänzlich umgesetzt sein.
Schulcluster bereits Realität
Das im Juni 2017 vom Nationalrat beschlossene Autonomiepaket beinhaltet unter anderem die Bildung von Schulclustern.
Im Burgenland wurden bereits einige Schulen im Allgemeinen Pflichtschulbereich unter eine gemeinsame Leitung gestellt,
so etwa in der ASO Frauenkirchen (VS Frauenkirchen, VS Illmitz, Expositur NMS Illmitz sowie Sport-NMS Frauenkirchen),
in der VS Deutsch Jahrndorf (mit VS Gattendorf) oder und in der VS Kleinhöflein (mit VS St. Georgen).
Neues Unterrichtsfach „Coding und Robotik“
„Im Bereich des Einsatzes digitaler Technologien ist das Burgenland die Nummer Eins in Österreich, ja
sogar in Europa“, sagte Zitz. 95 % aller burgenländischen Volksschulen nutzten „skooly“, 100 % der burgenländischen
Bundesschulen seien im E-Learning-Cluster. Der Bildungsserver sei mit fast 100 %-iger Nutzung das meistgenutzte
System in Österreich. Nun soll das neue Unterrichtsfach „Coding und Robotik“ an 12 burgenländischen Schulen
eingeführt werden und den SchülerInnen digitale Technologien näherbringen.
SchülerInnenzahlen wieder leicht ansteigend
Im Burgenland gibt es mit dem Schuljahr 2017/2018 18.219 SchülerInnen im Pflichtschulbereich, das bedeutet
ein leichtes Plus zum Vorjahr; 2.741 von ihnen sind Taferklässler. Im AHS/BMHS-Bereich sind zum Schulstart
14.260 SchülerInnen gemeldet. Insgesamt sind im Burgenland 4.141 LehrerInnen tätig, davon 2.372 LandeslehrerInnen
und 1.769 BundeslehrerInnen (AHS, BMHS). „Besonders freut es mich, dass wir für das kommende Schuljahr 106
zusätzliche LehrerInnen anstellen konnten“, so Niessl.
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