BM Alois Stöger, LH Kaiser, LHStv.in Schaunig bei Lokalaugenschein in Villach: Eine notwendige
arbeitsmarktpolitische Maßnahme für eine Personengruppe, für die sich nur die Politik einsetzt
Wien/Klagenfurt (lpd) - Eine erste Erfolgsbilanz über die Aktion 20.000 wurde am 23.08. von Bundesminister
Alois Stöger gemeinsam mit Landeshauptmann Peter Kaiser, LHStv.in Gaby Schaunig sowie AMS-Landesgeschäftsführer
Franz Zewell im Rahmen einer Pressekonferenz im Pflegeheim der Diakonie in Maria Gail/Villach gezogen. Die Aktion
20.000 verfolgt das Ziel, Arbeitsplätze für ältere Langzeitarbeitslose (50+) im gemeinnützigen
Bereich zu schaffen, startete im Juli d. J. mit Pilotprojekten in allen Bundesländern und läuft vorerst
zwei Jahre.
Es gibt erfreuliche Ergebnisse: Mit Stichtag 1. September werden somit in der Modellregion Villach, Villach Land
und Hermagor nach zwei Monaten bereits 56 Personen der Langzeitbeschäftigungslosen 50+ in einem Arbeitsverhältnis
stehen. Insgesamt stehen dzt. 159 offene Stellen zur Verfügung, bis Ende des Jahres sollen es 300 sein.
Einig waren sich alle, dass die Aktion 20.000 eine arbeitsmarktpolitisch notwendige und sehr wertvolle Maßnahme
für ältere Langzeitbeschäftigungslose sei, da diese auf dem Arbeitsmarkt sonst keine Chancen bekommen.
Trotz der positiven Arbeitsmarktentwicklung haben es Arbeitslose (50+) schwer, daher habe man diese Aktion 20.000
geschaffen, sagte Arbeits- und Sozialminister Stöger und dankte auch Landeshauptmann Peter Kaiser für
seine Unterstützung dieser Aktion.
Es gehe darum, dieser Personengruppe Perspektiven und Würde zu geben, betonte Stöger. Mit diesen zusätzlichen
Arbeitsplätzen schaffe man einen Mehrwert für die Gesellschaft, damit würden auch Leistungen erbracht,
die notwendig seien, aber bislang nicht bezahlt würden, etwa im Bereich von Gemeinden, Schulen oder in der
Pflege. „Wir wollen Lohneinkommen produzieren, das einen Mehrwert für die Gesellschaft bringt, den Beschäftigten
Perspektiven gibt und die dann auch Steuern und Abgaben zahlen“, sagte Stöger. Mit der Aktion wolle man die
Langzeitarbeitslosigkeit älterer Menschen halbieren. Es sei vernünftig, die Aktion auch nach zwei Jahren
zu verlängern.
Landeshauptmann Peter Kaiser dankte dem Bundesminister für seine Erfolge, wie der kürzlich erfolgten
Pensionserhöhung, für seinen Einsatz zur positiven Entwicklung des Arbeitsmarktes und insbesondere auch
für die Aktion 20.000. „Mit der Aktion geben wir Menschen Hoffnung und Perspektiven zurück, die sie ohne
Unterstützung der Politik sonst nicht hätte“.
Die Finanzierung der Arbeitslosigkeit betrage in Österreich pro Jahr rund acht Milliarden Euro. Es sei sehr
sinnvoll, einen Teil der Mittel davon für aktive Arbeitsmarktpolitik und für die Reintegration von Beschäftigungslosen
in den Arbeitsmarkt einzusetzen. In Kärnten werde zwischen Land, Bund und AMS eng abgestimmt und kooperiert,
um Menschen, eine Chance zu geben, in Lohnarbeit zu kommen. Es gebe viele Bereiche, in denen Arbeit anfalle, die
aber nicht bezahlt werde.
Seit April 2016 gibt es eine positive Trendwende am Arbeitsmarkt, die auch nachhaltig sei, teilte der Landeshauptmann
mit. Im Juli 2017 habe es mit 223.048 unselbständig Beschäftigten den Rekordhöchstwert in Kärnten
gegeben. Die Zahl der Arbeitslosen sei im Juli 2017 gegenüber dem Vorjahr um 5,6 Prozent zurückgegangen,
in allen Bezirken sei ein Rückgang bei den Arbeitslosen zu verzeichnen. Diese Zahlen seien durch gemeinsame
Arbeit erreicht worden. Daher habe man auch gleich bei der arbeitsmarktpolitisch sehr wichtigen Aktion 20.000 im
Interesse der älteren Langzeitarbeitslosen mitgemacht, so der Landeshauptmann.
Arbeitsmarktreferentin LHStv.in Gaby Schaunig dankte ebenfalls dem Bundesminister. Viele Ältere, die arbeitslos
geworden sind, bekommen keine neue Chance mehr, daher sei diese Aktion so wichtig. Das Land unterstütze diese
Maßnahmen auch mit eigenen Mitteln, denn damit werde eine Win-win-Situation geschaffen – für die Beschäftigten,
für die Organisationen, bei denen die Beschäftigten arbeiten und für die Volkswirtschaft. Ohne diese
Aktion würden viele menschliche Ressourcen verschenkt werden, machte Schaunig deutlich. Sie dankte dem Minister
auch für die Investitionen, die insbesondere den Gemeinden zugutekommen. Es sei auch klar, dass die Vermittlungschance
für Menschen in den regulären Arbeitsmarkt viel höher liege, wenn diese etwa durch die Aktion 20.000
schon in Lohnarbeit stehen, als bei jenen, die kein Arbeitsverhältnis haben und Unterstützungen beziehen.
AMS-Geschäftsführer Franz Zewell wies auf die derzeitige Dynamik und den Erfolg im Bereich des Kärntner
Arbeitsmarktes hin. Die Langzeitarbeitslosigkeit (50+) habe sich in den letzten zehn Jahren verfünffacht.
22 Mio. Euro werde für ältere Arbeitslose derzeit schon aufgewendet, dieser Betrag werde nun verdoppelt.
Bis Jahresende könnten durch die Aktion 20.000 bis zu 300 neue Beschäftigten-Verhältnisse geschaffen
werden, zeigte sich Zewell sehr zuversichtlich.
Eine Frau, die von der Aktion 20.000 profitiert, ist Claudia Konrad-Wucherer. Sie ist im Pflegeheim der Diakonie
in Maria Gail als eine von zwei Trainerinnen für Alltags- und Freizeitkompetenzen der rund 80 BewohnerInnen
tätig. Sie zeigte sich dankbar für diese Chance, die sie durch die Aktion 20.000 neu bekommen habe. Sie
nehme diese als Trittbrett und Ansporn, um sich bestmöglich einzubringen und selbst beruflich aktiv zu bleiben.
Diakonie-Rektor Hubert Stotter stellte das Pflegeheim näher vor. Im Anschluss an die Pressekonferenz und nach
Gesprächen mit den BewohnerInnen und Pflegeheim-MitarbeiterInnen machte der Bundesminister – zusammen mit
LH Kaiser,LHStv.in Schaunig und NRAbg. Philip Kucher - einen Besuch im Rathaus Villach bei Bürgermeister Günther
Albel, auch hier wurden neue Mitarbeiter - bislang sind es sechs - der Beschäftigungsinitiative Aktion 20.000
vorgestellt. Danach stand noch ein Besuch im LKH Villach auf dem Programm.
Österreichweit wird die Aktion 20.000 seit 1.1.2018 umgesetzt. Neue Jobs können mindestens bis zum 30.
6. 2019 gefördert werden.
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