„25 Projekte um 125 Millionen Euro werden im Herbst gestartet - bereits 270 Gemeinden wurden
hochwassersicherer gemacht“
St. Pölten (nlk) - Die Unwettereinsätze der letzten Wochen und die Hochwasserschutz-Projekte für
die nächsten Monate standen im Zentrum einer Pressekonferenz, die am 23.08. in St. Pölten über die
Bühne ging. Dabei informierten LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf und Landesfeuerwehrkommandant Dietmar Fahrafellner.
„Die regionalen und lokalen Unwetter-Ereignisse haben die Einsatzkräfte in diesem Sommer sehr gefordert“,
betonte LH-Stellvertreter Pernkopf. Er sprach auch im Namen von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und im Namen
des gesamten Bundeslandes allen Einsatzkräften großen Respekt und Dank aus.
„Auf diesen Zusammenhalt im Katastrophenfall kann man sich verlassen, aber gleichzeitig investieren wir in den
vorbeugenden Hochwasserschutz und in das beste Gerät für die Freiwilligen Feuerwehren. Niederösterreich
ist das erste und bislang einzige Bundesland, das die Mehrwertsteuer für gesetzlich vorgeschriebene FF-Einsatzfahrzeuge
übernimmt“, führte er weiter aus.
„Seit 2002 wurden 870 Millionen Euro in den Hochwasserschutz investiert“, erinnerte er an die großen Projekte
entlang der Donau, der March und an die vielen Rückhaltebecken. „Seit 2002 wurden 270 Gemeinden hochwassersicherer
gemacht. Derzeit sind 70 Maßnahmen in Bau“, hob er Projekte in Gmünd, Kirchdorf an der Pielach etc.
hervor. „Bis Ende des Jahres wollen wir 25 Projekte abschließen“, verwies Pernkopf auf Hochwasserschutz-Projekte
u. a. in Triesting, Hirtenberg, St. Pölten, Traiskirchen, Gloggnitz, Korneuburg, Krummnussbaum an der Donau.
„In der Stadt Korneuburg wird ein Hochwasserschutz um rund zwölf Millionen Euro errichtet und in den nächsten
Wochen abgeschlossen. Das wird das 500. Projekt sein, das wir seit 2002 umgesetzt haben“, hielt er fest. „Wir werden
heuer noch 25 weitere Projekte um 125 Millionen Euro im gesamten Land in Angriff nehmen, ein Großprojekt
ist beispielsweise die Sanierung des Marchfeldschutz-Dammes um 96 Millionen Euro“, kündigte der LH-Stellvertreter
an.
„Dieser Damm sichert in zwölf Gemeinden den Lebensraum von etwa 30.000 Menschen. Zusätzlich investieren
wir in den vorbeugenden Hochwasserschutz und in die Renaturierung von Flüssen“, so Pernkopf. „Wir haben 25
große Renaturierungsprojekte bereits umgesetzt und wir geben dabei den Flüssen mehr Raum. Die größten
Projekte waren entlang der Donau, der Traisen und auch im Mostviertel und in der Wachau. Bereits in den nächsten
Wochen werden z.B. an der March Altarme wieder angebunden“, sagte er. „Renaturierungsprojekte sind sehr wichtig
und helfen im Hochwasserfall den Wasserpegel abzusenken, sie bilden wertvollen Lebensraum für Flora und Fauna
und sind wichtiger Naherholungsraum für die Menschen“, so Pernkopf.
Fahrafellner sagte: „Was im ‚vorbeugenden‘ Katastrophenschutz verabsäumt wird, kann im ‚abwehrenden‘ Katastrophenschutz
nur schwer aufgeholt werden. Wir haben einen sehr sorgsamen Umgang mit Katastrophenschutzmitteln, ein großes
‚Danke‘ dem Land Niederösterreich für die ausgezeichnete Zusammenarbeit und für die kürzlich
beschlossene Übernahme der Mehrwertsteuer bei den gesetzlich vorgeschriebenen Einsatzfahrzeugen. Niederösterreich
ist hinsichtlich des Katastrophenschutzes und der Notstromversorgung sehr gut aufgestellt. Wir haben sehr viel
in Großpumpenanlagen investiert. Weiters verfügt Niederösterreich über sechs Großstromaggregate,
weitere vier sind knapp vor der Auslieferung.“
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