Wien (obvsg) - Vier Jahre nach der europaweiten Ausschreibung und zwei Jahre nach Beginn der Vorbereitungen
absolvierten die ersten sechs Institutionen des Österreichischen Bibliothekenverbundes den produktiven Umstieg
auf das neue, cloudbasierte Bibliothekssystem Alma. Vorreiter sind die Bibliotheken der Universitäten Wien
und Innsbruck, der TU Wien, WU Wien, Vetmeduni Wien und FH St. Pölten. Zahlreiche weitere Einrichtungen werden
in den nächsten Monaten folgen, darunter 7 Institutionen mit 17 Bibliotheken zum Jahreswechsel 2017/18.
Die neue Software stammt wie die abzulösende (Aleph 500) aus dem Haus Ex Libris, einem Weltmarktführer
für Bibliothekssysteme, und verwaltet sämtliche Aufgaben des internen Bibliotheksmanagements für
elektronische, digitale und physische Ressourcen in einzelnen Institutionen ebenso wie im konsortialen Umfeld.
Durch die Zentralisierung von Datenservices in einer Cloud-Umgebung unterstützt Alma flexible Modelle der
Zusammenarbeit im Verbund über das gesamte funktionale Spektrum hinweg – vom kooperativen Bestandsaufbau bis
hin zur nationalen gemeinschaftlichen Nutzung von Metadaten und Ressourcen mit anderen Bibliotheken. In der neuen
Netzwerkumgebung können Bibliotheken ihre Kräfte noch besser bündeln, um technischen Support, Kaufkraft,
Pflege der Sammlungen sowie das Know-how der Mitarbeiter bestmöglich zu entwickeln. Alma strebt an, den Zeitaufwand
bei der Arbeit an unterschiedlichen Systemen zu reduzieren, indem es Arbeitsabläufe optimiert. Auch wird die
Kooperation innerhalb von Netzwerken erleichtert. Das führt zu Kostenersparnissen für Institutionen und
innerhalb des Verbundes, und wird die gemeinsame Verwaltung elektronischer Medien verbessern.
Das gesamte Umstiegsprojekt startete im Herbst 2015 und gliederte sich in insgesamt drei Phasen. Nach der so genannten
Konzeptionsphase folgte ab August 2016 die Getting Ready Phase: Training, Testumgebung, Überprüfung von
Arbeitsabläufen und Daten, Studium der Dokumentation etc. Mit Ende November 2016 schließlich begann
die eigentliche Implementierungsphase in drei Gruppen. Davor war von 2013 bis 2015 das Auswahlverfahren, ein Verhandlungsverfahren
mit vorheriger Bekanntmachung, von 14 Auftraggebern gemeinsam durchgeführt worden. Die seit vielen Jahren
enge Kooperation zwischen den Verbundmitgliedern ermöglichte dabei einen umfassenden Interessensausgleich
und ein gemeinsames Auftreten. Die beteiligten Institutionen waren: Die Österreichische Bibliothekenverbund
und Service Gesellschaft mbH (OBVSG) als Verbundzentrale, Österreichische Nationalbibliothek, Johannes Kepler
Universität Linz, Karl-Franzens-Universität Graz, Technische Universität Wien, Universität
Innsbruck, Universität Wien, Veterinärmedizinische Universität Wien, WU Wirtschaftsuniversität
Wien, Fachhochschule St. Pölten GmbH, Kammer für Arbeiter und Angestellte für Wien, Verbund für
Bildung und Kultur, Medizinische Universität Wien, Universität Salzburg. Die OBVSG fungierte als vergebende
Stelle und übernahm die Gesamtkoordination auf Auftraggeberseite.
Über den Bibliothekenverbund
Der Österreichische Bibliothekenverbund (OBV) ist der große Verbund der wissenschaftlichen und administrativen
Bibliotheken Österreichs mit 70 Teilnehmern, die 90 Einzelinstitutionen repräsentieren - darunter die
Österreichische Nationalbibliothek, die Universitätsbibliotheken, die Pädagogischen Hochschulen,
einzelne Ministerien, zahlreiche Fachhochschulen und weitere bedeutende Sammlungen (z.B. Österreichische Akademie
der Wissenschaften, AK Wien, MAK, Sigmund Freud Privatstiftung). Die im Web frei zugängliche Datenbank weist
12,4 Mio. Titel mit 22 Mio. Exemplaren sowie 0,8 Mio. Zeitschriftenbestandsangaben nach: http://search.obvsg.at/OBV
Über die Verbundzentrale des Österreichischen Bibliothekenverbundes
Die Österreichische Bibliothekenverbund und Service GmbH (OBVSG) ist die Dienstleistungs- und operative Leitungseinrichtung
des Österreichischen Bibliothekenverbundes. Daneben ist sie Application Service Provider (ASP) für Implementierung
und Betrieb lokaler Bibliothekssysteme (derzeit ca. 55 Einrichtungen), lokaler Suchmaschinenportale (derzeit 17
Einrichtungen) sowie der Visual-Library-Serviceplattform (Retro-Digitalisierung, Publikationsserver etc.). Sie
bietet in den Bereichen Software-Entwicklung und Systemintegration eine Reihe eigener Produkte an, die das übrige
Dienstleistungsportfolio passend ergänzen.
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