Wilfing: Schritt für Schritt zu naturnahen Spiel- und Sportplätzen
St. Pölten (nlk) - Im April 2015 startete in Paudorf (Bezirk Krems) und Krummnußbaum (Bezirk
Melk) das Pilotprojekt „ökologisch gepflegte Sportplätze“. Bereits zwei Jahre später zeigt sich
das positive Ergebnis. „Niederösterreich nimmt mit diesem Forschungsprojekt eine Vorreiterrolle in Europa
ein. Das Ergebnis von ‚Natur im Garten‘ beweist: Die ökologische Pflege funktioniert, nicht nur in Gärten
oder in Grünräumen, sondern auch auf hochstrapazierten Spiel- und Sportplätzen“, so Landesrat Karl
Wilfing. Die Sportplätze zeichnen sich durch eine dichtere Grasnarbe, angenehmere, weichere Bespielbarkeit
und eine bessere Resistenz gegenüber Hitzeperioden aus.
2015 startete „Natur im Garten“ das europaweit einzigartige Pilotprojekt „ökologisch gepflegte Sportplätze“.
Zunächst beschränkte sich das Projekt auf die Sportplätze der Gemeinden Paudorf und Krummnußbaum,
ein Jahr später wurde das Projekt auf das Sportzentrum Niederösterreich in St. Pölten sowie die
Sportstätten in Zwettl und Kirchberg am Walde ausgeweitet. Nach knapp zwei Jahren zieht „Natur im Garten“
eine positive Bilanz. „Die Resonanz ist positiv, von den politischen Verantwortlichen über den Sportwart bis
hin zu den wichtigsten Akteuren – den Athletinnen und Athleten“, überzeugte sich Landesrat Karl Wilfing kürzlich
auf dem Sportplatz der Gemeinde Krummnußbaum.
„Ein gesunder Boden ist die Voraussetzung für einen gesunden und widerstandsfähigen Rasen. Durch chemisch-synthetische
Düngung und Unkrautvernichter werden die Pflanzen und auch der Boden dauerhaft geschwächt. Hingegen erweisen
sich die Verwendung von organischen Düngern, die Zugabe von Sand-Kompost-Gemisch, Komposttee und Algen als
wirkungsvolle Stärkung“, so Elisabeth Koppensteiner, Leiterin des „Natur im Garten“-Telefons und Geschäftsführerin
von „Gartenleben“. Auch die Bespielung der Flächen hat maßgeblichen Einfluss auf die Rasenqualität,
ebenso wie das richtige Mähen und die richtig dosierte Bewässerung. Anstelle des täglichen Bewässerns
in den Abendstunden raten die Expertinnen und Experten alle drei Tage morgens ab 5 Uhr den Rasen kräftig zu
beregnen. Das beugt zudem Pilzkrankheiten vor. Beim Mähen hat sich die „Drittelregel“ bewährt: Nicht
mehr als ein Drittel der Gesamthöhe des Rasens abmähen. Dadurch wird eine hohe Narbendichte und optimales
Wurzelwachstum der Gräser erreicht.
Die Aktion „Natur im Garten“ setzt sich seit über 18 Jahren für die Ökologisierung der Gärten
und Grünräume in Niederösterreich ein. 15.000 Gartenbesitzerinnen und Gartenbesitzer pflegen ihre
Gärten streng nach den „Natur im Garten“-Kriterien ohne Pestizide, chemisch-synthetische Düngemittel
und Torf. Zugleich wird großer Wert auf biologische Vielfalt und Gestaltung mit heimischen und ökologisch
wertvollen Pflanzen gelegt. Bereits 233 Gemeinden verzichten bei der Grünraumbewirtschaftung auf Pestizide.
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