Rössler: Neues Pflege- und Entwicklungskonzept trägt maßgeblich zum Erhalt
der Artenvielfalt bei
Salzburg (lk) - Rund vier Kilometer des Wallerseeufers sollen wieder natürlicher gestaltet werden.
Dabei handelt es sich um ein Projekt der Naturschutzabteilung des Landes, das auf jenen Abschnitten des Wallerseeufers,
die dem Land gehören, in den nächsten Jahren umgesetzt wird. Das sind Ufer in der Ostbucht des Sees in
der Stadtgemeinde Neumarkt am Wallersee sowie ein Teil des Wallerseeufers in der Gemeinde Henndorf. Das Pflege-
und Entwicklungskonzept wurde im Auftrag der Naturschutzabteilung des Landes in Abstimmung mit den Gemeinden durch
das Landschaftsplanungsbüro Revital erstellt.
"Das Wallerseeufer ist ein wichtiger Lebensraum für zahlreiche Tiere und Pflanzen. Auch viele bedrohte
Arten sind hier beheimatet. Mit dem neuen Pflege- und Entwicklungskonzept wird dieser Lebensraum geschützt
und bewahrt. Dies ist ein wichtiger Beitrag zum Schutz der Artenvielfalt", so Naturschutzreferentin Landeshauptmann-Stellvertreterin
Astrid Rössler.
"Übergeordnetes Ziel ist es, den Erholungswert des Seeufers für die Bevölkerung zu erhöhen
und gleichzeitig seine Funktion als Lebensraum für die heimische Tier- und Pflanzenwelt zu verbessern. Die
Pflege des öffentlich zugänglichen Uferbereichs wird künftig durch die beiden betroffenen Gemeinden
Henndorf und Neumarkt erfolgen. Das Pflege- und Entwicklungskonzept ist dabei der Leitfaden für die künftigen
Arbeiten", erläuterte Bernhard Riehl von der Naturschutzabteilung des Landes.
Wo es bereits jetzt naturnahe Uferabschnitte gibt, soll sich die Pflanzenwelt auch in Zukunft möglichst natürlich
entwickeln. Daher werden sich Pflegeeingriffe auf diesen Abschnitten auf ein Minimum beschränken. Dort, wo
jedoch die ursprüngliche Ufervegetation durch gärtnerische Nutzung verdrängt wurde, soll laut Pflege-
und Entwicklungskonzept eine halboffene naturnahe Kulturlandschaft entstehen. Die Pflege wird dort künftig
"extensiv" erfolgen, das heißt deutlich weniger intensiv beziehungsweise gärtnerisch als bisher.
Entstehen soll auf diesen rund vier Kilometern Seeufer in ein paar Jahren ein abwechslungsreiches Mosaik aus Schilf,
Weidengebüsch, blütenreichen Saum- und Wiesenbereichen und landschaftsprägenden Laubbäumen.
Dazu sind folgende Maßnahmen vorgesehen: Künftig gibt es keinen jährlichen "ein Meter Formschnitt"
mehr. Vielmehr werden Gehölze etwa alle fünf Jahre "auf den Stock gesetzt", das bedeutet bodennah
abgeschnitten und dann frei wachsen gelassen, um einen natürlichen arttypischen Wuchs zu erhalten. Dazwischen
werden einzelne landschaftsprägende Laubbäume erhalten oder gepflanzt. Das Schilf wird erhalten und gefördert.
Von Gehölzen geprägte, natürliche Abschnitte sollen sich abwechseln mit extensiv gepflegten Abschnitten
mit Blumenwiesen. Aus artenarmen Rasenflächen sollen artenreiche Blumenwiesen werden. Fremdländische
Gehölze und Kräuter sollen entfernt werden.
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