ALPLA, AMAG, Greiner aerospace, opvizor und voestalpine haben die Unwetterkatastrophe in Texas
mit einem blauen Auge überstanden
Los Angeles/Wien (pwk/awo) - Texas wurde von Präsident Donald Trump zum Notstandsgebiet erklärt.
Experten stufen die Verwüstungen durch den Hurrikan Harvey als die teuerste Naturkatastrophe in den USA ein.
Der Hurrikan führte vor allem zu katastrophalen Überschwemmungen und einer Beeinträchtigung der
Infrastruktur in Houston, der viertgrößten Stadt in den USA. Unter anderem wurde auch ein Viertel der
amerikanischen Raffineriekapazität stillgelegt. „Österreichische Niederlassungen in der betroffenen Region
scheinen mit einem blauen Auge davon gekommen zu sein“, berichtet der auch für Texas zuständige österreichische
Wirtschaftsdelegierte Rudolf Thaler in Los Angeles nach einer Blitzumfrage unter österreichischen Niederlassungen.
Der Vorarlberger Verpackungsspezialist ALPLA hatte einige Tage keinen Zugang zur Produktionsstätte in Houston.
Die Anlage hat aber keinen größeren Schaden davongetragen. Beeinträchtigt ist allerdings die Lieferkette,
da die meisten Materiallieferanten im Raum Houston angesiedelt sind. ALPLA erwartet Lieferengpässe in den
kommenden Wochen. Der Schaden in den petrochemischen Produktionsstätten ist noch nicht vollständig abzusehen.
„Inwiefern wir in Zukunft uns zusätzlich für Unwetter auf der Materialseite rüsten werden, werden
wir evaluieren nachdem die momentane Situation wieder unter Kontrolle ist“, schildert ALPLA Nordamerika General
Manager Philipp Lehner.
Greiner aerospace Inc. im Raum Dallas - Fort Worth wurde weder von Wasser noch Wind beeinträchtigt. Ein hoher
Anteil an Rohmaterialien kommt aus Europa durch den Hafen in Houston. Im Unklaren ist man über die Ankunftszeit
ausstehender Container, oder ob sie über andere Häfen umdirigiert werden. „Problematisch könnte
die Benzinversorgung werden und Mitarbeiter beim Weg zur Arbeit behindern“, so General Manager Rodney Wolfe.
AMAG in Fort Worth wurde von Harvey ebenso nicht beeinträchtigt. „Probleme könnten sich allerdings dann
ergeben, wenn Container im Hafen von Houston nicht in einer Woche ausgeliefert werden können“, berichtet Klaus
Altrichter. Überrascht ist Dennis Zimmer, CEO des Wiener Software Lieferanten opvizor in Houston, wie schnell
zumindest in seiner Umgebung wieder Normalität - allerdings in neuer Form - eingekehrt sei. „Alle wesentlichen
Anlagenteile sind unversehrt geblieben“, schildert Stefan Einfalt, Geschäftsführer der voestalpine Texas,
den Zustand der weltgrößten Direktreduktionsanlage in Corpus Christi. Es ist dies die größte
Greenfield Investition eines österreichischen Unternehmens in den USA.
Texas ist nach Kalifornien der wirtschaftlich bedeutendste US-Bundesstaat und dementsprechend attraktiv für
österreichische Unternehmen. Thaler: „Rot-weiß-rote Unternehmen investierten in Texas seit 2003 über
zwei Milliarden US-Dollar und über 20 Austro-Niederlassungen sind in Texas präsent.“
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