Mindestens 1.838 Fälle werden überprüft
Innsbruck (lk) - Nachdem das Land Tirol vom Bundesministerium für Inneres (BM.I) den Datenträger
mit der Liste von möglichen Doppelstaatsbürgerschaften erhalten hat, wurden in einem ersten Schritt die
Plausibilität und Validität der Daten überprüft. Diese Auswertung ergab folgendes Bild:
- Gesamtdatensätze österreichweit: rund 96.000 Personen
- Nach automatisierter Auswertung durch das BM.I wurden Tirol
mit Hauptwohnsitz zugeordnet: rund 10.600 Personen
- Davon wurden durch automatisierte Auswertung als österreichische
StaatsbürgerInnen ausgewiesen: rund 3.500 Personen
- Davon verblieben nach Aussortierung von Fehltreffern (fälschliche
Zuschreibung der österreichischen Staatsbürgerschaft): rund 2.900 Personen
- Davon verbleiben nach Abzug aller Personen, die rechtmäßig
die türkische und die österreichische Staatsbürgerschaft (etwa durch Geburt) besitzen: 1.838 Personen
Die angeführten 1.838 Personen haben die österreichische Staatsbürgerschaft durch Verleihung
erworben und haben nach der Verleihung der österreichischen Staatsbürgerschaft das Ausscheiden aus dem
türkischen Staatsverband urkundlich nachgewiesen. Sie sollten daher ausschließlich die österreichische
Staatsbürgerschaft besitzen. Trotzdem finden sie sich auf der vom BM.I übermittelten Liste. Diese Fälle
müssen vonseiten der Behörde – der Abteilung Staatsbürgerschaft des Landes Tirol – überprüft
werden.
Die Zahl von 1.838 Betroffenen ist insofern noch nicht endgültig, als österreichweit 931 Personen kein
Hauptwohnsitz zugewiesen werden konnte. Diese Datensätze werden derzeit noch einzeln ausgewertet und mit den
Verleihungsakten der Abteilung Staatsbürgerschaft abgeglichen. Die Behörde geht davon aus, dass wohl
noch einige Dutzend Personen hinzukommen werden.
Als nächster Schritt ist nun geplant, im Rahmen von ein bis zwei Musterverfahren zur Feststellung der Staatsbürgerschaft
den weiteren Verfahrensablauf festzulegen. Die Arbeiten werden in Tirol zügig vorangetrieben, um rasch Rechtssicherheit
zu erzielen.
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