New York/Wien (w-k) - Zwischen 15. September und 06. November zeigt W&K - Wienerroither & Kohlbacher
im barocken Palais Schönborn-Batthyány eine umfassende Retrospektive zum Œuvre Josef Flochs, zu der
erstmalig über 100 Meisterwerke des 1894 in Wien geborenen Künstlers präsentiert werden. Josef Floch
ist bis heute einer der wenigen österreichischen Ausnahmekünstler, der den internationalen Durchbruch
schaffte und sich noch zu Lebzeiten erfolgreich zwischen den Kunstmetropolen Paris und New York bewegte.
Mit Unterstützung des Belvedere, des Leopold Museum und zahlreichen nationalen wie internationalen, privaten
Leihgebern wurde eine Ausstellung kuratiert, die als erste große Retrospektive für das Werk Josef Flochs
verstanden werden kann. Initiator und Gastgeber dieser besonderen Schau sind die Galerie W&K -Wienerroither
& Kohlbacher und Karl Pallauf, Verfasser des Werkverzeichnisses.
Drei große Werkgruppen: Wien - Paris - New York
Im Rahmen der Retrospektive werden die drei bedeutendsten Schaffensphasen Josef Flochs beleuchtet. Beginnend
mit den in satten Farben expressiv gemalten Bildern der frühen 1920er Jahre in Wien, über die Hauptwerke
der 1920er und 1930er Jahre, die in Paris entstanden, bis hin zu den späteren Terras-sen-, Atelier- und New
Yorker Stadtmotiven, aus der Zeit nach seiner Emigration in die USA im Jahre 1941.
Schwerpunkt des Ausstellungsprogrammes liegt auf der Pariser Schaffensphase Flochs. In Paris verkehrte er im illustren
Kreis der Galeristin Berthe Weill. Mit Jacques Lipchitz, Chana Orloff und Balthus verband ihn eine enge Freundschaft,
seine Werke wurden im Salon d'Automne und im Salon des Tuileries mehrfach ausgestellt. Germain Bazin, einflussreicher
französische Kunsthistoriker und Direktor des Louvre, würdigte Josef Floch sogar in seinem bedeutenden
Standardwerk über die Moderne Kunst als einen der wichtigsten Vertreter für den Neohumanismus.
In der rd. 250 Seiten umfassenden Monographie, die anlässlich der Ausstellung im September 2017 veröffentlicht
wird, gibt es einen wesentlichen Beitrag vom französischen Kunsthistoriker Serge Lemoine, Professor Emeritus
der Sorbonne. Der Katalog erscheint in deutscher, englischer und französischer Sprache.
Filmisches Portrait
Begleitend dazu entsteht für ORF III ein filmisches Portrait Josef Flochs, das den unterschiedlichen Stationen
im Leben Josef Flochs nachspürt, die Erinnerungen seiner noch lebenden Tochter, Jenny Floch, dokumentiert
und verschiedene Sammler, u.a. André Heller, zu ihrer Wertschätzung des Malers interviewt.
Bedeutung Josef Flochs
Josef Floch wurde als Kind einer jüdischen Familie 1894 in Wien geboren und studierte zwischen 1913 und
1918 an der Wiener Kunst Akademie. Beeinflusst von Paul Cézanne und Vincent Van Gogh begann Josef Floch
zunächst als Expressionist. Internationale Bedeutung erlangte er später als einer der wichtigsten Vertreter
des Neohumanismus. Der Ausdruck von Isolation und unerfüllter Hoffnung, eine geheimnisvolle Geometrie und
Schroffheit seiner Kompositionen im Kontrast zu angeborener Zärtlichkeit und Feingefühl geben Flochs
Werken eine unvergleichliche Aura.
Bedeutende Galerien wie Berth Weill stellten ihn aus, maßgebliche Kunsthistoriker wie Julius Held, Jean Cassou
(Musee National d'Art Moderne), Germain Bazin (Louvre) und Maximilien Gauthier schrieben über ihn. Namhafte
Museen wie das Jeu de Paume und das Musee National d'Art Moderne in Paris, aber auch Sammlungen wie jene des Metropolitan
Museum of Art und des Whitney Museum of American Art kauften seine Werke und präsentieren diese regelmäßig.
Zu seinen Auszeichnungen und Preisen zählen u.a. die Goldmedaille bei der Weltfachausstellung Paris 1937.
Nachdem Floch 1956 das Kreuz der französischen Ehrenlegion erhielt, wurde ihm 1963 als ersten amerikanischem
Künstler von der französischen Republik die Auszeichnung 'Chevalier de l'Ordre des Arts et Lettres' verliehen.
1972 veranstaltet zudem die Österreichische Galerie eine vielbeachtete Retrospektive.
Gäste aus Politik, Kultur und Wirtschaft
Im Sinne des kulturellen Austauschs zwischen Österreich, Frankeich und den USA sowie aufgrund der internationalen
Bedeutung Josef Flochs werden zur Vernissage am 14. September Vertreter aus Wirtschaft, Kultur und Politik sowie
Gesandte der französischen und amerikanischen Botschaft in Wien erwartet.
Über W&K - Wienerroither & Kohlbacher
W&K - Wienerroither & Kohlbacher ist eine österreichische Galerie und Kunsthandlung für Kunst
der Klassischen Moderne sowie Kunst nach 1945. Aufgrund ihrer langjährigen Expertise zählt W&K -
Wienerroither & Kohlbacher zu den weltweit ersten Adressen für Werke von Gustav Klimt, Egon Schiele und
Oskar Kokoschka. Seit 2013 ist Galerie zudem mit dem Partner Shepherd W&K Galleries in New York vertreten.
Galerieschwerpunkte bilden neben der Wiener Kunst um 1900 und dem deutschen Expressionismus (Ernst Ludwig Kirchner,
Otto Mueller, Erich Heckel, Karl Schmidt-Rotluff) auch die Künstler des Bauhauses (Lyonel Feininger). Auf
Kunstmessen in Maastricht, London, Paris, Florenz und New York werden zudem regelmäßig ausgewählte
Werke internationaler Künstler wie Pablo Picasso, Paul Cézanne oder Joan Miro präsentiert.
W&K - Palais Schönborn-Batthyány
W&K - Wienerroither & Kohlbacher präsentiert in den prunkvollen Räumlichkeiten des Palais
Schönborn-Batthyány hochkarätige Kunst nach 1945. Die 2016 eröffnete Dependance widmet sich
in wechselnden Einzelausstellungen namhaften nationalen und internationalen Positionen, wie beispielsweise Günther
Uecker, Heinz Mack, Max Weiler und ab 14. September 2017 Josef Floch. Durch die anspruchsvolle Programmierung etabliert
sich ein neuer Kunststandort für nationale und internationale Kunst. Das historische Ambiente des Palais trifft
auf Kunst des 20. Jahrhunderts und ermöglicht einen einzigartigen Dialog zwischen kulturellem Erbe und Gegenwartskunst.
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