Drozda: Kunsthistorisches Museum offensiv weiter und neu denken
Wien (bka) - "Das Kunsthistorische Museum ist das Herzstück der österreichischen Museenlandschaft
und spiegelt die Kulturgeschichte unseres Landes wie kaum ein anderer Ort wider. Es ist eines der weltweit bedeutendsten
Museen im kunst- und kulturgeschichtlichen Bereich, für dessen Zukunft es jetzt die Weichen zu stellen gilt",
sagte Kunst- und Kulturminister Thomas Drozda am 1. September bei der Bekanntgabe der wissenschaftlichen Leitung
des Kunsthistorischen Museums ab 2019 bei einer Pressekonferenz im Bundeskanzleramt.
"Eike Schmidt hat klare Vorstellungen von neuen strategischen, inhaltlichen wie finanziellen Partnerschaften.
Er hat einen schlüssigen Plan dafür, welche Rolle das Museum und dessen Sammlung im digitalen Zeitalter
einnehmen muss. Als ausgewiesener Experte auf wissenschaftlichem Gebiet bringt er einen ausgeprägten Gestaltungswillen
mit", so Drozda. Dabei könne er auf ein solides Fundament aufbauen – das KHM stehe dank Sabine Haag und
ihres Teams gut da. "Das KHM beherbergt eine jener großen Sammlungen, die uns zeigt, wie die Welt einst
erdacht wurde. Viele der Objekte haben das Potenzial, uns Denkanstöße für die Herausforderungen
unserer Zeit aufzuzeigen. Ich wünsche mir, dass das KHM zu einem Synonym für die Geschichte unseres Landes
wird. Es muss für alle Kunstinteressierten ein Museum mit Weltgeltung sein. In der digitalen Welt muss es
genauso eine Weltmarke sein wie in der realen", sagte der Bundesminister abschließend, der sich auf
die Zusammenarbeit mit dem neuen wissenschaftlichen Leiter des KHM freut.
Biographie Eike Schmidt
Geboren 1968 in Freiburg im Breisgau, studierte Eike Schmidt Kunstgeschichte an der Ruprecht-Karls-Universität
in Heidelberg sowie ein Jahr mit einem Erasmus-Stipendium an der Università degli Studi in Bologna.
Seine Heidelberger Dissertation zum Thema “Studien zur Elfenbeinsammlung der Medici im 16. und 17. Jahrhundert”
wurde mit der Note “summa cum laude” ausgezeichnet.
Nach sechs Jahren am Kunsthistorischen Institut in Florenz ging Schmidt 2001 an die National Gallery of Art in
Washington. 2006 wechselte er an das J. Paul Getty Museum in Los Angeles. 2008 übernahm er die Abteilung European
Sculpture and Works of Art bei Sotheby’s in London.
2009 kehrte er als Abteilungsleiter für Kunsthandwerk und Skulptur am Minneapolis Institute of Art in die
Museumswelt zurück. Seit November 2015 ist er Direktor der Uffizien in Florenz. Schmidt kuratierte zahlreiche
Ausstellungen, veröffentlichte 9 Bücher, 43 Aufsätze, 5 Rezensionen und 112 Katalogbeiträge.
7 Mal wurden seine Ankäufe für das J. Paul Getty Museum und das Minneapolis Institute of Arts unter den
“Museum Acquisitions of the Year” der Londoner Fachzeitschrift “Apollo” aufgeführt. In Florenz initiierte
er ein jährliches, eine Künstlerin der Vergangenheit und eine der Gegenwart verbindendes Ausstellungsprogramm,
ein Forschungsprojekt zur digitalen Besucherführung (in Zusammenarbeit mit der Universität von L’Aquila),
ein digitales Vermittlungsprogramm, eine innovative Neuaufstellung der Sammlung und die Restaurierung des Vasari-Korridors,
um diesen allen Besuchern zugänglich zu machen.
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