Von 1. September bis 31. Oktober gibt die Ausstellung „15. JULI 27:
Ursachen – Ereignis – Folgen“ im Bundesministerium für Inneres Einblicke in die Geschehnisse des 15. Juli
1927
Wien (bmi) - „Eine Lehre aus dem 15. Juli 1927 ist: Wir müssen Spaltungstendenzen in der Gesellschaft
rechtzeitig erkennen und gemeinsam dagegen vorgehen“, sagte Innenminister Mag. Wolfgang Sobotka am 31. August bei
der Eröffnung der Ausstellung „15. JULI 27: Ursachen – Ereignis – Folgen“ im Innenministerium, „Gegengesellschaften
darf kein Raum gegeben und das Vertrauen in den Rechtsstaat muss gefördert werden.“
Am 15. Juli 1927, einem der schwärzesten Tage der Ersten Republik, mündeten kompromisslose Sichtweisen,
Schuldzuweisungen, Feindbilder und ein fehlendes Vertrauen in den Rechtsstaat in Gewalt. An diesem Tag wurde bei
gewaltsamen Ausschreitungen der Justizpalast in Brand gesetzt. Die Polizei griff ein und machte von Schusswaffen
Gebrauch. Erst nach zwei Tagen herrschte wieder Ruhe in der Stadt. Die Bilanz:
89 Tote und Hunderte Schwerverletzte. Man sprach damals von den „Schreckenstagen von Wien“.
„Erstmals werden die Ursachen, Ereignisse und Folgen des 15. Juli 1927 in einer Ausstellung gezeigt“, erklärte
Univ.-Prof. Dr. Dr. h.c. Stefan Karner, Gründer und Leiter des Ludwig Boltzmann-Instituts für Kriegsfolgen-Forschung
und Kurator der Ausstellung. Karner und seinem Team war die sachliche, ausgewogene Darstellung der Zusammenhänge
und unterschiedlichen Sichtweisen ein besonderes Anliegen. Im Vorfeld der Ausstellungseröffnung diskutierten
Innenminister Sobotka und Stefan Karner mit den Experten Mag. Friedrich Forsthuber, Präsident des Landesgerichts
für Strafsachen Wien, Mag. Christian Mertens, Wissenschaftler in der Wienbibliothek im Rathaus und Mitherausgeber
des Sammelbands „Justizpalast in Flammen“ und Dr. Kurt Scholz, ehem. Präsident des Wiener Stadtschulrates,
über die folgenreichen „Schreckenstage von Wien“.
Die neue Ausstellung „15. JULI 27: Ursachen – Ereignis – Folgen“ im Innenministerium gibt Einblicke in die Geschichte
der Zwischenkriegszeit. Auf ca. 60m2 werden die „Schreckenstage von Wien“ anhand von Filmdokumenten, Fotografien,
Plakaten etc. greifbar. Dabei stehen folgende Fragen im Zentrum: Wie konnte es zur Spaltung der Gesellschaft und
diesen fatalen Ereignissen kommen? Welche Folgen hatte der 15. Juli 1927? Was können wir für die Gegenwart
daraus lernen? „Ich wünsche mir natürlich, dass möglichst viele Menschen die Ausstellung besuchen“,
sagte Sobotka abschließend.
Öffnungszeiten
1. September – 31. Oktober 2017
Ort: Bundesministerium für Inneres, Herrengasse 7, 1010 Wien Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag und
Sonntag von 10:00 bis 17:00 Uhr
Führungen jeweils um 10:00 und 15:30 Uhr
Bitte beachten Sie, dass es zu Ausweis- und Sicherheitskontrollen kommen kann.
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