Leistung im Halbjahr 2017 um 10 % gestiegen – Auftragsbestand bei € 16,5 Mrd. (+7 %) erneut
auf Rekordniveau
Wien (strabag) - Der börsenotierte Baukonzern STRABAG SE sieht sich nach den ersten sechs Monaten des
Geschäftsjahrs weiterhin auf einem guten Weg, seine Ziele im Gesamtjahr 2017 zu erreichen. "Der positive
Trend seit Beginn des Jahres hat sich für STRABAG bis heute fortgesetzt. Der Auftragsbestand ist auf einem
Rekordhoch, die Leistung legte im ersten Halbjahr im zweistelligen Prozentbereich zu und operativ sind die Ergebnisse
gestiegen. Dies hat nur auf den ersten Blick wegen eines - seinerzeit auch offen gelegten - Sondereffekts im Vorjahr
nicht den Anschein: Im zweiten Quartal 2016 war ein nicht-operativer Einmalertrag aus dem Verkauf einer Beteiligung
in Zusammenhang mit dem Erwerb der Minderheitsanteile an unserer Tochter Ed. Züblin AG in Höhe von €
27,81 Mio. enthalten gewesen. Wir hatten fortan stets beide Ergebnisse berichtet - jenes auf bereinigter und jenes
auf unbereinigter Basis. So lässt sich auch nun gut nachvollziehbar darstellen, dass sich nach Bereinigung
dieses die Vergleichskennzahlen verzerrenden Effekts eine namhafte Ergebnisverbesserung eingestellt hat. Ich freue
mich daher, erneut unsere Erwartungen für das Gesamtjahr 2017 zu bekräftigen: Die Leistung sollte auf
zumindest € 14,0 Mrd. steigen und die EBIT- Marge bei mindestens 3 % zu liegen kommen", erläutert Thomas
Birtel, Vorstandsvorsitzender der STRABAG SE.
Leistung und Umsatz
Die STRABAG SE erbrachte im ersten Halbjahr 2017 eine Leistung in Höhe von € 6,3 Mrd. - eine Zunahme um
10 %. Diese Aufwärtsbewegung ist insbesondere durch den deutschen Verkehrswegebau und eine Anzahl an mittelgroßen
österreichischen Hoch- und Ingenieurbauprojekten zurückzuführen. Der konsolidierte Konzernumsatz
stieg etwas weniger stark als die Leistung, nämlich um 6 % auf € 5.651,69 Mio.
Auftragsbestand
Der Auftragsbestand erreichte bei € 16,5 Mrd. (+7 % gegenüber dem 30.6.2016) erneut ein Rekordhoch. Ausschlaggebend
waren einmal mehr zahlreiche neue Großaufträge der öffentlichen Hand und der Industrie in den größten
Märkten des Konzerns, nämlich in Deutschland, Österreich, Polen, der Slowakei und Ungarn. In diesen
Ländern hatte der Konzern im Geschäftsjahr 2016 rund 75 % seiner Leistung erwirtschaftet.
Ertragslage
Die Ergebnisentwicklung des STRABAG-Konzerns ist aufgrund der eingeschränkten Bautätigkeit im Winter
einer deutlichen Saisonalität unterworfen. Das erste Halbjahr liefert typischerweise einen negativen Ergebnisbeitrag,
der durch das Ergebnis im zweiten Halbjahr überkompensiert wird. Wegen der saisonalen Entwicklung ist ein
Vergleich der Ergebnisse zum Vorquartal nicht sinnvoll.
Im zweiten Quartal des Vorjahrs war ein Ertrag aus dem Verkauf einer Minderheits- beteiligung in Zusammenhang mit
dem Erwerb der Minderheitsanteile an der Tochter Ed. Züblin AG in Höhe von € 27,81 Mio. enthalten gewesen,
der nicht dem operativen Geschäft zugerechnet werden kann. Bereinigt um diesen Effekt erhöhte sich das
Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) im Halbjahr von € 128,95 Mio. um 17 % auf € 151,23 Mio.
Dies lässt sich durch eine Vielzahl an Effekten aus zahlreichen unterschiedlichen Projekten erklären.
Ohne Bereinigung des Vorjahresergebnisses sank das EBITDA leicht um 4 %.
Die Abschreibungen zeigten sich angesichts regulärer Abschreibungen auf Großmaschinen im internationalen
Geschäft um 4 % höher, sodass das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) - wie gewohnt im Halbjahr noch
negativ - bei € -32,59 Mio. zu liegen kam. Bereinigt um den positiven Sondereffekt im Vorjahr stellt dies eine
Verbesserung um 33 % dar, unbereinigt einen Rückgang um 57 %.
Im zweiten Quartal erhöhte sich das EBIT um 14 % auf € 110,50 Mio. bzw. sank es unbereinigt um 11 %. Das
Zinsergebnis verschlechterte sich von € -5,71 Mio. auf € -36,52 Mio. Die dafür verantwortlichen negativen
internen Wechselkursdifferenzen lagen bei € -28,10 Mio. nach positiven Wechselkursdifferenzen von € 9,20 Mio. im
Vorjahresvergleichszeitraum. Dadurch errechnet sich mit € -69,11 Mio. ein Ergebnis vor Steuern, das deutlich tiefer
im negativen Bereich lag (2016: € -26,49 Mio.). Dementsprechend gestalteten sich die Ertragsteuern mit € 7,39 Mio.
im positiven Bereich und damit entlastend. Die Fremdanteilseigner trugen einen Verlust von € -1,32 Mio.; im Vorjahresvergleichszeitraum
- als bis April noch Minderheitsanteile an der Tochtergesellschaft Ed. Züblin AG, Stuttgart, bestanden hatten
- waren es € -7,97 Mio. gewesen.
Insgesamt ergab sich durch diese Effekte ein Konzernergebnis von € -60,40 Mio. Bei 102.600.000 ausstehenden
Aktien gleicht dies einem Ergebnis je Aktie von € -0,59 nach € -0,24 im ersten Halbjahr des Vorjahrs.
Vermögens- und Finanzlage
Mit € 10,5 Mrd. zeigte sich die Bilanzsumme im Vergleich zum 31.12.2016 kaum verändert. Prägend war
der saisonübliche Aufbau der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen bei einem korrespondierenden Rückgang
der liquiden Mittel. Gleichzeitig ist eine Erhöhung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen zu
verzeichnen. Die Eigenkapitalquote blieb mit 29,9 % gegenüber 31,5 % zum Jahresende 2016 weiterhin hoch (30.6.2016:
29,6 %). Die Netto-Cash-Position lag bei € 95,27 Mio.; damit verringerte sie sich - wie saisonal üblich -
zwar gegenüber dem Jahresende, zum Vergleichszeitpunkt des Vorjahrs hatte jedoch eine Nettofinanzverbindlichkeit
bestanden.
Der Cashflow aus der Geschäftstätigkeit zeigte sich bei € -200,51 Mio. deutlich weniger tief im negativen
Terrain als im ersten Halbjahr des Vorjahrs, als er noch € -623,29 Mio. betragen hatte. Grund dafür war vor
allem der Aufbau der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, während diese im Vorjahr aufgrund eines
außergewöhnlich hohen Bestands an Anzahlungen per 1.1.2016 abgebaut worden waren. Der Cashflow aus der
Investitionstätigkeit war bei etwas höheren Investitionen in Sachanlagen, aber einem Zufluss an Mitteln
aus Konsolidierungskreisänderungen infolge einer verkauften Projektentwicklung ebenfalls weniger negativ als
im ersten Halbjahr des Vorjahrs. Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit lag bei € -18,83 Mio. nach €
-345,09 Mio. im Vorjahr; damals hatte sich besonders stark die Übernahme der Anteile an der Ed. Züblin
AG ausgewirkt. Außerdem war im Vorjahr die Dividendenzahlung der STRABAG SE an ihre Aktionärinnen und
Aktionäre im zweiten Quartal gezahlt worden, wohingegen dies im laufenden Jahr erst im dritten Quartal geschehen
wird.
Ausblick
Der aktuelle Rekordauftragsbestand lässt für das Gesamtjahr 2017 eine positive Entwicklung bei der
Leistung erwarten: Der Vorstand der STRABAG SE rechnet weiterhin mit einem Anstieg auf zumindest € 14,0 Mrd. (?
+4 %). Zuwächse sollten in allen drei operativen Segmenten - Nord + West, Süd + Ost und International
+ Sondersparten - ersichtlich sein. STRABAG arbeitet weiters daran, die EBIT-Marge von mindestens 3 % erneut zu
bestätigen.
STRABAG SE
ist ein europäischer Technologiekonzern für Baudienstleistungen, führend in Innovation und Kapitalstärke.
Unser Angebot umfasst sämtliche Bereiche der Bauindustrie und deckt die gesamte Bauwertschöpfungskette
ab. Dabei schaffen wir Mehrwert für unsere Auftraggeberschaft, indem unsere spezialisierten Unterneh- menseinheiten
die unterschiedlichsten Leistungen integrieren und Verantwortung dafür übernehmen: Wir bringen Menschen,
Baumaterialien und Geräte zur richtigen Zeit an den richtigen Ort und realisieren dadurch auch komplexe Bauvorhaben
- termin- und qualitätsgerecht und zum besten Preis. Durch das Engagement unserer knapp 72.000 Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter erwirtschaften wir so jährlich eine Leistung von rund € 14 Mrd. Dabei erweitert ein dichtes
Netz aus zahlreichen Tochtergesellschaften in vielen europäischen Ländern und auch auf anderen Kontinenten
unser Einsatzgebiet weit über Österreichs und Deutschlands Grenzen hinaus.
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