Wirtschaftsstandort versus intakte Umwelt

 

erstellt am
31. 08. 17
13:00 MEZ

Niederösterreichs Wirtschaft hat Ideen zur Konfliktlösung
St, Pölten (ecoplus) - Wirtschaftsstandort vs. intakte Umwelt - ein Konflikt ohne Lösung? Diese Frage stand im Mittelpunkt der ecoplus Breakout Session bei den diesjährigen Wirtschaftsgesprächen im Rahmen des Europäischen Forum Alpbach. "Niederösterreich hat sich bisher parallel zur erfolgreichen wirtschaftlichen Entwicklung auch einen hohen Umweltstandard bewahrt. Unsere Aufgabe ist es, dafür Sorge zu tragen, dass das auch künftig so bleibt. Gefragt sind tragfähige Kompromisse, von denen alle profitieren und es hat sich gezeigt, dass es durchaus Methoden gibt, für konkrete Projekte zufriedenstellende Lösungen dieses scheinbar unlösbaren Problems zu finden. Diese Breakout Session ist für uns eine wichtige Plattform zum interdisziplinären Austausch zu grundsätzlichen Wirtschaftsfragen", erklärt Wirtschaftslandesrätin Petra Bohuslav.

Bereits zum dritten Mal organisierte ecoplus, die Wirtschaftsagentur des Landes Niederösterreich, eine Breakout Session bei den Alpbacher Wirtschaftsgesprächen. In diesem hochkarätig besetzten Arbeitskreis wurde die Fragestellung "Wirtschaftsstandort vs. intakte Umwelt - ein Konflikt ohne Lösung?" von verschiedenen Seiten beleuchtet. Im Zuge einer "Re-Industrialisierung" Europas gewinnen aktuell gerade die produzierenden Bereiche neue Bedeutung - diese Standorte bringen aber auch höhere Belastungen der Umwelt mit sich als z.B. urbane Bürostandorte.

"In Niederösterreich sind wir uns unserer Verantwortung für die Zukunft voll bewusst. So sind wir einerseits ein attraktiver Wirtschaftsstandort, der dafür auch als ‚Europäische Unternehmerregion 2017' ausgezeichnet wurde. Gleichzeitig haben wir aber auch bei Thema Umwelt in vielen Bereichen eine Vorreiterrolle übernommen - von Elektromobilität bis zur Steigerung des Anteils Erneuerbarer Energie beim Strom auf 100 %. Unser Bundesland hat sich also nie einseitig entwickelt - sondern für uns war und ist das Zusammenspiel zwischen Wirtschaft und Umwelt ein großes Anliegen", erläutert Wirtschaftslandesrätin Petra Bohuslav. Dabei ist es besonders wichtig, dass keine Seite "den Kürzeren zieht". "Sowohl kleinere Projekte von Unternehmen wie auch große Projekte im Infrastrukturbereich, zum Beispiel die dritte Piste für den Flughafen Schwechat, zeigen, dass es kein Entweder / Oder geben kann, sondern dass es nur gemeinsam geht. Die Breakout Session hat hier klar gezeigt, dass Umwelt und Wirtschaft ein Miteinander sind, das vernünftig gestaltet werden kann und muss, damit der Wirtschaftsstandort Niederösterreich auch in Zukunft erfolgreich ist", so die Landesrätin.

Hochrangige Expertinnen und Experten aus Wirtschaft und Forschung diskutierten darüber, wie sich diese Konflikte darstellen und wo die Ursachen liegen. Lena Partzsch, Institut für Umweltsozialwissenschaften und Geographie der Universität Freiburg, Frank Brettschneider, Institut für Kommunikationswissenschaft der Universität Hohenheim, Sabine Volgger Gesellschafterin wikopreventk GmbH, Alois Huber, Geschäftsführer SPAR Österreichische Warenhandels AG und Ludwig Pekarek, Geschäftsführer, Doka GmbH, beschäftigten sich unter anderem mit der Rolle, die Macht in diesem Konflikt spielt und mit der Frage, was Unternehmen tun können, um Konflikte zu vermeiden oder zu minimieren. Anhand von Best Practice-Beispielen wurde gezeigt, wie Lösungen gestaltet werden können, die beiden Ansprüchen ausreichend gerecht werden. Weiters wurden in einer von ecoplus Bereichsleiter Standort & Service Martin Fassl geleiteten Podiumsdiskussion der Nutzen aber auch die Grenzen von CSR thematisiert.

Unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Podiumsdiskussion einigte man sich zum Ende der Veranstaltung, dass eine frühzeitige und ehrliche Kommunikation unter allen Stakeholdern für Projekte essentiell ist. Darüber hinaus wurde festgehalten, dass Konflikte auch zugelassen und diskutiert werden müssen, auch wenn ein Konsens nicht in allen Fällen möglich ist.

Wie wichtig das Themenfeld Wirtschaft / Umwelt ist, betonte auch ecoplus Geschäftsführer Helmut Miernicki:" Zu unseren Kernaufgaben als Wirtschaftsagentur gehört die Unterstützung und Begleitung von Betrieben, die sich in Niederösterreich entweder neu ansiedeln oder einen bestehenden Standort ausbauen wollen. Weiters arbeiten wir als Betreiber von aktuell 17 Wirtschaftsparks auch daran, den Wirtschaftsstandort Niederösterreich für Unternehmen attraktiv zu erhalten. In beiden Rollen sind wir immer wieder mit der Konflikt Wirtschaft / Umwelt konfrontiert und wissen aus vorderster Front über die Brisanz dieses Themas."

 

 

 

Weitere Informationen:
http://www.ecoplus.at
Allgemeine Informationen:
http://www.noel.gv.at

 

 

 

 

 

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