Die österreichische Wellpappe-Industrie verzeichnete im ersten Halbjahr 2017 ein Plus
von 2,7 Prozent bei der abgesetzten Menge. Rohstoffpreise sind massiv gestiegen.
Wien (com-unit) - Von Jänner bis Juni dieses Jahres wurden 508,6 Mio. m2 Wellpappe produziert. Das
sind um 13,2 Mio m2 mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Ohne Wellpappe läuft heute nichts mehr
in der Lieferkette. Ob Automotor oder Bio-Apfel, Handy oder Weinflasche, Wellpappe verpackt alles. Davon profitieren
Versandhandel, E-Commerce und die Erzeuger von Wellpappe gleichermaßen.
Für den Aufschwung sprechen mehrere Gründe. Erstens: Über zwei Drittel aller in Österreich
hergestellten Waren gehen heute in Wellpappe auf die Reise. "Das macht 'die Welle’ zur Transportverpackung
Nr.1“, sagt Max Hölbl, Sprecher des Forum Wellpappe Austria, der Vertretung der österreichischen Wellpappe-Erzeuger.
Zweitens ist Wellpappe leicht und trotzdem stabil, hochwertig bedruckbar, und daher für die Verpackung im
Nahrungs- und Genussmittelbereich am Point of Sale besonders geeignet. Und drittens "gelten Verpackungen aus
Wellpappe als Musterschüler der Kreislaufwirtschaft,“ so Max Hölbl. Wellpappe besteht zu 100 Prozent
aus nachwachsenden Rohstoffen und ist daher auch vollständig biologisch abbaubar. "Andere Packstoffe
können davon nur träumen“, so der Forumssprecher.
Der Trend zeigt nach oben
Das zweite Quartal ist für die österreichischen Wellpappe-Erzeuger (in der arbeitstäglich bereinigten
Betrachtung) besonders "wachstumsstark“ verlaufen. Von April bis Juni erzielte die Branche einen Zuwachs von
5,4 Prozent, während im ersten Quartal die Rate (arbeitstäglich bereinigt) nur 0,04 Prozent betrug. "Die
gute Konjunktur, die optimistischen Wirtschaftsprognosen und die anhaltend starke Binnennachfrage wirken sich positiv
auf die Nachfrage nach Wellpappe-Verpackungen aus“, so Max Hölbl. "Mehr als ein Drittel der produzierten
Wellpappe wird für die Verpackung von Nahrungs- und Genussmitteln eingesetzt!“ Dennoch kommt innerhalb der
Branche keine echte Jubelstimmung auf.
Rohpapier teurer
"Wir sind über die Preisentwicklung bei Rohpapier alarmiert“, sagt Max Hölbl. "Der enorme
Kostendruck wirkt sich bereits belastend auf die Unternehmen der Branche aus.“ Seit Jahresbeginn hat sich der Preis
für Wellpappe-Rohpapiere, der mit Abstand wichtigste Rohstoff, drastisch verteuert. "Wenn wir mit derart
massiv höheren Kosten für unseren Rohstoff konfrontiert sind, müssen wir darauf reagieren“, so der
Branchenvertreter. "Da die Preisrally weiter nach oben geht und der Rohpapiermarkt seit Monaten durch sehr
knappe Verfügbarkeit geprägt ist, bleibt dies unsere Herausforderung Nummer 1“, so Max Hölbl abschließend.
Das Forum Wellpappe Austria ist das Sprachrohr der österreichischen Wellpappe-Industrie mit den Mitgliedsfirmen
DS Smith Packaging Austria GmbH, DS Smith Packaging South East GmbH, Mosburger GmbH, Mondi Grünburg GmbH,
Rondo Ganahl Aktiengesellschaft, Smurfit Kappa Interwell GmbH & Co. KG und Steirerpack GmbH.
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