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Neue LIT Factory: Produkte und |
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Linz (jku) - Die völlige Durchdringung industrieller Produktion durch digitale Systeme wird auch als 4. Industrielle Revolution ("Industrie 4.0") bezeichnet. Oberösterreich stellt den Anspruch, diese digitale Transformation offensiv zu gestalten. Der Johannes Kepler Universität kommt hier eine Schlüsselrolle zu. Das Linz Institute of Technology (LIT) hat es sich zur Aufgabe gemacht, eine Pilotfabrik im Industrie-4.0-Standard zu errichten und zu betreiben. Mit dieser LIT Factory sollen die bereits vorhandenen Potenziale und Synergien weiter forciert werden. Das starke wirtschaftliche Umfeld Oberösterreichs ist unbestritten. Eine besondere Rolle spielen dabei die Kunststoffbranche, die Mechatronik sowie IT und Umwelttechnik, die über Cluster (mehr als 2.000 PartnerInnen) miteinander vernetzt sind. Für eine positive Weiterentwicklung der Industrie ist vor allem die zukünftige Gestaltung von intelligenten Produkten und Prozessen entscheidend. Als größte Bildungs- und Forschungseinrichtung des Bundeslandes steht die JKU dazu in engem Austausch mit zahlreichen international aktiven Unternehmen. Modern, sichtbar und offen: Das LIT Open Innovation Center Plattform für branchenübergreifende Lösungen Dabei fördert sie den Einsatz von I4.0-Technologien. Die LIT Factory arbeitet an neuartigen, teilweise prototypischen Grenztechnologien ("Frontier Production Technologies") mit hohem verfahrenstechnischen und digitalem Innovationspotenzial - u.a. digitale Tools für Systemengineering, Anlagen der Kunststofftechnik und die Vernetzung von cyber-physischen Systemen. Auch Virtualisierung und Modellierung, Prozessdigitalisierung (Smart Data Mining) sowie Begleitforschung (Strategie, Geschäftsmodelle, Recht) gehören dazu. Erstes Projekt angelaufen: Leichtbauteil für Audi "Die Johannes Kepler Universität war seit ihrer Gründung Vorreiterin auf vielen Gebieten. Es ist unser erklärtes Ziel, weiter diesen mutigen Weg zu beschreiten", betont Rektor Meinhard Lukas. "Das LIT und nun die LIT Factory sind dabei wesentliche Schritte." Sie knüpfen an eine der größten Stärken der JKU an: die enge Verbindung von hohem wissenschaftlichen Anspruch und nachhaltiger Praxisorientierung. "Der Bedarf ist gegeben. Das wird durch die ausgezeichnete Unterstützung des Antrags für die Aufbau- und die Nutzungsphase seitens Wirtschaft und Stakeholder klar untermauert", so Lukas. Die LIT Factory sei ein weiteres leuchtendes Beispiel für das perfekte Zusammenspiel von Wissenschaft,
Industrie und Politik in Oberösterreich bei der Weiterentwicklung und nachhaltigen Absicherung des Standortes.
"Ich danke allen Beteiligten für ihre tatkräftige Unterstützung und den Mut, Neues auszuprobieren",
so der Rektor. "Dieser Pioniergeist passt perfekt zu unserem Selbstverständnis als junge Universität." In der Forschung sieht Stelzer die größten Zukunftschancen für das Bundesland: "Oberösterreich verfügt gerade auch durch die JKU über hervorragende Kompetenzen in der Forschung. Diese werden mit der Gründung der LIT Factory durch die enge disziplinen- und branchenübergreifende Zusammenarbeit mit der Wirtschaft nachhaltig gestärkt. Unser Ziel ist es, in einem echten Schulterschluss zwischen Industrie und Standortpolitik, alle konstruktiven Kräfte zu bündeln, damit wir Oberösterreich zu einem ‚place to be' für Unternehmen machen." "Der rasche Transfer von Forschungsergebnissen in markttaugliche Technologien, Produkte und Dienstleistungen entscheidet letztendlich über die Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen und des Standortes Oberösterreich insgesamt. Die LIT Factory wird diesen Transfer maßgeblich beschleunigen und verschafft uns einen Wettbewerbsvorsprung gegenüber anderen Regionen", ist Wirtschafts- und Forschungsreferent Landeshauptmann-Stv. Dr. Michael Strugl überzeugt. "Wie groß das Interesse aus der Wirtschaft ist, zeigt das Engagement zahlreicher Unternehmen. Für die dreijährige Aufbauphase und die spätere Nutzungsphase konnten Zusagen in Höhe von rund 10 Millionen Euro erreicht werden." "Die Pilotfabrik ist eine einzigartige Chance für den Innovationsstandort Linz", betont Bürgermeister Mag. Klaus Luger. "Die Kooperation zwischen Linzer Leitbetrieben, der Johannes Kepler Universität, dem Land Oberösterreich sowie der Stadt Linz zeigt, dass ein gemeinsames Vorgehen zum Erfolg führt." Es unterstreiche das Vorhaben, Linz als innovativste Stadt in Österreich zu positionieren. Nach der Förderzusage durch den Bund gehe es nun darum, die nächsten Schritte weiter voranzutreiben. "Ich bin zuversichtlich, dass hier Großartiges entstehen wird. Die LIT Factory ist ein wesentlicher Faktor für die Schaffung der Arbeitsplätze der Zukunft", sagt Luger. "Digitalisierung und Vernetzung führen dazu, dass die Unternehmen entlang der Wertschöpfungsketten immer enger zusammenarbeiten - und dies gilt ganz besonders für die Kunststoffindustrie", erklärt Dr. Gerhard Dimmler, Leiter Forschung & Entwicklung Produkte bei Engel Austria. Für die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie im Land sei es deshalb essenziell, dass noch intensiver in diese Richtung geforscht werde. "Die Kunststoffindustrie in Oberösterreich ist extrem stark und neben ENGEL als Spritzgießmaschinenbauer bündeln viele weitere innovationsgetriebene Unternehmen in der LIT Factory ihr Know-how und ihre Erfahrungen", so Dimmler. "Als neutrale, interdisziplinäre Forschungsplattform werde sie entscheidend zur Weiterentwicklung von Industrie 4.0 beitragen. Ab 2021 in Betrieb - Unterstützung durch Stadt, Land und Bund Im Endausbau soll die Pilotfabrik rund 25 MitarbeiterInnen beschäftigen, ein Umfeld unter möglichst realen Produktionsbedingungen schaffen und eine Produktionskapazität von mindestens 500 Tonnen pro Jahr erreichen. Dafür stehen rund 1.300 Quadratmeter Technikum sowie etwa 450 Quadratmeter für Büros, Nebenräume und technische Prüfräumlichkeiten zur Verfügung. Das Land Oberösterreich unterstützt die Errichtungsphase mit 2 Mio. Euro, insbesondere für die Gebäudeinfrastruktur, und hat auch Förderungen für die Nutzungsphase zugesagt. Die Mietkosten für das Gebäude übernimmt die Stadt Linz für 15 Jahre; sie betragen jährlich knapp 250.000 Euro pro Jahr. Die JKU hat sich unter der Leitung von Univ.-Prof. Jürgen Miethlinger, Vorstand des Instituts für Polymer Extrusion und Compunding und Leiter der LIT Factory, an der aktuellen Ausschreibung "Pilotfabriken Industrie 4.0" des BMVIT/FFG um Förderungen in Höhe von 2 Mio. Euro für Forschungsgeräte beworben. Die Universität selbst bringt für die Errichtungsphase Personalressourcen und andere direkte Kosten von knapp 0,5 Mio. Euro ein. Vonseiten der Industrie fließen während der Errichtungsphase 3,2 Mio. Euro und während der Nutzungsphase 6,8 Mio. Euro in das Projekt. Von diesen insgesamt 10 Mio. Euro werden Maschinen, Werkzeuge, Software und vieles mehr finanziert. |
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Allgemeine Informationen: |
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