Linz (stadt) Mit dem Klavierkonzert von Maki Namekawa wird die Ars Electronica 2017 heute Abend zu Ende gehen.
Nach fünf intensiven Tagen mit über 600 Einzelveranstaltungen an 12 Locations in der Linzer Innenstadt
werden dann rund 100.000 Festivalbesuche gezählt sein - die bisherige Bestmarke aus dem Kulturhauptstadtjahr
09 wird damit übertroffen. "Wir hoffen natürlich jedes Jahr, mit unserem Thema und Programm möglichst
viele Menschen ansprechen und zum Festival locken zu können - ein solcher Andrang wie heuer überrascht
dann aber schon", freuen sich Christine Schöpf und Gerfried Stocker vom künstlerischen Direktorium
des Festivals, in einer ersten Festivalbilanz: "Vor allem am Wochenende ist die POSTCITY regelrecht gestürmt
worden." Auch das Festivalteam rund um Martin Honzik freut sich über sehr positive Publikumsecho vor
Ort sowie auf diversen Social Media Kanälen: "Bei mehr als 600 Programmpunkten war für jede und
jeden etwas dabei", so der Festivalleiter: "Ich bin mir sicher, dass unser Publikum genauso viel Inspiration
und Lust auf die Zukunft aus der POSTCITY mitgenommen hat, wie wir, die das Festival an diesem einmaligen Ort in
Szene setzen und dabei mit unheimlich interessanten Menschen aus aller Welt zusammenarbeiten durften."
Publikumsmagnete 2017
Zu den Publikumsmagneten zählten dann auch die Kunstwerke der POINT ZERO-Ausstellung in den weitläufigen
Katakomben und der quirlig-kreative Tummelplatz von CREATE YOUR WORLD im Obergeschoß der POSTCITY. Ebenfalls
ein Highlight war das mit unglaublicher Liebe zum Detail gestaltete Paralleluniversum von TURNTON DOCKLANDS, das
Time's Up im Keller des LENTOS Kunstmuseum inszenierten (und das noch bis 22. Oktober besucht werden kann). In
Staunen versetzte viele auch Uwe Riegers riesige audiovisuelle Installation LIGHTSCALE II im Mariendom oder die
fantastische Bilderflut, in der man sich im Deep Space 8K verlieren konnte. Traditionell ein Highlight war die
CyberArts-Schau im OK, wo vor allem LIGHT BARRIER 3rd EDITION von Mimi Son (KR) und Elliot Woods (UK) beeindruckte,
auf großes Interesse stieß zudem die Ausstellung FEMINIST CLIMATE CHANGE: BEYOND THE BINARY der University
of California aus Los Angeles. Ausverkauft war schließlich die GROSSE KONZERTNACHT, die erstmals Markus Poschners
Handschrift trug und ihrem Motto AUFBRUCH mehr als gerecht wurde - das Zusammenspiel von Bruckner Orchester, Jazzband,
Prix- PreisträgerInnen, Visualisierungen und einer Diesellok der ÖBB sorgte für bleibende audiovisuelle
Eindrücke.
Zu guter Letzt waren es die 27 verschiedenen Tours von WE GUIDE YOU, die auf eine noch nie dagewesene Nachfrage
stießen: Allein in der POSTCITY wurden in den vergangenen vier Tagen 135 Führungen für 3.105 Personen
durchgeführt. Warum WE GUIDE YOU derart gut ankam, hat für Martin Honzik vor allem zwei Gründe:
"Zum einen decken wir mit unserem Führungsangebot ein unglaublich breites inhaltliches Spektrum ab, das
für Laien genauso wie für absolute ExpertInnen konzipiert ist und sich an alle Altersschichten richtet.
Als Pilotprojekt haben wir heuer sogar Führungen für zwei Kindergartengruppen durchgeführt. Zum
anderen bieten wir unsere Führungen in insgesamt 11 Sprachen an - auf Deutsch, Englisch, Arabisch, Italienisch,
Persisch, Polnisch, Russisch, Rumänisch, Türkisch, in Gebärdensprache und für Personen, die
Deutsch als Fremdsprache lernen."
1.023 KünstlerInnen & WissenschaftlerInnen aus 42 Ländern waren in Linz
Mehr als 1.000 KünstlerInnen und WissenschaftlerInnen aus über 40 Ländern waren in den vergangenen
Tagen in Linz und haben hier bei Konferenzen vorgetragen, Fragen beantwortet und diskutiert, Lectures und Workshops
gehalten, Konzerte aufgeführt oder ihre Kunst- und Forschungsprojekte in Ausstellungen präsentiert. "Dass
man all diese ExpertInnen und VisionärInnen auch persönlich treffen und mit ihnen ins Gespräch kommen
kann, trägt wesentlich zur besonderen Atmosphäre jeder Ars Electronica bei", so Gerfried Stocker
und führt Joseph Herscher als Beispiel an: "Als wir ihm vorgeschlagen haben, gemeinsam mit Jugendlichen
während des Festivals eine seiner tollen Rube-Goldberg-Maschinen zu bauen, hat er sofort zugesagt. Für
die jungen Leute ist das natürlich ein super Erlebnis - gemeinsam mit einem Youtube-Star wie Joseph so ein
Projekt machen zu können."
474 Kooperationspartner aus aller Welt
474 Kooperationspartner haben an der diesjährigen Ars Electronica mitgewirkt. 375 davon sind aus Österreich,
allen voran die Österreichische Post AG, die Sonnleitner GmbH & Co KG, die ÖBB, die Greiner AG, die
Österreich Werbung, die OÖ Tourismus GmbH, verschiedene Fachgruppen der Wirtschaftskammer OÖ, die
CONRAD Electronik GmbH & Co KG, die Huchinson Drei Austria GmbH, die WACKER NEUSON Linz GmbH und MICROSOFT.
Dazu kamen noch 99 internationale Kooperationspartner wie die University of California in Los Angeles (UCLA), das
MIT Medialab, Japans zweitgrößte Werbeagentur Hakuhodo, Bandai Namco Entertainment oder Hyundai. "Sie
alle haben maßgeblich dazu beigetragen, dass das Festival in dieser Qualität und Quantität stattfinden
konnte", bedankt sich Gerfried Stocker und stellt ein allgemein stark steigendes Interesse seitens Wirtschaft
und Industrie an Ars Electronica fest: "Bestes Beispiel ist der Future Innovators Summit, den wir 2014 konzipiert
und seither kontinuierlich weiterentwickelt haben. Wir bilden interdisziplinäre Kleingruppen, in denen je
ein/e KünstlerIn, ein/e DesignerIn, ein/e WissenschaftlerIn, ein/e TechnikerIn, ein/e EntrepreneurIn, ein/e
soziale/r AktivistIn und ein/e PhilosophIn vertreten sind, welche die gesamte Festivalzeit an einem spezifischen
Zukunftsthema arbeiten. Die Ergebnisse dieser mehrtägigen Workshops sind keine Produkte, die man heute verkaufen
kann, sondern Zukunftsszenarien, die den Kontext für die Produkte von morgen skizzieren." Konzipiert
wurde dieses Workshop-Format gemeinsam mit der japanischen Werbeagentur Hakuhodo, dieses Jahr stiegen Panasonic
und Japan Tobacco ein.
445 akkreditierte MedienvertreterInnen aus 37 Ländern
Große Aufmerksamkeit erfuhr die Ars Electronica aber nicht nur in Wirtschaft und Industrie, sondern auch
in traditionellen und neuen Medien. Mehr als 445 MedienvertreterInnen aus 37 Ländern haben sich für die
diesjährige Ars Electronica akkreditiert und aus Linz berichtet - darunter Delo, TechTime, Discovery Channel,
National Geographic Canada, New Scientist, nature.com blogs, Bloomberg Business Week, ITV, TV Asahi, etnews Korea,
Bayerischer Rundfunk, Deutschlandfunk, PC-Welt, c't, Wirtschafts Woche, Sverigesradio - Swedish Broadcasting, RTV
Slovenija, ARTE, ?Ro - Tschechischer Rundfunk, Radio Romania, Eesti Ekspress, Pakistan Television News oder DTV
Algeria. Unterstützt wurden sie bei ihrer Berichterstattung durch das Festival-Interviewservice, das mehr
als 200 Interviews mit KünstlerInnen und WissenschaftlerInnen organisierte. Großes Echo rief die Ars
Electronica 2017 auch in den sozialen Medien hervor. Auf Facebook erreichte Ars Electronica allein in den vergangenen
vier Tagen 100.000 Personen (organic), auf Twitter belegte das Festival Platz 5 der Top-Ten-Twittertrends in Österreich
und auf Instagram wurden AbonnentInnen erstmals in moderierten Live-Stories durch das Festival geführt. Die
Festival-Website verzeichnete seit vergangenen Donnerstag mehr als 150.000 Pageviews.
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