Außenminister Sebastian Kurz sieht sich in seiner Haltung bestätigt. Abbruch der
Beitrittsverhandlungen würde auch zu Stopp der Vorbeitrittshilfen in Höhe von 4,4 Mrd. € führen
Ankara/Berlin/Wien (bmeia) - Die jüngste Reisewarnung seitens der Türkei für Deutschland
kommentiert Außenminister Sebastian Kurz wie folgt, "Die Reisewarnung der Türkei für Deutschland
ist ein erneuter Beweis dafür, dass die EU-Beitrittsverhandlungen mit der Türkei sofort abzubrechen sind.
Es wäre falsch, die Beitrittsverhandlungen mit der Türkei fortzusetzen. Die Türkei bewegt sich seit
Jahren in sehr großen Schritten weg von Europa. Seit dem Putschversuch letztes Jahr wurden über 100.000
Personen inhaftiert oder entlassen. Die Türkei erfüllt damit das erste Kopenhagener Kriterium, die Grundlage
für die Eröffnung von Beitrittsverhandlungen, schon längst nicht mehr. Ich werde mich daher weiterhin
konsequent für einen Abbruch einsetzen und bin froh, dass es jetzt auch bei Martin Schulz und Sigmar Gabriel
einen Meinungsschwenk gibt."
Kurz betonte weiters in Bezug auf die weiteren EU-Vorbeitrittshilfen für die Türkei in Höhe von
4,4 Mrd €, die bis 2020 vorgesehen sind, "Der Abbruch der Beitrittsverhandlungen bedeutet auch, dass wir die
weiteren Vorbeitrittshilfen nicht mehr zahlen müssen. Je länger wir warten, desto mehr Geld zahlen wir
in Richtung Türkei", so Sebastian Kurz abschließend.
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