Eröffnung am Sonntag, 17. September, mit Musik, Gesang, Tanz und Kulinarik
Salzburg (lk) - Mit einem großen Eröffnungsfest mit Musik, Gesang, Tanz, Kulinarik und Brauchwerkstätten
wird am Sonntag, dem 17. September, ab 13.00 Uhr die Fertigstellung des neuen Hauses der Volkskulturen in Salzburg-Nonntal
gebührend gefeiert.
Nach dem offiziellen Auftakt, zu dem alle Mitglieder der Landesregierung und die Landtagspräsidentin erwartet
werden, sowie der Haussegnung gibt es ein buntes Programm für die Besucherinnen und Besucher. Die Regionalmuseen
zeigen besondere Exponate, beim Picknick auf der Maibaum-Wiese werden Geschichten und Texte zu Gesang und Musik
vorgetragen, und für das leibliche Wohl sorgen die Goldhaubengruppe der Mozartstadt Salzburg, "Die Lustigen
Salzburger" und das Theaterrestaurant Nestroy.
Im Auftrag des Landes Salzburg ist um rund 4,8 Millionen Euro und nach gut einem Jahr Bauzeit im Ensemble des Petersbrunnhofs
das Haus der Volkskulturen entstanden. Die Pläne für das Gebäude mit vier Etagen und insgesamt rund
1.200 Quadratmetern stammen von Architekt Max Rieder. Darin finden nun die 19 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
des Forums Salzburger Volkskultur und aller sieben Landesverbände sowie des Referats Volkskultur, kulturelles
Erbe und Museen der Abteilung 2 des Landes Salzburg geeignete Rahmenbedingungen für die vielfältigen
Arbeitsbereiche. Mit dem Neubau ist es gelungen, auch für die umfassende Fachbibliothek sowie das Bild- und
das Volksliedarchiv zeitgemäße Archivräume im Untergeschoß zu schaffen.
Neue Qualität der Zusammenarbeit
"Ich konnte mich in den vergangenen Tagen bereits selber bei den Umzugsarbeiten vom neuen Haus und seinen
Qualitäten überzeugen. Ich bin immer noch begeistert von der Idee, dass nun das Forum der Volkskultur
und die unterschiedlichen Vereine gemeinsam mit dem Referat für Volkskultur, kulturelles Erbe und Museen in
einem Haus Tür an Tür arbeiten", sagte Kulturlandesrat Heinrich Schellhorn heute, Sonntag, 10. September.
"Ich bin sicher, dass hier in wenigen Monaten eine neue Qualität der Zusammenarbeit, die dafür sorgt,
dass Volkskulturen im Land Salzburg noch stärker und geeinter auftreten können, ermöglicht wird.
Einen guten Einblick in die verschiedenen Bereiche der Kultur wird es bereits am nächsten Sonntag beim großen
Fest zur Eröffnung des neuen Hauses geben."
Volkskultur zeitgemäß fördern, dokumentieren und vermitteln
"In meinen 24 Jahren im Referat erlebte ich, wie die volkskulturellen Verbände zu Kulturinstitutionen
wurden. Mit diesem erfreulichen Wachsen und der Gründung neuer Landesverbände wie dem Forum, dem Chorverband
und dem Landesverband Salzburger Museen und Sammlungen drohte unser Petersbrunnstöckl langsam aus allen Nähten
zu platzen", so Lucia Luidold, die Leiterin des Referats Volkskultur, kulturelles Erbe und Museen. "Zudem
wurde im einmaligen Volksliedarchiv, der umfangreichen Fachbibliothek und im Fotoarchiv die Raumnot immer größer.
Daher freue ich mich gemeinsam mit allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, dass wir ein zeitgemäßes,
lichtdurchflutetes, modernes Haus beziehen können, in dem wir Volkskultur zeitgemäß fördern,
dokumentieren und vermitteln werden."
Vom Petersbrunnstöckl ins Haus der Volkskulturen
Seit 1975 war die Volkskultur, die ehemalige "Heimatpflege", im sogenannten Petersbrunnstöckl
im Salzburger Nonntal beheimatet. Aufgrund der räumlichen Beengtheit und der mangelnden Barrierefreiheit hat
die Landesregierung den Neubau beschlossen.
Die Architektur von Max Rieder hat die Jury des Architektenwettbewerbs überzeugt: "Ein lichtdurchflutetes
Haus mit einladendem Foyer und ausreichenden Arbeitsräumen werden die positive Entwicklung der Volkskultur
forcieren. Diese äußert sich als zeitgemäße Kulturarbeit in vielen Facetten und richtet besonders
in jüngster Zeit einen Fokus auf interkulturelle Themen."
1.000 Laufmeter Archivregale
Im Untergeschoß des neuen Gebäudes ist Platz für 1.000 Laufmeter Regale und somit für Archive
und die Bibliothek. Die Fachbibliothek der Salzburger Volkskultur umfasst rund 8.000 Bücher sowie 1.000 Zeitschriftenjahrgänge
mit lokaler Schwerpunktsetzung. Als Sondersammlungen sind erfasst: ein Biografienarchiv zu maßgeblichen Persönlichkeiten
der Salzburger Volkskultur, ein Fotoarchiv sowie ein bisher nur teilweise erschlossenes Tonträgerarchiv, bestehend
aus rund 1.200 CDs, 700 LPs, 1.000 Schellacks und 500 Musikkassetten beziehungsweise Tonbändern. Das Archiv
des Salzburger Volksliedwerks verfügt über einzigartige Informationen zur musikalischen Volkskultur Salzburgs
der vergangenen 100 Jahre, darunter tausende Lieder und Schnaderhüpfl aus der Zeit von 1912 bis zur Mitte
der 1930er Jahre.
Die Bank vor dem Haus
Vor dem Haus der Volkskulturen befindet sich eine Bank der Salzburger Künstlerin Ulrike Lienbacher. Sie steht
symbolisch für einen Ort der Zusammenkunft, für Gemeinschaft, Gastlichkeit, Muße, Austausch und
Kommunikation. Es handelt sich um ein Projekt des Fonds zur Förderung von Kunst im öffentlichen Raum.
Die Bank ist in alter Tischlertradition aus vielen verschiedenen Holzarten gefertigt. Die traditionellen Holzverbindungen
sind deutlich sichtbar ausgeführt, wirken in ihrer Form wie Ornamente, sind aber technisch funktional. Sie
verzahnen die vielen unterschiedlichen Einzelteile und bilden aus der Vielfalt ein Ganzes.
Die Wand des Eingangsbereichs bildet den weißen Hintergrund für die Neonschrift, die wie ein Inhaltsverzeichnis
das Innenleben des Hauses nach außen trägt. So wie das Bankobjekt die alte Form der Hausbank zitiert,
spannt die Neonschrift den Bogen in die Moderne.
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