Eisenstadt ist europaweit Vorreiter bei flächendeckendem Einsatz von E-Paper-Technologie
an Haltestellen.
Eisenstadt (magistrat) - Der Eisenstädter Stadtbus ist ein Erfolgsprojekt. Nachdem das Bussystem Ende
August mit dem burgenländischen Mobilitätspreis 2017 ausgezeichnet wurde, wird nun mit dem Aufbau eines
Echtzeitdatensystems an den Haltestellen ein weiterer Meilenstein gesetzt. Eisenstadt ist europaweit die erste
Kommune, die ein Bussystem flächendeckend mit E-Paper-Technologie ausstattet.
„Der Eisenstädter Stadtbus wurde von der Bevölkerung von Anfang an sehr gut angenommen. Bereits seit
dem Start des Projektes haben wir laufend evaluiert, um auch zu erfahren, wo man eventuell nachjustieren muss.
So haben wir beispielswiese die Fahrzeiten von Bahn und Bus besser abgestimmt oder auch alle Stationen mit Mistkübeln
ausgestattet“, erklärt Bürgermeister Thomas Steiner.
Nun bietet die Stadt den Fahrgästen noch mehr Service und stattet daher die Haltestellen mit Echtzeitanzeigen
aus. Das heißt, man kann direkt bei der Haltestelle sehen, wann der nächste Bus eintrifft. Die Echtzeitanzeigen
basieren auf einem E-Papersystem, haben ein A4-Format und sind bei jeder Sonneneinstrahlung und aus jedem Blickwinkel
brillant lesbar.
10 Anzeigen in der ersten Umsetzungsphase
Die erste Anzeige ist bei bereits bei der Station Bahnhof in Betrieb, in den nächsten Wochen folgen noch
neun weitere Haltestellen, nämlich Oberberg, Domplatz, Fachmarktzentrum, Gebietskrankenkasse/SVB, VS Kleinhöflein,
Josef Joachim-Straße, Quergasse, Bürgerspitalgasse/Gymnasium und Schulzentrum. Ende 2018 sollen dann
alle Stadtbus-Haltestellen mit Echtzeit-Anzeigen auf E-Paper-Basis ausgestattet sein.
„Das Eisenstädter Projekt mit 60 E-Paper-Anzeigen ist das mit Abstand größte Stadt-Projekt in Europa.
In Wien, Graz, Linz, Dresden, London und der Schweiz gibt es ähnliche Projekte, jedoch in weit kleinerem Umfang.
Diese Vorhaben werden dort auch nicht von den Kommunen selbst umgesetzt, sondern zum Teil von großen Unternehmen
oder mit mehreren Partnern, was sehr lange Entscheidungsprozesse mit sich bringt. Es dauert oft Jahre bis das erste
E-Paper tatsächlich an einer Haltestelle hängt“, erzählt Gerhard Urban, Geschäftsführer
von der next urban technologies GmbH, führendes Unternehmen für den Einsatz von dynamischer Fahrgastinformation
auf E-Paper-Basis.
Kooperation mit den ÖBB Postbus und VOR
„Ich freue mich, dass es uns bei diesem Projekt auch gelungen ist, eine Kooperation mit den ÖBB Postbus
und dem VOR auszuarbeiten. Dadurch können wir unser Service-Angebot für die Fahrgäste noch ausweiten.
Denn an allen Haltestellen, die der Stadtbus gemeinsam mit Regionalbussen benützt, werden auch die Ankunftszeiten
dieser Busse angezeigt. Mit der App „AnachB“ kann man sich die Echtzeitdaten auf sein Smartphone holen und jederzeit
schauen, wann der nächste Bus fährt und ob dieser Verspätung hat. Außerdem verfügen alle
Haltestellen mit E-Paper auch über gratis WLAN“, zählt Bürgermeister Steiner die Vorteile der Kooperation
auf.
Vierte Linie in Planung
Derzeit in Planung ist die Errichtung einer vierten Linie. „Diese wird gegenläufig geführt und einerseits
große Überschneidungen mit der Linie Vitus aber andererseits auch einige ‚weiße Flecken‘ auf der
Karte abdecken“, erläutert Bürgermeister Thomas Steiner. Die derzeit geplante Route umschließt
30 Haltestellen, wovon 20 bestehende genutzt werden und zehn neu errichtet werden. In Betrieb genommen soll die
Linie zum Fahrplanwechsel 2018/19 werden.
„Die Gegenläufigkeit ist ein vielfach geäußerter Wunsch der zweiten Evaluierungswelle und mit dieser
vierten Linie kommen wir diesem Wunsch nach. Zur sind wir hier in der Planungsphase, was die genaue Route bzw.
die Haltestellen betrifft. Der Name wurde noch nicht fixiert und wird wieder über ein Bürgerbeteiligungsverfahren
gesucht“, so Bürgermeister Steiner abschließend.
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