Mitarbeiter/-innen im Dialog mit Landesrätin Haberlander
Linz (kepler uniklinikum) - Nach einem Besuch am Standort Neuromed Campus im vergangenen Juli war Landesrätin
Mag.a Christine Haberlander nun auch zu Gast am Standort Med Campus des Kepler Uniklinikums. Ins Gespräch
kam sie dabei sowohl mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern betrieblicher Einrichtungen, wie der hauseigenen Wäscherei,
als auch mit medizinischem, pflegerischem und technischem Personal im Hybrid-OP. Bei einer Diskussion mit rund
70 Führungskräften sowie Belegschaftsvertretern legte Haberlander ein klares Bekenntnis zum Uniklinikum
als treibende Kraft spitzenmedizinischer Versorgung ab.
Christine Haberlander ist seit April 2017 Gesundheitslandesrätin und seit letzten Juli zudem Vorsitzende des
Aufsichtsrates der Kepler Universitätsklinikum GmbH. Bereits in ihrer früheren Funktion in der gespag
hat sie die Entwicklung des Universitätsklinikums hautnah miterlebt und kennt die großen Herausforderungen,
die mit der Gründung und Etablierung eines universitären Spitals verbunden sind. Entsprechend zufrieden
zeigte sie sich bei ihrem Besuch mit dem Verlauf der Zusammenführung dreier exzellenter Krankenhäuser
zum Kepler Uniklinikum und den Fortschritten beim Aufbau der Medizinischen Fakultät: „Gerade die intensiven
Bemühungen um eine sowohl fächerübergreifende als auch berufsgruppenübergreifende Zusammenarbeit
sind erfolgsentscheidend für die Bewältigung moderner medizinischer Herausforderungen. Beim Heben von
qualitativen Synergien, die sich insbesondere durch das Zusammenwachsen der drei Standorte ergeben, hat das Kepler
Universitätsklinikum in seinen ersten eineinhalb Jahren bereits Erhebliches geleistet. Ich möchte mich
bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern herzlich bedanken, die in diesem Zeitraum über den normalen Arbeitsalltag
hinaus Leistungen erbrachten, die für das Gelingen dieses Projektes unerlässlich waren. Ein ganz wichtiger
Meilenstein ist die Migration der IT-Systeme am Med Campus im November sowie in weiterer Folge am Neuromed Campus.
Sie stellt zahlreiche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor große Herausforderungen, ist aber eine wichtige
Basis für einen weiteren Harmonisierungsschritt in der Gesundheits-IT-Landschaft Oberösterreichs. Ich
anerkenne mit großem persönlichem Respekt, dass diese Herausforderungen in einem positiven Geist der
Zusammenarbeit gemeistert werden. Als Eigentümer Land Oberösterreich bekennen wir uns uneingeschränkt
zum Universitätsklinikum als treibende Kraft spitzenmedizinischer Versorgung in Oberösterreich und zum
kontinuierlichen qualitativen Ausbau seiner medizinischen Schwerpunkte.“
Besuch am Standort Med Campus
Nach einem Besuch am Neuromed Campus im vergangenen Juli war Landesrätin Mag.a Christine Haberlander am
5. September zu Gast am Med Campus des Kepler Uniklinikums. Hier wird Patientinnen und Patienten die gesamte Breite
des chirurgischen, konservativen und diagnostischen Leistungsangebotes angeboten. Darüber hinaus beinhaltet
der Standort ein umfassendes Kompetenzzentrum für Frauen-, Kinder- und Jugendheilkunde. Auch bei Risikoschwangerschaften
und Frühgeburten verfügt Österreichs größte Geburtsklinik über höchste Kompetenz.
Der Standort Med Campus beinhaltet vorerst drei Universitätskliniken, jene für Augenheilkunde, jene für
Gynäkologie und Geburtshilfe sowie jene für Herz-, Gefäß- und Thoraxchirurgie. Seit 2017 befindet
sich hier ein neuer Hybrid-OP, der österreichweit einer der modernsten seiner Art und eine medizintechnische
Errungenschaft für die kardiologische und herzchirurgische Patientenversorgung ist. Durch eine Kooperation
zwischen Kepler Uniklinikum und Klinikum Wels-Grieskirchen entstand 2017 ein trägerübergreifendes Referenzzentrum
für Herz-, Gefäß- und Thoraxchirurgie, das eine zweckmäßige und qualitätsvolle
Leistungsabstimmung zwischen den beiden Standorten unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Andreas Zierer ermöglicht.
„Die Therapie von Herz-/Kreislauferkrankungen bleibt ein Exzellenz-Schwerpunkt des Kepler Uniklinikums. Insbesondere
die Herzchirurgie soll ein medizinischer „Leuchtturm“ im Uniklinikum werden“, betont Landesrätin Haberlander.
Bei ihrem Besuch interessierte sich Haberlander aber nicht nur für die spitzenmedizinischen Leistungen, sondern
auch für die Mitarbeiter/-innen in betrieblichen Einrichtungen wie beispielsweise jene in der hauseigenen
Wäscherei. „Ich bekenne mich ganz klar zur Eigenversorgung, die einerseits im Sinne unser Mitarbeiter/-innen
ist, aber auch Versorgungssicherheit für das Krankenhaus bietet und wie man am Beispiel der Wäscherei
erkennt, auch wirtschaftlich vernünftig ist. Bei einer kürzlich erfolgten Wirtschaftlichkeitsüberprüfung
wurden der hauseigenen Wäscherei Bestnoten bescheinigt, wozu ich sehr herzlich gratuliere“, so Haberlander.
Im Anschluss an die Wäscherei besuchte Haberlander den neuen Hybrid-OP des Kepler Uniklinikums. Der Name
„Hybrid-OP“ bedeutet, dass durch die Kombination eines voll ausgerüsteten Herz-Operationssaals mit einer modernen
Hochleistungs-Röntgen-Anlage Angiographien und Eingriffe bei allen wichtigen Blutgefäßen möglich
sind. Der robotergestützte Röntgenarm liefert während der Operation dreidimensionale Bilder der
Patientinnen und Patienten. „Der Hybrid-OP ist daher eine einzigartige Möglichkeit besonders schwere und komplizierte
Eingriffe durchzuführen“, weiß Kardiologe Prim. Priv.-Doz. Dr. Clemens Steinwender. Zu diesen Eingriffen
zählt das Operieren am offenen Herzen. Dazu der neue Vorstand der Universitätsklinik für Herz-,
Gefäß- und Thoraxchirurgie, Univ.-Prof. Dr. Andreas F. Zierer: „Im Hybrid-OP kann die Operation am schlagenden
Herzen und mit geschlossenem Brustkorb durchgeführt werden. Es wird nur ein ganz kleiner Zugang über
die seitliche Brustwand oder die Leiste gemacht, wodurch die Patientinnen und Patienten einer deutlich geringeren
Belastung ausgesetzt sind.“ Der Radiologe Prim. Univ.-Prof. Dr. Franz Fellner ergänzt: „Der Hybrid-OP ermöglicht
es auch, in einer Sitzung mehrere Problemfelder zu behandeln und das verkürzt den Krankenhausaufenthalt für
die Patientinnen und Patienten zumindest um einen Tag. Mit dem Roboterarm lassen sich Organe, Gefäße
oder Knochen von verschiedenen Seiten betrachten. Ein Monitor zeigt den Chirurgen während der Operation digitale
Bilder des Patienten in Echtzeit.“ Landesrätin Haberlander bekennt sich zu medizintechnischen Zukunftsinvestitionen
wie dem Hybrid-OP, weil dieser „sowohl für die Patientenversorgung als auch für Lehre und Forschung wertvolle
Dienste leistet. Zudem passt er hervorragend in die Vision eines Medical Valleys in Oberösterreich.“
Debatte über die Entwicklung der oö. Gesundheitslandschaft
Bei einer gemeinsamen Diskussion mit rund 70 Führungskräften aus Medizin, Pflege und Verwaltung sowie
Vertreterinnen und Vertretern der Belegschaft wurde die seit April 2017 amtierende Landesrätin mit zahlreichen
Fragen zur Entwicklung der oberösterreichischen Gesundheitslandschaft konfrontiert. Als große Herausforderungen
wurden hier unter anderem steigende Kosten insbesondere durch innovative Medikamente in der onkologischen Versorgung
sowie eine zu hohe Belastung der Krankenhausambulanzen beschrieben. Eine zunehmend intensive Kooperation der Spitalsträger
ist im Aufbau begriffen und bleibt auf der Agenda. Haberlander forciert die Vertiefung der Kooperation von gespag
und Kepler Uniklinikum: „Ich sehe sowohl im organisatorischen als auch im medizinischen Bereich dazu weitere Chancen
und wünsche mir eine intensive Zusammenarbeit der beiden Spitalsträger.“
Ein weiteres Gesprächsthema war die künftige Ausprägung von Versorgungsschwerpunkten. Dies sei zur
Sicherung des medizinischen Fortschritts zunehmend wichtig, so Haberlander. Auch bei den demnächst stattfindenden
Linzer Zentrumsgesprächen werde „die Gründung des Kepler Universitätsklinikums, des Ordensklinikums
und der weitere Aufbau der Universitätskliniken am Kepler Uniklinikum in der Versorgungsplanung berücksichtigt
werden.“
Im Hinblick auf das entstehende Medical Valley in Oberösterreich spielt das Linzer Uniklinikum eine „ganz
zentrale Rolle und muss sich in vorderster Reihe engagieren, um einen größtmöglichen Nutzen für
den Gesundheits-, Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort sicherzustellen. Gerade die vielen Expertinnen und Experten
aus der medizinischen und pflegerischen Praxis können hier einen besonders wichtigen Beitrag leisten. Wir
wollen die enge Zusammenarbeit mit der Industrie und der Wirtschaft, um auch durch Drittmittel mehr Innovation
und Forschungsmöglichkeiten ins System zu bringen“, so Haberlander, die auch die wirtschaftliche Bedeutung
des Kepler Uniklinikums für Oberösterreich betont: „Ich bekenne mich dazu, dass ein Universitätsklinikum
besonderer Investitionen bedarf, denn die positiven Effekte, die durch Forschungsarbeit am Standort sowie durch
die zunehmende Vernetzung von Wissenschaft und Wirtschaft entstehen, sind für unser Bundesland von hohem Wert.
Das Kepler Uniklinikum ist ein Motor für die Wirtschaft. Es muss auch bei den Bemühungen zum Aufbau eines
Medical Valleys eine führende Rolle einnehmen und mithelfen, Unternehmen für Forschung und Investitionen
zu begeistern“, so Haberlander.
Pflegedirektorin Simone Pollhammer wies in der Diskussion auf ein tendenziell steigendes Sicherheitsbedürfnis
der Mitarbeiter/-innen hin, das Haberlander nachvollziehen kann. Die Landesrätin versichert: „Wir werden alles
Nötige tun, um den berechtigten Sicherheitsinteressen der Pflege zu entsprechen und sind diesbezüglich
in enger Abstimmung mit der Geschäftsführung. Gerade das Kepler Universitätsklinikum nimmt sowohl
in der Deeskalationsmanagement-Ausbildung der Mitarbeiter/-innen als auch bei umfassenden Sicherheitsmaßnahmen
eine Vorbildrolle ein.“
Dies sind nur einige der Diskussionsthemen, die zwischen Landesrätin Haberlander sowie den Expertinnen und
Experten des Kepler Uniklinikums zur Sprache kamen. Die beiden Geschäftsführer Dr.in Elgin Drda und Dr.
Heinz Brock bedankten sich für den Besuch: „Landesrätin Haberlander hat uns in ihrer Funktion als Aufsichtsratsvorsitzende
die Gelegenheit gegeben, Wünsche, Bedürfnisse und Sorgen in einer sehr offenen Weise vorzutragen. Sie
hat sich in ihren Antworten unmissverständlich zur engagierten Weiterentwicklung des Kepler Universitätsklinikums,
aber auch zu den Interessen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bekannt. Unsere Aufgabe in der Geschäftsführung
ist es, das Heben von Synergien im Prozess des Zusammenwachsens, die qualitative Stärkung unserer Schwerpunkte
sowie die Integration von Lehre und Forschung weiter voranzutreiben und dabei den Fokus auf eine möglichst
effiziente Verwendung öffentlicher Mittel zu legen. Besonders wichtig ist uns die Fortführung einer vertrauensvollen
Gesprächsbasis sowie das gegenseitige Verständnis, wofür die Besuche von Frau Landesrätin Haberlander
an beiden Standorten des Uniklinikums sowie ihre Bereitschaft zur direkten und offenen Diskussion ein wichtiger
Beitrag sind.“
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