Auslandsösterreicher-Weltbund-Treffen in Salzburg

 

aktualisiert
09. 09. 17
13:00 MEZ

Mehr als 400 AuslandsösterreicherInnen sind diesmal in die Stadt Salzburg gereist, um vom 7. bis 10. September am jährlichen Treffen teilzunehmen.
Salzburg/Wien (aöwb/lk/öj) - Im Rahmen einer Pressekoferenz präsentierte der Vorstand des Auslandsösterreicher-Weltbunds (AÖWB) mit Präsident Gustav Chlestil und seinen beiden Stellvertretern Jürgen Em und Werner Götz im Beisein von Salzburgs Landtagspräsidentin Brigitta Pallauf Erreichtes und Ziele des AÖWB. Auch wurde bekanntgegeben, daß die gebürtige Wienerin Prof. Dr. Pascale Ehrenfreund - Vorsitzende des Vorstands des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) – am Vormittag des 9. September im Rahmen eines Festakts als Auslandsösterreicherin des Jahres 2017 ausgezeichnet werden wird.

v.l.: Die Vizepräsidenten Werner Götz und Jürgen Em, Landtagspräsidentin Brigitta Pallauf, Präsident Gustav Chlestl und Vorstandsmitglied Roland Pirker aus Kanada

v.l.: Die Vizepräsidenten Werner Götz und Jürgen Em, Landtagspräsidentin Brigitta Pallauf, Präsident Gustav Chlestl und Vorstandsmitglied Roland Pirker aus Kanada (Foto: Österreich Journal)

Mit einigem Stolz kann der AÖWB darauf hinweisen, daß mit der Agentur Demner & Merlicek im Vorfeld der Bundespräsidentenwahl 2016 eine unglaublich erfolgreiche Kampagne absolviert werden konnte: so wurden 33 Prozent mehr Eintragungen in die Wählerevidenz erreicht, was eine Erhöhung der Wahlbeteiligung um 93 Prozent im Vergleich zur letzten Nationalratswahl auslöste.

Eine weltweite Kampagne zur weiteren Erhöhung der Wahlbeteiligung via Facebook ist in Vorbereitung und wird dieser Tage gestartet werden.

Eines der erklärten Ziele des AÖWB beim Wahlrecht für AuslandsösterreicherInnen ist es, eine Zulassung des E-Votings zu erreichen. Damit, so ist man sicher, würde sich die Wahlbeteiligung unserer Landsleute auf der ganzen Welt deutlich erhöhen. Auch wenn das Prozedere zur Teilnahme an den Wahlen in den vergangenen rund zwei Jahrzehnten um einiges erleichtert wurde, stellt das Problem mit den gesetzlichen Fristen zum Wahltermin und den - vor für WählerInnen in Übersee - langen Laufzeiten der Post nach wie vor ein großes Hindernis dar.

Eine weitere Forderung des AÖWB formulierte Präsident Gustav Chlestil mit der Institutionellen Vertretung der AuslandsösterreicherInnen im Parlament. Es stehe hier eindeutig im Vordergrund, der Wählerschaft von immerhin rund 375.000 Menschen eine Stimme im Hohen Haus zu geben. Immerhin entspreche diese Zahl jener der Wahlberechtigen eines der kleineren Bundesländer.

Schließlich wurde auch noch auf die Web 2.0 Community-Plattform des AÖWB hingewiesen, die unter http://www.austrians.org ein umfangreiches Informationsangebot darstellt, das derzeit von rund 4.390 Landsleuten genutzt wird.

Im Forum gab es u. a. Fragen zu Sozialversicherungsangelegenheiten, zu Ergebnissen der Umfrage im Jahr 2016, zum internationalen Führerschein, zu Wahlrecht, Katastrophenhilfe, Rechtsberatung und E-Voting.

8.231 Personen haben den regelmäßigen Newsletter abonniert. Die Öffnungsrate liegt bei 32 % (Durchschnitt in der Branche: 14,2 %).

Die Altersgruppe von 25 - 34 Jahren ist die stärkste Gruppe unter den Usern, vor der Altersgruppe von 35 - 44 Jahren und der Altersgruppe 65+.

Die Plattform-Nutzer rufen hauptsächlich Seiten des Magazins (Newsletter-Artikel), des Forums und der Medien auf austrians.org auf.

Nach Kontinenten geordnet kommen die meisten Zugriffe aus Europa, gefolgt von Amerika, Asien, Ozeanien und Afrika.

 

 

 

Die Auslandsösterreicherin des Jahres 2017

 

Am Vormittag des 9. September fand dann in der Großen Universitätsaula am Max- Reinhardt-Platz der Festakt mit der Auszeichnung der Auslandsösterreicherin des Jahres statt. Zahlreiche Ehrengäste waren erschienen, um der Auszeichnung der hervorragenden Wissenschaftlerin beizuwohnen. In Vertretung von Außenminister Sebastian Kurz (er war bei einem EU-Ministertreffen in Tallinn gewesen) war Vizekanzler und Justizminister Wolfgang Brandstetter ebenso angereist, die wie Sektionleiterin (Sektion IV) Botschafterin Elisabeth Tichy-Fisslberger sowie der Leiter der Abteilung für AuslandsösterreicherInnen, Wolfgang Lukas Strohmayer und viele andere.

Nach einer Begrüßung durch AÖWB-Präsident Gustav Chlestil wandte sich Vizekanzler Wolfgang Brandstetter an die Anwesenden: "Das Engagement von rund einer halben Million Auslandsösterreicherinnen und Auslandsösterreichern in den vielfältigsten Bereichen ist die beste Visitenkarte für Österreich. Sie stehen für internationalen Erfolg und leisten einen wertvollen Beitrag für das interkulturelle Verständnis und das Ansehen Österreichs in der ganzen Welt. Doch nicht nur durch deren Tätigkeiten im Ausland, sondern auch durch die Wahrnehmung des Wahlrechts gestalten sie den Weg Österreichs entscheidend mit", forderte Vizekanzler Wolfgang Brandstetter die Auslandsösterreicherinnen und Auslandsösterreicher auf, von ihrem Wahlrecht bei der bevorstehenden Wahl zum Nationalrat am 15. Oktober Gebrauch zu machen.

Darauf folgte die Auszeichnung der Auslandsösterreicherin des Jahres 2017, Prof. Pascale Ehrenfreund, die sich sichtlich sehr über darüber freute.

Dann folgten Reden von Hofrat Prof. Walter Dujmovits, Präsident der Burgenländischen Gemeinschaft und Vorstandsmitglied des AÖWB, und Botschafterin Elisabeth Tichy-Fisslberger, die, wie sie sagte, das letzte Mal an einem AÖWB-Treffen teilnahm, da sie als Botschafterin nach Genf berufen worden sei.

In Vertretung von Landeshauptmann Wilfried Haslauer wandte sich Landesrätin Brigitta Pallauf an die Versammung und sagte, die AuslandsösterreicherInnen seien "vor allem die Verbindung Salzburgs und Österreichs mit der Welt und fungieren wie Botschafterinnen und Botschafter für Österreich."

Lesen Sie unseren ausführlichen Bildbericht über das AÖWB-Treffen in Salzburg in der Ausgabe 169 unseres "Österreich Journal" pdf-Magazins, das ab dem Abend des 31. Oktober hier > verfügbar sein wird.

 Auslandsösterreicherin des Jahres 2017: Prof. Dr. Pascale Ehrenfreund mit Vizekanzler und Justizminister Wolfgang Brandstetter (l.) und AÖWB-Präsident Gustav Chlestil

Auslandsösterreicherin des Jahres 2017: Prof. Pascale Ehrenfreund mit Vizekanzler
und Justizminister Wolfgang Brandstetter (l.) und AÖWB-Präsident Gustav Chlestil (Foto: ÖJ)

Prof. Dr. Pascale Ehrenfreund
Vorsitzende des Vorstands des Deutschen Zentrums für Luft - und Raumfahrt, Linder Höhe, Köln

Pascale Ehrenfreund, 1960 in Wien geboren, studierte an der Universität Wien Astronomie und Biologie. Ihre Diplomarbeit am Institut für Molekularbiologie der Akademie der Wissenschaften verfasste sie 1987 zum Thema "Reinigung und Charakterisierung einer Iminopeptidase aus Streptomyces plicatus". 1990 folgte die Promotion an der Universität Paris VII (Universität Paris - Diderot) und der Universität Wien mit der Dissertation in Astrophysik "Visible and spectroscopic studies of polyciclic aromatic hydrocarbons and other carbon clusters". Beide Abschlüsse erfolgten mit Auszeichnung.

Nach absolviertem Doktoratstudium ging Pascale Ehrenfreund als Fellow der Europäischen Weltraumagentur (ESA) in die Niederlande, an das Observatorium Leiden.

Von 1996 bis 1999 erhielt sie ein APART-Stipendium (Austrian Programme for Advanced Research) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, welches ihr die Erarbeitung ihrer Habilitationsschrift in Astronomie zum Thema "Kosmischer Staub" ermöglichte.

Von 2001 bis 2005 war Pascale Ehrenfreund Professorin für Astrobiologie an der Universität Amsterdam sowie an der Universität Leiden, wo sie seit 2006 Visiting Professor ist. 2005 wechselte sie als Distinguished Visiting Scientist an das zum California Institute of Technology gehörende Jet Propulsion Laboratory in Pasadena. 2008 absolvierte Pascale Ehrenfreund ein Masterstudium in Management und Internationale Beziehungen. Seit 2008 ist sie Professorin für Space Policy and International Affairs am Space Policy Institute der George Washington University sowie Lead Investigator am NASA Astrobiology Institute.

Nach ihr wurde der Asteroid (9826) Ehrenfreund (2114 T-3) benannt.

Von 2013 bis 2015 war Pascale Ehrenfreund Präsidentin des österreichischen Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF). Diese Funktion legte sie zurück, als sie am 15. August 2015 Vorstandsvorsitzende des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) wurde. Damit ist Pascale Ehrenfreund die erste Frau an der Spitze einer deutschen Großforschungseinrichtung.

Pascale Ehrenfreund ist Vizepräsidentin der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren, Mitglied des Kuratoriums der Universities Space Research Association, Region III, Vorsitzende des Committee on Space Research COSPAR, Panel on Exploration PEX sowie Mitglied des NRC - Committee on Astrobiology and Planetary Science.

Zusammen mit ihrem Mann, dem ESA-Wissenschaftler PhD Bernard Foing, entdeckte Pascale Ehrenfreund in interstellaren Gaswolken zwischen den Fixsternen Hinweise auf sogenannte Fußballmoleküle (Fullerene), die aus sechzig Kohlenstoffatomen bestehen.

Als Vorstandsvorsitzende des Deutschen Zentrums für Luft - und Raumfahrt setzt Pascale Ehrenfreund auf Synergien. Damit zielt sie auf mehr Durchlässigkeit der Grenzen zwischen den einzelnen Instituten, zwischen Grundlagenforschung und Produktentwicklung, Naturwissenschaftlern und Ingenieuren mit ihren oftmals ganz eigenen Kulturen und Sprachen.

Pascale Ehrenfreund ist Mutter zweier Kinder, sie spricht Deutsch, Englisch, Französisch und Niederländisch.

 

 

 

 

 

Auslandsösterreicher des Jahres…
Der Auslandsösterreicher des Jahres wird jeweils auf Grund hervorragender Leistungen bzw. besonderer Verdienste für das Image Österreichs im Ausland vom Vorstand gewählt.

Jahr

Ort der
Verleihung

Name

Funktion im Jahr der Verleihung

1994

Graz

Dr. Ferdinand Piech

Vorstandsvorsitzender Volkswagen AG

1995

Wien

Dr. Helmut Sohmen

Reederei-Inhaber

1996

Baden

Dr. Alois Wagner †

Erzbischof

1997

Klagenfurt

Karlheinz Böhm †

Hilfsorg. "Menschen für Menschen"

1998

Bregenz

Prof. Dr. Helmut Thoma

Geschäftsführer RTL-Television

2000

Innsbruck

Dr. Franz Fischler

EU-Kommissar

2001

Eisenstadt

Franz Welser - Möst

Chefdirigent u. Generalmusikdirektor

2002

Wien

Maximilian Schell †

Schauspieler

2003

Graz

Juliana Genevieve Belcsak

Vorsitzende der Dachorganisation aller Austrian-American Councils von Nordamerika (USA, Mexiko, Kanada)

2004

Linz

Wolfgang Mayrhuber

Vorstandsvorsitzender der Deutschen Lufthansa AG

2005

Baden

Dr. Antonia Rados

Journalistin bei n-tv ("Moderation Auslandsreport")

2006

Klagenfurt

Friedrich von Thun

Schauspieler

2007

Bregenz

Eugen Kedl †

Fotograf

2008

Salzburg

Prof. Bernhard Paul

Zirkusdirektor, Regisseur, Clown und Mitbegründer des "Circus Roncalli"

2009

Innsbruck

DI Dietmar Feichtinger

Architekt

2010

Eisenstadt

Prof. Dr. Gottfried Schatz

Biochemiker

2011

Wien

Peter Löscher, MBA

Vorsitzender des Vorstands der Siemens AG

2012

Graz

Johann Lafer

Koch

2013

Linz

Dr. Paul Achleitner

Vorsitzender des Aufsichtsrates der Deutschen Bank AG

2014

Baden

Dr. Norbert Bischofberger

Executive Vice President Research & Development and Chief Scientific Officer Gilead Sciences, Inc.

2015

Klagenfurt

Dr. Benita Ferrero-Waldner

Präsidentin der European Union - Latin America and Caribbean Foundation (EU-LAC)

2016

Feldkirch

Stefan Sagmeister

Grafikdesigner und Typograf

 

 

 

Weitere Informationen:
http://www.austrians.org
https://de.wikipedia.org/wiki/Pascale_Ehrenfreund
http://www.dlr.de/
Allgemeine Informationen:
http://www.weltbund.at

 

 

 

 

 

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