Das NHM Wien zeigt „The Tar Museum“ in Kooperation mit dem mumok in Saal 35.
Wien (nhm) - Das nahegelegene Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien (mumok) zeigt von 23. September
2017 bis zum 14. Jänner 2018 die Ausstellung „Naturgeschichten – Spuren des Politischen“, die sich mit Darstellungen
von Natur, die auf gesellschaftliche Prozesse und zeitgeschichtliche Ereignisse Bezug nehmen, befasst.
Während der Laufzeit dieser Ausstellung wird „The Tar Museum“ von Mark Dion im Naturhistorischen Museum Wien
in Kooperation mit dem mumok gezeigt. Die Arbeit enthält ausgestopfte und geteerte Tiere auf Transportkisten.
Sie bieten ein Bild zerstörter Natur, das zugleich auf ein Wahrnehmungs- und Verdrängungsphänomen
verweist: Es ist nicht nur der auf ökonomiekritische und auf ökologische Umweltkatastrophen zielende
Aspekt, der hier zitiert wird, sondern auch der Umstand, dass erst das makabre Schwarz des Teers die Wahrnehmung
des Todes bzw. des Tötens auslöst, nicht aber schon die Präsentation ausgestopfter Tiere selbst.
Dieser Aspekt interessierte Mark Dion besonders, hebt er doch die Verinnerlichung von Techniken der Musealisierung,
Archivierung und Präsentation ins Bewusstsein, die dort Lebendigkeit vortäuschen, wo längst der
Tod regiert.
Mark Dions visuell eindringliche und materialreiche Werke regen die Betrachterinnen und Betrachter an, ihre Überzeugungen,
Wünsche und Vorstellungen bezüglich der sozialen Kategorie „Natur“ zu hinterfragen. Seine Arbeiten weichen
bewusst von wissenschaftlich archivalischen und museologischen Konventionen ab, um deren relative Gültigkeit
und geschichtliche Variabilität zu verdeutlichen.
Mark Dion (* 1961 in New Bedford, Massachusetts, USA) ist ein amerikanischer Objekt- und Installationskünstler.
In seiner Heimatstadt erlebte er den Niedergang der Fischindustrie und die damit verbundenen sozialen und ökologischen
Probleme. Ab 1984 studierte er an der School of Visual Arts in New York und nahm 1985 am Independent Study Program
des Whitney Museum of American Art in New York teil. Seine Arbeiten sind in zahlreichen Sammlungen vertreten wie
im Metropolitan Museum of Art, New York, in der Tate Gallery, London, im Museum of Contemporary Art, Los Angeles,
im Museum of Modern Art, New York, im Centre Georges Pompidou, Paris, im Museum van Hedendaagse Kunst, Antwerpen
und im Israel Museum of Art, Jerusalem. Der Künstler lebt in Beach Lake, Pennsylvania und New York.
Im Zuge der Kooperation wird ein Kombi-Ticket angeboten, das mit einem Preisnachlass von 15 % den Besuch beider
Häuser ermöglicht.
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