Pilotprojekt für mehr Sicherheit am Schulweg in sechs Gemeinden in der Steiermark und
Kärnten
Wien (bmvit) - Mit kommendem Schuljahr startet das Pilotprojekt "Sicher in die Schule" für
10-bis 14-Jährige in zwei Modellregionen in der Steiermark und Kärnten. Insgesamt sechs Gemeinden erarbeiten
gemeinsam mit dem Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) maßgeschneiderte Lösungen für mehr
Sicherheit am Schulweg. Dabei werden Gefahrenstellen beseitigt, beispielsweise durch bauliche Maßnahmen an
unübersichtlichen Kreuzungen oder Tempo-30-Zonen vor Schulen. In Workshops wie etwa zum Thema Ablenkung durch
Smartphones lernen Kinder, wie sie sich im Straßenverkehr richtig verhalten. Für die Modellregionen
stellt das Verkehrsministerium insgesamt 126.000 Euro zu Verfügung.
"571 Kinder sind vergangenes Jahr auf dem Weg zur Schule verunglückt. Die überwiegende Mehrheit
davon ist zwischen 10 und 15 Jahre alt. Kinder brauchen unseren besonderen Schutz. Darum erarbeiten wir in unseren
Modellregionen maßgeschneiderte Lösungen für mehr Sicherheit am Schulweg. Dazu gehören etwa
Tempo-30-Zonen vor Schulen oder Workshops zum Thema Ablenkung durch Smartphones. Unser Ziel ist, dass auf Österreichs
Straßen kein einziges Kind mehr zu Schaden kommt", sagt Verkehrsminister Jörg Leichtfried.
"Mit zehn Jahren erweitert sich der Aktionsradius von Kindern enorm und geht, u.a. aufgrund des Schulwechsels,
über die unmittelbare Schulumgebung hinaus. Damit sie selbstständig und sicher unterwegs sein können,
ist es einerseits erforderlich örtliche Gegebenheiten den Bedürfnissen der Kinder anzupassen, andererseits
muss bei anderen Verkehrsteilnehmern und den Kindern selbst Aufklärungsarbeit geleistet werden. Hier besteht
in der Praxis oftmals Nachholbedarf. Das Projekt leistet hier einen wichtigen Beitrag", so KFV-Forschungsleiter
Klaus Robatsch.
"Als Bürgermeister von Trofaiach freut es mich besonders, dass unsere Stadt beim Projekt "Sicher
in die Schule" dabei ist. Beim Thema Verkehrssicherheit für Kinder haben wir bereits viel erreicht, etwa
Elternhaltestellen oder Schulwegpläne. Besonders dankbar bin ich für unsere bestens organisierten Schülerlotsen.
Mit dem neuen Projekt setzen wir einen weiteren wichtigen Schritt, um unsere Schulkinder im Straßenverkehr
noch besser zu schützen", sagt Mario Abl, Trofaiacher Bürgermeister.
Das Pilotprojekt "Sicher zur Schule" startet im Schuljahr 2017/18 in den Gemeinden Trofaiach, Mautern,
Leoben in der Steiermark sowie in Lavamünd, Brückl/Görschitzal und Arnoldstein in Kärnten.
Expertinnen und Experten analysieren dabei, welche Wege die Kinder häufig benützen und identifizieren
Gefahren wie etwa schlecht erkennbare Bodenmarkierungen. Gemeinsam mit Gemeinde, Schule und Eltern erarbeiten sie
ein maßgeschneidertes Programm, um Risikostellen zu beseitigen, etwa mit Geschwindigkeitsbegrenzungen wie
Tempo-30-Zonen vor Schulen. Zu den möglichen Maßnahmen gehört es auch, andere Verkehrsteilnehmer
zu sensibilisieren, beispielsweise mit Plakaten, die Autofahrerinnen und Autofahrer daran erinnern vorsichtiger
zu fahren. In Workshops lernen die Kinder richtiges Verhalten im Straßenverkehr und werden darin geschult,
Gefahren besser zu erkennen und Ablenkung etwa durch Smartphones zu vermeiden. Das Projekt in den Modellregionen
läuft für zwei Jahre. Auf Grundlage der dabei gewonnenen Erkenntnisse wird ein Leitfaden für Gemeinden
in ganz Österreich entwickelt.
Im Jahr 2016 haben sich laut Statistik Austria 571 Kinder auf dem Weg zur Schule bei Verkehrsunfällen verletzt,
eines davon tödlich. 80 Kinder verunglückten alleine in der Steiermark. Die überwiegende Mehrheit,
nämlich 453 Kinder in ganz Österreich, waren zwischen 10 und 15 Jahre alt.
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