Größtes Sicherheitsprojekt der burgenländischen Wasserversorgung eröffnet
Eisenstadt (blms) - Der Wasserleitungsverband Nördliches Burgenland hat nach 2,5-jähriger Bauzeit
den Neubau der größten burgenländischen Wasser-Transportleitung von Neudörfl nach Rohrbach,
sowie den Umbau der größten Brunnenanlage des Landes in Neudörfl abgeschlossen. Damit ist der 1.
Bauabschnitt des Zukunftsprojektes "Aqua Burgenland - Sopron" fertiggestellt. Dieses Projekt soll das
Wasserversorgungsnetz im Nord- und Mittelburgenland, sowie auf ungarischer Seite den Großraum Sopron zusammenführen.
Es geht dabei um einen gegenseitigen Wasseraustausch zur Absicherung der Versorgung - etwa im Falle von Trockenphasen
oder bei einem technischen Gebrechen. Die Investitionskosten für den ersten Abschnitt des länderübergreifenden
Sicherheitsprojektes belaufen sich auf ca. 15 Millionen Euro. Insgesamt werden die finanziellen Aufwendungen für
dieses grenzüberschreitende Vorzeigeprojekt - im Burgenland und Ungarn - etwa 100 Millionen Euro betragen.
Dabei handelt es sich - im Sinne der Versorgungssicherheit für die betroffene Bevölkerung - um das größte
Sicherheitsprojekt der burgenländischen Trinkwasserversorgung. „Der Ausbau der Infrastruktur ist die Voraussetzung
dafür, dass wir die dynamische Entwicklung dieser Region und den Aufstieg des Burgenlands weiter fortsetzen
können. Mit dem Projekt ‚Aqua Burgenland Sopron‘ wird diesem Bestreben modellhaft Rechnung getragen. Das ist
eine Investition in die Sicherheit, eine Investition in die Lebensqualität, eine Investition in die Zukunft
kommender Generationen, das ist aber auch eine weiteres positives Beispiel für die hervorragende grenzüberschreitende
Kooperation des Burgenlandes mit Ungarn im Herzen Europas“, so Landeshauptmann Hans Niessl.
Prosperierende Region für die Zukunft mit Wasser absichern
Das Burgenland baut vor. Der Raum Wien, Györ, Bratislava, Sopron und Eisenstadt entwickelt sich gesellschaftlich,
wirtschaftlich und touristisch sehr dynamisch. Zur Absicherung dieser Entwicklung und zur zukünftigen Sicherstellung
der Trinkwasserversorgung wurde das Projekt „Aqua Burgenland Sopron“ ins Leben gerufen. Die Errichtung einer länderübergreifenden
Wasserversorgung zur gegenseitigen Absicherung ist das langfristige Ziel des Projektes. Durch den Zusammenschluss
erfolgt insbesondere eine nachhaltige Absicherung der Wasserversorgung für den gesamten pannonischen Raum
Neusiedler See, in dem rund 300.000 Menschen leben. Vernetzt werden dabei die Wasserversorgungssysteme des Wasserleitungsverband
Nördliches Burgenland (66 Gemeinden), des Wasserverband Mittleres Burgenland (18 Gemeinden) sowie der Stadt
Sopron samt Umlandgemeinden (29 Gemeinden).
Burgenlands größte Wasserleitung garantiert höchste Versorgungssicherheit
Der Wasserleitungsverband Nördliches Burgenland hat nach einer langen Abstimmungs- und Planungsphase (2007
bis 2014) die Vorbereitungen für den Bau des ersten großen Projektabschnittes 2014 abgeschlossen. Die
Erd-, Baumeister- und Rohrverlegungsarbeiten wurden im gleichen Jahr europaweit ausgeschrieben. Als Bestbieter
wurde die Bietergemeinschaft Strabag - St. Martin und Teerag Asdag - Parndorf ermittelt. Beide Firmen wurden als
„ARGE AQUA Burgenland Sopron“ mit den Arbeiten beauftragt. Nachdem aufgrund der Höhe der Investitionskosten
die Wasserversorger nicht in der Lage sind, das Projekt alleine zu finanzieren, wurde für die Umsetzung der
Bautätigkeiten auf österreichischer Seite eine finanzielle Beteiligung der Europäischen Investitionsbank
(EIB) erfolgreich erwirkt. Dazu Landeshauptmann-Stv. Johann Tschürtz: „Eine sichere Wasserversorgung ist ein
essentieller Faktor für die burgenländische Bevölkerung. Wichtig ist, dass vorhandene Ressourcen,
wie Grundwasser, gerecht verteilt werden - vor allem damit auch kleine Kommunen über sichere Grundwasserreserven
verfügen. Mit dem Projekt ‚Aqua Burgenland Sopron‘ kann künftig gewährleistet werden, dass die
heimischen Wasserdepots gezielt zur Verfügung stehen und somit das ‚Gold der Zukunft‘ gerecht an die Bewohner
verteilt werden kann.“
Neben der Verlegung der neuen Transportleitungen, die eine maßgebliche Kapazitätserweiterung sowie Erneuerung
bedeuten, waren der maschinelle und elektrische Umbau der beiden Pumpwerke in Neudörfl sowie die Modernisierung
der Gruppenhochbehälter in Mattersburg und Rohrbach wesentliche Schwerpunkte des Bauabschnittes. Im ersten
Bauabschnitt wurden ca. 23 km Wassertransportleitungen neu verlegt. Diese wurden als Sphärogussleitungen in
den Dimensionen DN 800, DN 600 und DN 500 ausgeführt. Die Rohrleitungsdimension DN 800 – das entspricht einem
Rohrinnendurchmesser von 800 mm - ist die burgenlandweit größte jemals verlegte Wasserleitung. Der vorgesehene
finanzielle Rahmen konnte ohne Kostenüberschreitungen eingehalten werden. „Durch die erfolgten Ausbauarbeiten
wurden die Kapazitäten der Wasserversorgung im Bereich des nördlichen Burgenlandes maßgeblich erweitert
und alle betroffenen Anlagen auf den neusten technischen Stand gebracht, um für die nächsten Jahrzehnte
gerüstet zu sein. Der Zeitpunkt des Weiterbaues der Transportleitungen von Rohrbach bis zur Staatsgrenze nach
Schattendorf sowie der Anlagenteile im Seewinkel hängt vom Baustart der ungarischen Partner des Gesamtprojektes
ab und ist für die nächsten Jahre geplant. Der errichtete Bauteil auf österreichsicherer Seite ist
auch unabhängig davon als äußerst notwendig und zukunftsweisend zu betrachten“, so Obmann Bgm.
Ing. Gerhard Zapfl.
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