LHStvin Felipe: "Alpenregionen werden in Sachen Transit Druck auf nationale Regierungen
aufbauen"
Innsbruck (lk) - „Wir tun in Tirol für die gute Luft, was wir können und unsere Maßnahmen
sind wirksam", betont LHStvin Ingrid Felipe am 18.09. angesichts des neuesten Berichts des Umweltbundesamts
über steigende Treibhausgasemissionen im Verkehr. Untersucht wurde im Klimaschutzbericht 2017 die Entwicklung
der Treibhausgasemissionen in Österreich, differenziert nach den unterschiedlichen Sektoren und aufgeschlüsselt
in die Bundesländer. Die neuesten im Bericht verwendeten Daten kommen aus dem Jahr 2014. 29 Prozent der österreichischen
Treibhausgase kommen aus Oberösterreich, 23 Prozent aus Niederösterreich, 16 Prozent aus der Steiermark.
Tirol liegt mit sieben Prozent der österreichischen Treibhausgase an fünfter Stelle, hat allerdings seit
25 Jahren die höchsten Treibhausgasausstoße aus dem Verkehrsbereich. Ursache dafür ist laut Umweltbundesamt
in erster Linie der Transitverkehr.
Der Bericht enthält noch nicht Daten der seit 2014 in Tirol getroffenen Maßnahmen gegen die Luftbelastung:
Der Luft-100er gilt erst seit November 2014, das stufenweise sektorale Lkw-Fahrverbot seit November 2016, die Tarifreform
im öffentlichen Verkehr seit Juni 2017. „Wir wissen anhand anderer Zahlen von den Messstellen an der Tiroler
Autobahn bis zur leicht steigenden Nutzung der RoLa, dass unsere Maßnahmen wirken. Aber ich gehe dennoch
davon aus, dass unsere Tiroler Bemühungen die Untätigkeit der Bundesregierung und unserer Nachbarn bei
der Entlastung vom Transitverkehr nicht wett machen", betont Ingrid Felipe. Die Tiroler LHStvin fordert die
rasche Umsetzung der von EU-Verkehrskommissarin Violeta Bulc vorgeschlagenen EU-weiten Neuregelung der Mauten im
Straßenverkehr. Tirol übernehme 2018 den Vorsitz der Mobilitätsgruppe der Alpenregionen und werde
da gemeinsam Druck auf die nationalen Regierungen aufbauen, die Vorschläge der Kommission umzusetzen.
Ohne einen „weitreichenden Wandel von Gesellschaft und Wirtschaft" sieht das Umweltbundesamt die Klimaziele
von Paris für nicht erreichbar an. Die ExpertInnen regen Investitionen in Technologien zum Ausstieg aus den
fossilen Energien, die Verringerung der Verkehrsleistung und ein nachhaltiges Mobilitätsmanagement an. Für
Österreich bestehe „dringender Handlungsbedarf zur Entwicklung einer Integrierten Nationalen Energie- und
Klimastrategie bis 2030." Die Tiroler LHStvin kündigt auch hier die Unterstützung des Landes Tirol
für eine solche Strategie an. „Wir merken in den sensiblen Alpenregionen am massivsten, dass es so wie bisher
beim Klimaschutz nicht weiter gehen kann."
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