E-Lkw und Cargo Bikes verstärkt im Gütertransport einsetzen
Wien (rk) - Der VCÖ, Wiens Stadträtin für Umwelt und Wiener Stadtwerke Ulli Sima und die
ÖBB haben am 18. Septemer den VCÖ-Mobilitätspreis Wien an drei innovative Projekte verliehen, die
zeigen, wie die Klimabilanz des urbanen Gütertransports deutlich verbessert werden kann. Der Samariterbund
liefert Essen auf Rädern mit E-Lastenrädern aus, das Projekt EMILIA des Austrian Institute of Technology
AIT optimiert Elektrofahrzeuge für den städtischen Lieferverkehr und das Unternehmen Voltia testet im
Rahmen eines Forschungsprojekts größere E-Lkw.
"Der Verkehr ist beim Klimaschutz Österreichs größtes Sorgenkind. Wien ist anders, denn die
Wienerinnen und Wiener legen bereits 73 Prozent ihrer Alltagswege mit Öffis, zu Fuß und mit dem Rad
zurück und sind damit Österreichs Spitzenreiter, bei den Pendlern gibt es noch Nachholbedarf. Dass auch
der urbane Gütertransport auf Klimakurs gebracht werden kann, zeigen die heute mit dem VCÖ-Mobilitätspreis
Wien ausgezeichneten Projekte", gratuliert Öffi-Stadträtin Ulli Sima den Gewinnerinnen und Gewinnern.
"Infolge des Online-Handels nimmt der Zustellverkehr mit Klein-Lkw stark zu, deren Dieselabgase meist hohe
Schadstoffemissionen verursachen. Die heute mit dem VCÖ-Mobilitätspreis ausgezeichneten Projekte verdeutlichen,
dass durch eine bessere Logistik und die Verlagerung auf klimaverträglichere Fahrzeuge die Umweltbilanz des
urbanen Gütertransports deutlich verbessert werden kann", schließt sich VCÖ-Sprecher Christian
Gratzer den Gratulationen an.
Der Samariterbund Wien erhielt für das Projekt "Essen auf Lastenfahrrädern" den VCÖ-Mobilitätspreis
Wien verliehen. Der Samariterbund ersetze acht Pkw durch E-Lastenfahrräder und stellt damit im Rahmen von
Essen auf Rädern täglich rund 250 Essen zu. Die Zustellung ist nicht nur viel umweltfreundlicher, sondern
auch effizienter. Es können nun mehr Mahlzeiten innerhalb der gleichen Zeit zugestellt werden, weil die Transportfahrräder
nicht im Stau stehen und leichter einen Parkplatz finden. Öffi-Stadträtin Ulli Sima, VCÖ-Sprecher
Christian Gratzer und Peter Ullrich von der ÖBB-Infrastruktur AG überreichten den VCÖ-Mobilitätspreis
Wien an Samariterbund Geschäftsführer Oliver Löhlein und Projektleiter Sabahudin Budnjo.
Wie können E-Lkw in den betrieblichen Fuhrpark optimal eingebunden werden? Dieser Frage geht das Unternehmen
Voltia gemeinsam mit dem Logistikunternehmen Schachinger / i-Log im Rahmen eines FFG-geförderten Forschungsprojekts
auf den Grund. 14 Partner, wie etwa SPAR, Quehenberger, Kreisel Electrics, Smatrics, die Universität Wien
und die Universität für Bodenkultur nehmen daran teil. Werden Diesel-Lkw durch Elektro-Transporter ersetzt,
werden Treibhausgase und gesundheitsschädliche Stickoxid-Emissionen verringert. Den VCÖ-Mobilitätspreis
Wien nahm Voltia-Geschäftsführer Oswald Brandstetter entgegen.
Das AIT (Austrian Institute of Technology) entwickelt im Projekt EMILIA neue urbane Güterlogistikkonzepte
und optimiert Elektrofahrzeuge für den städtischen Lieferverkehr. 15 Unternehmen arbeiten im Projekt
mit. Die Ergebnisse sind ermutigend: Der Einsatz von Elektrofahrzeugen in der urbanen Güterlogistik ist technisch
möglich und wirtschaftlich. Unter anderem wurde in der Seestadt Aspern ein City Hub errichtet. Pakete werden
zu dem Hub geliefert, von dort erfolgt die Verteilung zu den Empfängerinnen und Empfängern emissionsfrei
mit einem Elektro-Transportrad. Den VCÖ-Mobilitätspreis Wien nahm EMILIA-Projektleiter Boschidar Ganev
vom AIT entgegen.
Das Potenzial für Transportfahrräder im Gütertransport wird stark unterschätzt. Eine vom deutschen
Verkehrsministerium veröffentlichte Studie kam zum Ergebnis, dass bis zu 23 Prozent des urbanen Wirtschaftsverkehrs
auf Cargo-Bikes verlagert werden können, berichtet der VCÖ. Gerade für Zustelldienste sind Lastenfahrräder
ideal.
Beim VCÖ-Mobilitätspreis Wien, der vom VCÖ in Kooperation mit der Stadt Wien und den ÖBB durchgeführt
und von Gesiba unterstützt wird, wurden 94 Projekte und Konzepte eingereicht, so viele wie in keinem anderen
Bundesland.
Peter Ullrich, Projektleiter der ÖBB-Infrastruktur AG stellt abschließend fest: "Ein gut ausgebauter
Öffentlicher Verkehr ist das Rückgrat einer schnell wachsenden Stadt wie Wien. Die "neue" Verbindungsbahn
macht neue Wege im Öffi-Verkehr - innerstädtisch und im Großraum Wien - möglich und bringt
mehr Qualität im Wiener Schnellbahn-Netz. Mit der S80 von Wien Hütteldorf nach Wien Aspern Nord entsteht
eine direkte West-Ost-Verbindung durch die Stadt. So wollen wir noch mehr Menschen für den Umstieg auf die
Schnellbahn bewegen und den Öffentlichen Verkehr in Wien deutlich stärken."
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