Finanzierungszusage für die Realisierung des Med Campus Graz Modul 2
Wien/Graz (lk) - Noch bevor am 13. Oktober 2017 die offizielle Eröffnung von Modul 1 des neuen Med
Campus Graz erfolgt, ist bereits der weitere Ausbau der Medizinischen Universität Graz auf Schiene. „Unser
Ziel ist klar: Wir wollen europaweiter Innovationsführer werden. Dazu braucht es als Grundlage eine moderne
Infrastruktur, die gezielt Synergien nutzt und exzellente Leistungen fördert. Daher investieren wir 230 Millionen
Euro und schaffen mit dem Med Campus Graz eines der nachhaltigsten Universitätsprojekte in Europa. Davon profitieren
nicht nur unsere Studierenden und Lehrenden, sondern der gesamte Innovationsstandort Steiermark“, sagt Harald Mahrer,
Bundesminister für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft. „Der neue Med Campus Graz ist ein großartiges
Projekt für den Forschungsstandort Steiermark und die Universitätsstadt Graz. Die Steiermark weist nicht
zuletzt dank ihren vielen universitären Einrichtungen eine der höchsten Forschungs- und Entwicklungsquoten
Europas auf“, so der Landeshauptmann der Steiermark, Hermann Schützenhöfer.
„Die Realisierung des Moduls 2 des Med Campus Graz sowie der Adaptierung der alten Pathologie für das Anatomie-Institut
stellt für den Wissenschafts- und Forschungsstandort Steiermark einen wichtigen Erfolg und Meilenstein dar.
Bereits jetzt sind wir bei Forschung und Entwicklung mit einer Quote von 5,16 Prozent des Bruttoinlandsprodukts
die Nummer eins in Österreich und an der Spitze Europas. Durch die Realisierung dieses Vorzeigeprojektes wird
nicht nur modernste Infrastruktur für Forschung und Lehre geschaffen, sondern auch der Wissenschafts- und
Forschungsstandort Steiermark entscheidend weiter gestärkt. Die vorbildliche Kooperationskultur, die von unseren
steirischen Hochschulen seit langem gelebt wird, hat sich erneut als Erfolgsmodell erwiesen“, freut sich Barbara
Eibinger-Miedl, Landesrätin für Wirtschaft, Tourismus, Europa, Wissenschaft und Forschung. „Ich bin froh,
dass es nicht nur Minister gibt, die in Graz etwas ankündigen, sondern auch solche, die etwas umsetzen! Mit
dieser Investition wird der Universitätsstandort Graz massiv aufgewertet und unsere Medizin Uni wird zum Forschungshotspot
für Mitteleuropa“, so der Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl.
Vor Baustart des Med Campus Modul 2 erfolgt die Planung auf Basis des bereits gemeinsam mit Med Campus Modul 1
durchgeführten Architekturwettbewerbs. „Bei idealem Verlauf beginnen die Bauarbeiten im Frühjahr 2019.
Bauzeit, Inbetriebnahme und Übersiedlung werden rund dreieinhalb Jahre dauern. Somit könnte Modul 2 mit
Wintersemester 2022/23 in Betrieb gehen“, sagt Hans-Peter Weiss, Geschäftsführer der Bundesimmobiliengesellschaft
(BIG). Die BIG als Bauherr und Eigentümer errichtet den Med Campus Modul 2 sowohl auf der östlichen Seite
als auch auf der westlichen Seite der Neuen Stiftingtalstraße unmittelbar auf der bestehenden Besuchertiefgarage
der KAGes. Der Erweiterungsbau wird über Brücken direkt mit dem Modul 1 verbunden.
„Der vollausgebaute Med Campus Graz vereint erstmals in der Geschichte der Medizinischen Universität Graz
alle vorklinischen Institute an einem Standort und bietet hinsichtlich Gebäudequalität und Ausstattung
die optimale Infrastruktur zum Lernen, Lehren und Forschen auf höchstem international kompetitiven Niveau.
Bereits vor dreizehn Jahren war es meine Vision, die Grazer Universitätsmedizin unter einem gemeinsamen Dach
zu vereinen. Diese Vision wird nun Wirklichkeit und mit der Realisierung von Modul 2 des Med Campus ist Graz auf
dem Weg zu einer ,Medical Science City‘“, sagt Rektor Hellmut Samonigg.
„Der Med Campus Graz setzt neue Maßstäbe in Sachen Nachhaltigkeit. Für Modul 1 erwarten wir mit
Platin die höchste Zertifizierungsstufe der Österreichischen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen
(ÖGNI). Auch Modul 2 wird nach streng ökologischen, ökonomischen und sozialen Kriterien realisiert.
Somit wird der Med Campus zu einem neuen Leuchtturmprojekt im Universitätsbau“, sagt BIG-Geschäftsführer
Hans-Peter Weiss. In Med Campus Modul 2 befinden sich künftig die Büro-, Lehr und Forschungsflächen
der Institute für Pathophysiologie und Immunologie, Experimentelle und Klinische Pharmakologie, Gerichtliche
Medizin, Pflegewissenschaft, Sozialmedizin und Epidemiologie, Ethik sowie Allgemeinmedizin. Zudem sind hier weitere
Hörsäle und Seminarräume für die allgemeine Lehre, sowie Verwaltungsflächen der Med Uni
Graz, ÖH und Mensa geplant. Zusätzlich werden im Med Campus Modul 2 auch kompetitiv zu vergebende Forschungsräume
und „Core Facilities“ umgesetzt. „Erst mit der Realisierung von Modul 2 kann das ganze Potential des Med Campus
Graz ausgeschöpft werden“, betont Samonigg.
Herzstück Campusebene
Für Rektorat, Senat, Administration, ÖH und Mensa sind zwei jeweils sechsgeschossige Türme vorgesehen.
Die Seminarräume werden eingeschossig auf die bestehende Besucherparkgarage des LKH-Universitätsklinikum
Graz aufgesetzt. Das begehbare Dach der Seminarräume bildet mit dem Campusplatz des Med Campus Modul 1 und
den zwei Brücken, die beide Bauplätze miteinander verbinden, die Campusebene. Hier entsteht ein großzügiger
Kommunikationsraum mit hoher Aufenthaltsqualität und gastronomischem Angebot. Ein weiteres verbindendes Element
zwischen den Modulen 1 und 2 ist neben den Brücken und der Campusebene auch die einheitliche Fassadengestaltung.
Wie bei Modul 1 wird auch die Fassade von Modul 2 mit beschichteten Metallelementen in sechs Grautönen ausgeführt.
Um einen nahezu freien Ausblick zu ermöglichen, können diese Sonnenschutzelemente vertikal um 90 Grad
gedreht werden. Diese senkrecht stehenden Formate bieten einen effektiven Sonnenschutz an den West und Ost Fassaden
bei gleichzeitig hoher Transparenz im geschlossenen Zustand.
Neben der Realisierung des Med Campus Modul 2 östlich und westlich der Neuen Stiftingtalstraße erfolgt
gleichzeitig auch die Finanzierungsfreigabe zur Umsetzung des Umbaus der „alten Pathologie" für das Institut
der Anatomie. Anders als beim Med Campus Modul 2 ist hier jedoch noch die Durchführung eines Architekturwettbewerbes
erforderlich. Die Fertigstellung und Übersiedelung des Instituts für Anatomie ist ebenfalls im Wintersemester
2022/2023 geplant.
ZWT Graz: Forschungszentrum am Med Campus Graz
Bereits im Jahr 2013 wurde das von der Steirischen Wirtschaftsförderungsgesellschaft und der Medizinischen
Universität Graz gemeinsam im Rahmen einer eigenen Gesellschaft (ZWT-GmbH) errichtete Zentrum für Wissens-
und Technologietransfer in der Medizin (ZWT), in welchem Labor- und Büroflächen für Forschungseinrichtungen,
Spin-offs und Firmenansiedelungen zur Verfügung stehen, fertiggestellt. Das ZWT ist das erste österreichische
Technologie- und Forschungszentrum, das baulich und organisatorisch vollständig in einen Universitätscampus
integriert ist. Dass die Idee zur Vernetzung zwischen der Med Uni Graz und der Wirtschaft tatsächlich funktioniert,
zeigt der hohe Auslastungsgrad im ZWT. Bereits 98 Prozent der Flächen sind an Forschungseinrichtungen, Firmenansiedelungen
und Spin-Offs vermietet.
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