Eröffnung durch Sektionschef Jürgen Meinl und LH Kaiser – Würdigung der neuen
Landesverfassung und Betonung der Notwendigkeit des interkulturellen Dialogs
Ljubljana/Ferlach/Klagenfurt (lpd) - Mit Musik und Ansprachen fand am 14. September der Auftakt der Kulturwoche
2017/ Kulturni teden im Rathaus in Ferlach statt. Ferlach war bereits vor 20 Jahren Gastgeber der Kulturwoche und
damit schon damals Plattform für Dialog, Begegnung, Kultur und Freundschaft. Veranstalter ist wiederum das
Volksgruppenbüro beim Amt der Kärntner Landesregierung in Zusammenarbeit mit dem Christlichen Kulturverband
und Slowenischen Kulturverband und mit Partnern, insbesondere der Stadtgemeinde Ferlach. Sektionschef Jürgen
Meindl (in Vertretung von BM Thomas Drozda) nahm gemeinsam mit Landeshauptmann Peter Kaiser die Eröffnung
vor.
Der Landeshauptmann, er ist auch Volksgruppenreferent, strich die Gemeinsamkeit als Kärntner Identität
hervor, die es weiter zu pflegen gelte. Er wies auf die Steigerung der Anmeldungen für den zweisprachigen
Unterricht an den Volksschulen hin, hier sei bereits die Marke von 46 Prozent knapp überschritten worden.
„Das zeigt das positive Klima auf und dass ein hoher Stellenwert für den Erwerb der Zweisprachigkeit gegeben
ist“, so Kaiser. Erfreulich sei weiters, dass die slowenische Volksgruppe explizit als solche in der neuen Kärntner
Landesverfassung erwähnt ist. „Auch werden wir uns weiterhin für eine positive Entwicklung des Musikschulwesens
und damit der Glasbena sola unter Beachtung ihrer Autonomie einsetzen, damit möglichst jedes Kind seine ihm
gemäße Ausbildungschance bekommt“, sagte der Landeshauptmann und Bildungsreferent. Er machte auch darauf
aufmerksam, dass „Kärnten das einzige Bundesland ist, bei dem alle 500 Beschäftigten des Musikschulwesens
Landesbedienstete sind bzw. nur vom Land bezahlt werden“.
Kaiser nahm auch zur bevorstehenden 100. Wiederkehr der Volksabstimmung Stellung:. „Hier muss unbedingt der gemeinsame
Blick in die Zukunft im Mittelpunkt stehen“. 2020 werde auch international ein positives Zeichen mit der Europeada,
der Europameisterschaft aller Volksgruppen gesetzt, die in Kärnten über die Bühne gehen wird. Insgesamt
seien die Kulturwochen wichtige und aktive Beiträge zum Miteinander im Land, sagte der Landeshauptmann und
würdigte die Leistungen der Volksgruppe und des Volksgruppenbüros.
Sektionschef Meinl hob ebenfalls die Bedeutung des interkulturellen Dialogs hervor. Die Volksgruppe sei für
die Politik ein großes Anliegen. Er lobte auch die Verankerung der slowenischen Volksgruppe in der Landesverfassung,
"dies lasse auf eine Nachahmung hoffen“, so Meinl. Der Sektionschef betonte die Wichtigkeit, sich mit der
Geschichte auseinanderzusetzen und wies auf die positive gelöste Ortstafelfrage hin . Weiters betonte er auch
die Chancen, die sich durch den frühen Erwerb von Sprachen eröffnen würden.
Ferlachs Bürgermeister Appé sagte, dass der Dialog auf Augenhöhe wichtig sei, um das Miteinander
zu vertiefen. Er wies auf grenzüberschreitende Initiativen Ferlachs und die Partnerschaft mit Tržic hin. Janko
Krištof vom Christlichen Kulturverband würdigte die Kulturwoche als ein Fest, das in den Alltag hineinwirke.
Das gegenseitige Kennenlernen müsse noch verbessert werden, auch ersuchte er darum, die slowenische Musikschule
künftig mehr zu fördern.
Zur Eröffnung kamen zahlreiche Ehrengäste, herzlich begrüßt wurden Landesrat Rolf Holub, die
Botschafterin der Republik Slowenien, Ksenija Skrilec, der Minister für Auslandsslowenen, Gorazd Žmavc, der
frühere slowenische Justizminister Aleš Zalar, die frühere österr. Justizministerin Claudia Bandion-Ortner,
der Generalkonsul der Republik Slowenien Milan Predan, Konsulin Jasna Golcic, Janko Krištof (Christlicher Kulturverband),
August Brumnik (Slowenischer Kulturverband), Marjan Sturm (Zentralverband), Bgm. Bernard Sadovnik (Gemeinschaft
der Kärntner Slowenen), Nanti Olip (Rat der Slowenen), die Landtagspräsidenten Reinhart Rohr und Rudolf
Schober, Landesschulratspräsident Rudolf Altersberger, Landesamtsdirektor Dieter Platzer und sein Stellvertreter
Markus Matschek, die Bezirkshauptleute Gert Klösch und Johannes Leitner, Bundesrätin Ana Blatnik, Oberst
Erhard Eder vom Militärkommando Kärnten, Superintendent Manfred Sauer, Domdekan Michael Kristof, u.a.m.
Gekonnt durch das Programm führten Danica Thaler-Urschitz und Hans Mosser. Für Musik und Gesang sorgten
New Times Jazz Combo, das Saxophontrio der Musikschule Rosental, der Stadtchor Ferlach, Komorni zbor SPD Borovlje,
VrtacaKlang und Mesani pevski zbor PD „Sele“.
Weitere Höhepunkte der Kulturwoche: Am 15. Septemebr das Jubiläum 20 Jahre Zweisprachiger Kindergarten
(gemeinsam mit Kindergarten aus Tržic und Gemeindekindergarten, 15 Uhr, Rathaus), um 20 Uhr Ausstellungseröffnung
„Zwangsweise Aussiedlung slowenischer Familien aus Kärnten 1942“ im Schloss Ferlach. Am 16. September findet
die Veranstaltung „AufBruch“ im Evangelischen Bethaus (17 Uhr) statt, eine Theateraufführung gibt es am 17.
September um 20 Uhr im Kulturhaus, um 9.30 Uhr wird zum Sonntagsgottesdienst in die Stadtpfarrkirche geladen. Um
11 Uhr folgt eine Matinee im Schloss Ferlach.
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