LH Mikl-Leitner: „Jahrhundertprojekt“ und „ganz große Chance“
Brüssel/St. Pölten (nlk) - Von einem „Jahrhundertprojekt“ und einem „nächsten Schritt in
der gemeinsamen Erfolgsgeschichte des Landes Niederösterreich und der Landeshauptstadt St. Pölten“ sprach
Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner am 15. September im Zuge einer gemeinsamen Pressekonferenz mit St. Pöltens
Bürgermeister Matthias Stadler im Landestheater in St. Pölten. Dabei gaben die beiden bekannt, dass sich
St. Pölten als „Europäische Kulturhauptstadt 2024“ bewerben wird.
Das „Jahrhundertprojekt“ habe „eine jahrzehntelange Vorgeschichte“, erinnerte die Landeshauptfrau an den Fall des
Eisernen Vorhanges, der Niederösterreich und St. Pölten ins Zentrum Europas rückte, oder auch an
die einzigartige Entwicklung Niederösterreichs als Kulturland. Jetzt setze man „den nächsten Schritt“,
so Mikl-Leitner: „Heute dürfen wir bekannt geben, dass wir uns als Land Niederösterreich und Landeshauptstadt
St. Pölten in einer partnerschaftlichen Allianz für die Kulturhauptstadt Europas im Jahr 2024 bewerben“.
Das bedeute auch „geteilte Kosten und geteilte Arbeit“, betonte sie: „Die 2,4 Millionen Euro für den Start
werden wir uns partnerschaftlich teilen.“
Mit dem heutigen Tag steige man in die Bewerbungsphase 1 ein, skizzierte die Landeshauptfrau den weiteren Ablauf.
Jetzt werde man das Konzept für die Bewerbung erstellen und zeitnah die notwendigen Beschlüsse fassen.
Auch die Gründung einer Betriebsgesellschaft sei in Vorbereitung. Dabei werde man „auf das professionelle
Know-how der NÖKU aufsetzen“, so Mikl-Leitner. Dann folge Bewerbungsphase 2, sagte sie: „Wenn die Erstprüfung
bis Ende März 2019 positiv ausfällt und St. Pölten auf die Shortlist kommt, werden wir das Programm
für die Kulturhauptstadt St. Pölten ausarbeiten“. Über eine endgültige Vergabe entscheide eine
internationale Jury bis Ende 2019.
Europäische Kulturhauptstädte gebe es seit 1985, in Österreich wolle nun nach Graz 2003 und Linz
2009 St. Pölten zur Kulturhauptstadt in Europa werden. Für die Bewerbung habe man sich auch einige Prämissen
auferlegt, informierte die Landeshauptfrau. So solle das gemeinsame Projekt neben Kunst und Kultur auch soziale,
touristische und wirtschaftliche Aspekte miteinbeziehen. Wichtig sei auch die Beteiligung der Bevölkerung
sowie die Vielfalt und europäische Dimension des Kulturangebotes. Außerdem wolle man, so Mikl-Leitner,
ein Konzept erstellen, das man auch umsetzen könne, wenn man nicht Kulturhauptstadt werde.
Man sehe in diesem Projekt „eine ganz große Chance für das Land und die Landeshauptstadt“, betonte die
Landeshauptfrau. Seit der Landeshauptstadtwerdung habe St. Pölten einen „unglaublichen Aufschwung“ erlebt
und „eine starke Präsenz erlangt“, sprach sie die kulturelle, aber auch die wirtschaftliche Entwicklung St.
Pöltens an. Die Bewerbung sei auch „ein ganz klares Bekenntnis zu einem gemeinsamen Europa“, hielt sie weiters
fest.
Von einem „ganz großen Ziel“ sprach der St. Pöltener Bürgermeister Stadler: „Der erste Schritt
ist getan, jetzt beginnt die entscheidende Arbeit.“ Das Thema Kulturhauptstadt habe die Stadt in den letzten Jahren
immer wieder beschäftigt, jetzt sei auch das Land „im Boot“, so Stadler: „Wir sind die ersten in Österreich,
die jetzt sagen: Wir – das Land Niederösterreich, die Landeshauptstadt St. Pölten – bewerben uns.“ Man
sei „fest entschlossen“, betonte er.
Es gehe nun auch darum, „die Bevölkerung mitzunehmen“, denn es gehe um eine Kulturhauptstadt für die
St. Pöltnerinnen und St. Pöltner, für die Bevölkerung der Region und für alle Niederösterreicherinnen
und Niederösterreicher, so Stadler. Darum wolle man die Bevölkerung einbinden, und zwar „alle Generationen
übergreifend“. Stadler: „Es geht jetzt darum, Nägel mit Köpfen zu machen, und das machen wir mit
dem heutigen Start.“
St. Pölten wolle sich durch die Kulturhauptstadt 2024 „international noch mehr positionieren“, man wolle „die
Vorzüge St. Pöltens nach außen tragen“, so der Bürgermeister weiters. Es gehe um ein „Ja zu
2024“, der Startschuss sei gegeben, nun wolle man „eine überzeugende Bewerbung schaffen“, betont er.
Das Landestheater als Ort der Pressekonferenz zur Bekanntgabe sei „bestens gewählt“, sagte der Geschäftsführer
der NÖKU, Paul Gessl, denn dieses Haus „dokumentiert den gemeinsamen Weg“ von Land und Stadt.
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