LH Mikl-Leitner: Niederösterreich ist „Kulturland mit internationaler Strahlkraft“
Rohrau/St. Pölten (nlk) - Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner nahm am 14. September die Neueröffnung
des Haydn Geburtshauses in Rohrau vor. Das Museum wurde in den vergangenen elf Monaten um 1,5 Millionen Euro durch
das Land Niederösterreich als Eigentümer umgebaut und auf den neuesten technischen Stand gebracht. Unter
der Marke „Zum Haydn“ wird das Museum in Zukunft auch zum Zentrum der im Mai dieses Jahres ausgerufenen „Haydnregion
Niederösterreich“. In der neuen Dauerausstellung werden Joseph Haydn (1732-1809) und sein jüngerer Bruder
Michael Haydn (1737-1806) in ähnlicher Relevanz und Augenhöhe behandelt. In Rohrau erblickten die beiden
Komponisten das Licht der Welt.
Das Bundesland Niederösterreich sei „mit vielen großen Künstlerinnen und Künstlern verbunden
und wir fühlen uns verpflichtet, deren Erbe hochzuhalten“, sagte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner. Daher
seien ihr derartige Gedenkstätten „ein Herzensanliegen“, betonte sie, denn Niederösterreich sei in den
letzten zwanzig Jahren zu einem „Kulturland mit internationaler Strahlkraft“ geworden.
Das Haydn Geburtshaus in Rohrau sei „ein Kleinod“, so die Landeshauptfrau: „Ein Kleinod, das man zu etwas ganz
Großem entwickeln kann, und das ist unser Ziel.“ Daher wolle man die neue Haydnregion Niederösterreich
zusammen mit weiteren touristischen Attraktionen wie dem Wein und Carnuntum zu einer „Trademark“ machen, sagte
Mikl-Leitner.
Moderiert wurde die Eröffnung von Arabella Fenyves, sie bat neben der Landeshauptfrau auch Museumsleiter Michael
Linsbauer und Kurator Werner Hanak-Lettner aufs Podium. Das Haydn Geburtshaus sei „das Herzstück der neuen
Haydnregion“, diese solle „die gesamte Region zwischen Wien und Bratislava bespielen“, sagte Linsbauer, Hanak-Lettner
sprach zur neuen Dauerausstellung „Joseph und Michael Haydn – Von Rohrau in die Welt“. Diese ziele u. a. darauf
ab, „die beiden Weltkarrieren dieser beiden Brüder mit dem Ort zu verbinden, an dem sie angefangen haben“,
so Hanak-Lettner.
Musikalisch gestaltet wurde der Festakt durch Christian Altenburger (Violine), Lydia Altenburger (Violine), Thomas
Selditz (Viola) und Reinhard Latzko (Violoncello), die u. a. auch die Uraufführung „Vom sechseckigen Schnee“,
eine Auftragskomposition von Helmut Jasbar für die Abteilung Kunst und Kultur des Landes Niederösterreich
zur Aufführung brachten. Weiters spielten sie ein Werk von Joseph Haydn sowie ergänzt von Aoi Murase
auf der Viola ein Werk von Michael Haydn. Die ökumenische Segnung des neu gestalteten Gebäudes nahmen
Pater Adama Konopka (römisch-katholische Pfarrgemeinde Höflein-Rohrau- Pachfurth) und Mgr. Jan Magyar
(evangelische Pfarrgemeinde A. B. Bruck an der Leitha – Hainburg an der Donau) vor.
Die neue Ausstellung im Haydn Geburtshaus wurde von Kurator Werner Hanak-Lettner, Designer Stefan Umdasch und dem
Grafikerduo Fuhrer konzipiert. Erzählt werden beginnend von Geburt, Kindheit und Jugend die frühen Jahre
der späteren Weltstars – in einer Bild- und Tonsprache, die sich an Erwachsene und Kinder gleichermaßen
wendet. Wesentliche Säule der narrativen Strategie ist eine Graphic Novel, die der bildende Künstler
Horst Stein gestaltete und die sich durch die Ausstellung zieht.
Zahlreiche Hörstationen erlauben es den Besucherinnen und Besuchern, tief in die Gedankenwelt der Haydns einzutauchen.
Ein audiovisuell gestalteter Klangraum lädt zum Verweilen ein. Zum Mitmachen verführt die ebenfalls neu
kreierte interaktive Klanginstallation „Das Streichquartett“ – eine Zusammenarbeit zwischen dem renommierten und
experimentierfreudigen Koehne-Quartett sowie dem Institut für Creative\Media/Technologies der Fachhochschule
St. Pölten.
Neu sind auch ein serviceorientierter Empfangsbereich samt Shop, ein Anbau für weitere Archiv- und Lagerflächen
sowie zusätzliche Parkmöglichkeiten direkt hinter dem Geburtshaus der Haydns. Im Zuge der Sanierungsarbeiten
wurde der Hof teilweise überdacht, ein Wintergarten mit Foyercharakter ist auf diese Art entstanden. Der ehemalige
Lagerraum wurde in einen Konzertsaal mit 100 Sitzplätzen und optimaler Akustik verwandelt.
Das Haydn Geburtshaus Rohrau fungiert auch als Herzstück der kulturtouristischen Initiative „Haydnregion Niederösterreich“,
einer Kooperation des gleichnamigen Vereins und der Abteilung Kunst und Kultur des Amtes der Niederösterreichischen
Landesregierung. Diese Initiative hat das Ziel, dem Erbe der Brüder Haydn gebührend Rechnung zu tragen.
Dies wird insbesondere durch die Austragung von Konzerten und weiteren künstlerischen Veranstaltungen, durch
eine Schwerpunktsetzung in den Bereichen Musikvermittlung und Volkskultur sowie der wissenschaftlichen Komponente
in Kooperation mit nationalen wie internationalen Forschungseinrichtungen geschehen. Die künstlerische und
organisatorische Verantwortung für das Gesamtprojekt „Zum Haydn“ haben seitens des Vereines Harald Kosik und
seitens der Abteilung Kunst und Kultur der Museumsleiter des Haydn Geburtshauses Rohrau, Michael Linsbauer.
|