Das Alte Universitätsviertel soll innerhalb von 3 Jahren zu einem modernen Zentrum des
Wissens werden. Das Wissenschaftsministerium investiert 30 Mio. Euro in das Areal.
Wien (bmwfw) - Das Alte Universitätsviertel im Zentrum der Bundeshauptstadt wird fit für die Zukunft
gemacht: Bei einer Pressekonferenz und mit einem symbolischen Spatenstich am 14. September gaben Harald Mahrer,
Bundesminister für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft (BMWFW), und Anton Zeilinger, Präsident der
Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW), den Startschuss für umfassende Bau-und Sanierungsarbeiten
auf dem Areal rund um das Hauptgebäude der ÖAW. Insgesamt 30 Millionen Euro investiert das BMWFW in den
„Campus Akademie“, der ein modernes Zentrum des Wissens und ein zentraler Standort für exzellente Grundlagenforschung
in Österreich werden soll.
Im Zuge des Bau- und Sanierungsvorhabens am „Campus Akademie“ wird eine Projektfläche von insgesamt rund 11.300
Quadratmetern im Bereich Dr. Ignaz Seipel-Platz 2 und Postgasse 7-9 im ersten Wiener Bezirk adaptiert und der bestehende,
denkmalgeschützte Baubestand nach zeitgemäßen Maßstäben modernisiert. Geplant ist, das
in mehreren Baustufen erfolgende Projekt innerhalb von drei Jahren abzuschließen.
„Die Akademie der Wissenschaften ist eine absolute Exzellenzinstitution im Bereich der Grundlagenforschung. Wenn
wir Innovationsführer werden wollen, müssen wir konsequent in unsere Top- Forschungseinrichtungen investieren
und diese – gemäß unseres Open Innovation-Ansatzes – bewusst für die Öffentlichkeit zugänglich
machen. Daher investieren wir 30 Millionen Euro in den neuen ‚Campus Akademie‘ der ÖAW, stärken damit
unsere geistes-, sozial- und kulturwissenschaftliche Grundlagenforschung, die in vielen Feldern bereits zur internationalen
Spitze zählt und werten das Alte Universitätsviertel in Wien nachhaltig auf“, sagt Wissenschaftsminister
Harald Mahrer, der außerdem zusätzliche 30 Millionen Euro für die kommenden Leistungsvereinbarungen
mit der ÖAW ankündigt.
„Die Österreichische Akademie der Wissenschaften hat bereits seit längerem das Ziel, das Viertel der
alten Wiener Universität zu einem modernen Zentrum des Wissens und der Begegnung zwischen Wissenschaft und
Öffentlichkeit zu machen“, erklärt Anton Zeilinger. „Dank der Finanzierungszusage des Bundesministers
wird das Alte Universitätsviertel fit für die Zukunft und der ‚Campus Akademie‘ zu einem pulsierenden
Ort des geistigen Lebens – mit einem besonderen Augenmerk auf Veranstaltungen für junge Menschen“, so der
Präsident der ÖAW, welche die Liegenschaften am Dr. Ignaz Seipel-Platz sowie in der Postgasse nutzt.
Zeilinger weiter: „Das Hauptgebäude der Akademie wurde zur Zeit Maria Theresias in nur drei Jahren errichtet
und ich bin zuversichtlich, dass wir auch den ‚Campus Akademie‘ innerhalb von drei Jahren fertigstellen und der
Öffentlichkeit präsentieren können.“
Moderne Spitzenforschung wird gestärkt
Die im denkmalgeschützten Hauptgebäude der ÖAW am Dr. Ignaz Seipel-Platz geplanten Sanierungen
gewährleisten optimale infrastrukturelle Rahmenbedingungen für eine effiziente, moderne Verwaltung der
mit 28 Forschungsinstituten größten außeruniversitären Einrichtung für Grundlagenforschung
in Österreich. Darüber hinaus ermöglichen sie zeitgemäß ausgestattete Räumlichkeiten
für wissenschaftliche sowie öffentlich zugängliche Veranstaltungen, beispielsweise im prunkvollen
Festsaal der ÖAW.
Noch umfangreichere Änderungen sind in der Postgasse 7-9 geplant. Die hier vorhandenen denkmalgeschützten
Anlagen blicken auf eine einmalige bauliche Vergangenheit zurück, die bis ins 14. Jahrhundert reicht. Als
Arbeitsstätte für die in der Forschung an der ÖAW tätigen Wissenschaftler/innen erwiesen sie
sich aber bisher aufgrund ihres dringend renovierungsbedürftigen Zustands sowie baulicher Gegebenheiten, wie
beispielsweise einem Mangel an Seminarräumen, als nicht optimal.
Dank geeigneter Adaptierungen wird in der Postgasse ein modern ausgestattetes Platzangebot insbesondere für
die geistes- und sozialwissenschaftlichen Forschungseinrichtungen der ÖAW entstehen. Gemeinsam etwa mit dem
ÖAW-Standort in der Wiener Hollandstraße wird damit die Standort-Konsolidierung der in diesen Disziplinen
forschenden Institute der Akademie fortgesetzt.
Nach Abschluss der Arbeiten wird der Dr. Ignaz Seipel-Platz und Postgasse umfassende „Campus Akademie“ zusätzlich
zu den bisherigen etwa 250 Arbeitsplätzen Raum für weitere rund 200 Arbeitsplätze bieten. Durch
die unmittelbare Nachbarschaft zueinander, „shared spaces“ und die gemeinsame Nutzung von moderner Infrastruktur
werden sowohl zahlreiche Synergien und Effizienzsteigerungen erreicht, als auch der interdisziplinäre wissenschaftliche
Austausch zwischen den verschiedensten Fächern gefördert – eine zentrale Voraussetzung für die Stärkung
der an der ÖAW betriebenen Grundlagenforschung, die in vielen Feldern, wie etwa der Archäologie, bereits
heute zur internationalen Spitze zählt.
Bibliothek der Alten Universität wieder geöffnet
Der Saal der früheren Bibliothek der Alten Universität in der Postgasse, dessen prachtvolle Vergangenheit
das erhaltene, rund 240 Quadratmeter große spätbarocke Deckenfresko von Anton Hertzog erahnen lässt,
wird wieder für die Allgemeinheit geöffnet. Künftig können Besucher/innen hier auf die umfangreichen
Bestände der Bibliothek der ÖAW und ihrer einzigartigen wissenschaftshistorischen Sammlungen zugreifen.
Nachhaltige Aufwertung der Innenstadt
Die Bau- und Sanierungsvorhaben der Anlagen in der Postgasse 7-9, die im Besitz der Bundesimmobiliengesellschaft
stehen, sowie am Dr. Ignaz Seipel-Platz 2, deren Eigentümer die Burghauptmannschaft Österreich ist, eröffnen
Aussichten auf eine erhebliche Aufwertung der Wiener Innenstadt. Mit der Schaffung des „Campus Akademie“ wird die
Öffnung des Areals für Wissenschaft und Öffentlichkeit weiter forciert, die bereits vor über
einem Jahrzehnt mit der Generalsanierung der Aula der Wissenschaften des BMWFW eingeleitet wurde. Der „Campus Akademie“
stellt somit eine entscheidende Initiative dar, Wien als Forschungsstandort und Hotspot der Wissensvermittlung
nachhaltig zu stärken und noch attraktiver zu machen.
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