Österreichs E-Wirtschaft stellt neues Aktionsprogramm vor – die nächsten fünf
Jahre entscheiden
Wien (oesterreichs energie) - Oesterreichs Energie, die Interessensvertretung der österreichischen
E-Wirtschaft stellt im neuen Aktionsprogramm die notwendigen Weichenstellungen für eine erfolgreiche Energiewende
vor: „Die nächsten fünf Jahre entscheiden über die Energiezukunft in Österreich und Europa.
Die wesentlichen Ziele sind Klimaschutz, Innovation und Wertschöpfung“, sagt Leonhard Schitter, Präsident
von Oesterreichs Energie. „Dafür brauchen wir: 1. Strom aus erneuerbaren Energiequellen, der fossile Energieträger
vor allem in den Bereichen Mobilität und Raumwärme ersetzen muss, um den Anteil von Strom im Energiesystem
deutlich zu erhöhen, 2. eine Offensive zur Versorgungssicherheit, 3. einen Bürokratieabbau, 4. eine Forschungs-
und Innovationsoffensive“, so Schitter. Oesterreichs Energie geht dazu in den inhaltlichen Dialog mit allen Partnern
aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung.
Österreich hat die Chance energiepolitischer Vorreiter zu werden mit einer Ausfallssicherheit von über
99,99 % und einem Anteil von über 75 % erneuerbarer Energien im Stromsystem. Damit Österreich seine
Energie- und Klimaziele erreicht, muss aber das gesamte Energiesystem umgebaut werden. Österreichs E-Wirtschaft
sieht einen Ausbau der erneuerbaren Energien im Stromsystem bis 2030 auf 85 % und eine Erhöhung des Strom-anteils
im gesamten Energiesystem von heute 20 % auf 33 % vor. Dies erfordert einen massiven Netzausbau auf Übertragungs-
und Verteilernetzebene sowie die Integration smarter Lösungen. Gleiche Wettbewerbsbedingungen für alle
Technologien und Marktteilnehmer müssen den Wettbewerbsmarkt langfristig sichern.
Strom ist die bessere Alternative
„Die Energiezukunft ist elektrisch, denn Strom aus Österreich ist sicher, sauber und leistbar. Wir brauchen
eine Mobilitäts- und Wärmewende, um unser Energiesystem klimafreundlich umzubauen. Strom muss in den
Bereichen Mobilität und Raumwärme fossile Energieträger und hier vor allem Erdöl ersetzen“,
bringt Leonhard Schitter, Präsident von Oesterreichs Energie, das Aktionsprogramm der E-Wirtschaft auf den
Punkt. Dies bedeutet auch eine Verstärkung der Sektorkopplung, also eine stärkere Verschränkung
der Bereiche Stromversorgung, Mobilität, Raumwärme und -kühlung sowie von Speichersystemen. Dafür
braucht es laut Oesterreichs Energie eine verbindliche E-Mobilitätsstrategie, smarte Energiesysteme, die das
schnelle Laden von E-Fahrzeugen erlauben ohne die Netzstabilität zu gefährden und eine Normung für
die Kommunikation zwischen Ladestationen und dem Verteilernetzbetreiber auf europäischer Ebene.
Die über 600.000 Ölheizungen, die in Österreichs Haushalten noch zum Einsatz kommen und mit durchschnittlich
24 Jahren deutlich überaltert sind, sollten Schritt für Schritt durch effiziente Heizsysteme wie z.B.
Wärmepumpen ersetzt werden. Auf Gas als Brücken-technologie kann man derzeit aber nicht verzichten. Systemrelevante,
flexible Kraftwerke müssen die schwankende Erzeugungsleistung aus erneuerbaren Energiequellen ausgleichen.
Größtes Infrastrukturpaket schafft Wertschöpfung
„Ein Gelingen des Paradigmenwechsels beim Ausbau erneuerbarer Energien bedeutet auch einen immensen Impuls für
die heimische Wirtschaft. Bis 2030 sind bis zu 50 Milliarden Euro an Investitionen möglich“ betont Schitter.
Diese teilen sich auf in 35 Milliarden in den Netzausbau und smarte Systeme, davon allein 2 Milliarden in den Roll-out
von Smart Meter und 15 Milliarden für die Erzeugung umweltfreundlichen Stroms, davon rund 9 Milliarden in
Anlagen und 6 Milliarden in Speichersysteme. Dieses enorme Infrastrukturpaket bringt Wertschöpfung im Land,
denn rund 30.000 direkte und indirekte Arbeitsplätze werden damit geschaffen bzw. erhalten. Davon profitiert
Österreich.
Ein rascher Ausbau erneuerbarer Energien braucht auch Entbürokratisierung - um Verfahren zu beschleunigen.
„Dazu gehört vor allem die Entlastung der Unternehmen, zum Beispiel bei der Berichts- und Meldepflicht“, hebt
Barbara Schmidt, Generalsekretärin von Oesterreichs Energie, wesentliche Punkte aus dem Entbürokratisierungspaket
hervor.
Forschungs- und Innovationsoffensive: Investitionen steigern und Kräfte bündeln
„Um die Chance in der Europäischen Union zu nutzen, energiepolitscher Vorreiter zu werden, müssen wir
in Zukunft die Energieforschung noch mehr stärken“ sagt Schitter.
Es gibt viele gute Initiativen, jedoch bedarf es einer Erhöhung der Investitionen sowie gesamthafte Strategien
und einer sinnvollen Bündelung aller Maßnahmen. „Österreichs
E-Wirtschaft braucht eine Forschungs- und Innovationsoffensive“, sagt Schitter und führt als positives Beispiel
die Milliarde an, die vom Wirtschaftsministerium bis 2020 für den Ausbau der digitalen Infrastruktur zur Verfügung
gestellt wird.
EU-Ratspräsidentschaft 2018 für Energiepolitik nutzen
„Österreich hat eine hervorragende Ausgangssituation, damit diese gehalten werden kann, braucht es aber mehr
Tempo im Ausbau der Energiegewinnung aus erneuerbaren Quellen. Österreich muss sich für eine effiziente
und marktorientierte Steigerung des erneuerbaren Energieanteils einsetzen“, betont Schitter. „Die Energiepolitik
muss in Österreich und Europa einen noch höheren Stellenwert haben und dafür sollten wir den Ratsvorsitz
der Europäischen Union im zweiten Halbjahr 2018 nutzen“, so Schitter abschließend.
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