Mehr unselbständig Erwerbstätige, mehr offene Stellen, weniger Arbeitslose als vor
einem Jahr
Wien (statistik austria) - 4.260.400 Personen waren laut Statistik Austria im 2. Quartal 2017 in Österreich
erwerbstätig und 241.500 arbeitslos (internationale Definition). Im Vergleich zum 2. Quartal 2016 stieg die
Zahl der unselbständig Erwerbstätigen um rund 67.000 und die der Selbständigen und mithelfenden
Familienangehörigen verringerte sich (-19.000), was insgesamt ein Plus von 48.000 Erwerbstätigen ergab.
Davon hatten rund 28.000 Vollzeit- und 20.000 Teilzeitstellen. Die Zunahme von Vollzeitstellen konzentrierte sich
überwiegend auf Männer, jene der Teilzeitstellen dagegen auf Frauen. Auch in diesem Quartal gab es vor
allem bei älteren Erwerbstätigen sowie ausländischen Staatsangehörigen Beschäftigungszuwächse.
Mit 241.500 Arbeitslosen und einer Arbeitslosenquote von 5,4% sank die Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vorjahr
deutlich (273.400 bzw. 6,1%). Zugleich erhöhte sich die Zahl der offenen Stellen auf 103.300, ebenfalls deutlich
mehr als im 2. Quartal des Vorjahres (75.500).
Gegenüber dem 1. Quartal 2017 ergab sich ein teils saisonbedingter Anstieg der Erwerbstätigkeit (+76.000),
insbesondere bei Männern. Die Zahl der Arbeitslosen verminderte sich um 22.700.
Neben Plus bei Vollzeit weiterhin starker Teilzeitzuwachs bei Unselbständigen
Der Beschäftigungszuwachs von 67.100 Unselbständigen gegenüber dem 2. Quartal des Vorjahres
setzte sich aus einem Plus von 39.900 Teilzeit- und 27.200 Vollzeitbeschäftigten zusammen. Während die
Zunahme bei Vollzeit vorwiegend Männer (+24.200) betraf, entfiel der Teilzeitzuwachs meist auf Frauen (+33.000).
Damit stieg auch die Teilzeitquote – dem langjährigen Trend entsprechend – weiter an, vor allem bei Frauen.
Sie betrug im 2. Quartal 2017 bei unselbständig Erwerbstätigen insgesamt 29,3%, 48,9% bei Frauen und
11,0% bei Männern. Beschäftigungszuwächse erzielten im Jahresvergleich vor allem die Bereiche "Beherbergung
und Gastronomie", "Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen", "Öffentliche
Verwaltung, Verteidigung und Sozialversicherung" und "Erziehung und Unterricht", darunter jeweils
Vollzeit- und Teilzeitstellen.
Anders als bei den Unselbständigen gab es bei Selbständigen und Mithelfenden einen Rückgang der
Erwerbstätigen um 19.000, der sich überwiegend auf Teilzeitbeschäftigte konzentrierte. Die Zahl
der Vollzeiterwerbstätigen im Bereich der Selbständigen/Mithelfenden lag bei Frauen und Männern
dagegen ähnlich hoch wie im 2. Quartal 2016. Rückgänge waren besonders in der Land- und Forstwirtschaft
festzustellen.
Unselbständige: deutlich mehr Ältere und ausländische Staatsangehörige
Vom Anstieg bei den unselbständig Erwerbstätigen (+67.100) im Jahresvergleich profitierten Frauen
(+36.000) und Männer (+31.100), besonders ausländische Staatsangehörige (+43.200) und ältere
Personen (55+ Jahre: +40.300). Detaillierter betrachtet zeigt sich, dass das Plus bei Älteren (den ab 55-Jährigen)
zum überwiegenden Teil auf österreichische Staatsangehörige zurückzuführen war, während
der Anstieg bei ausländischen unselbständig Erwerbstätigen hauptsächlich jüngere Altersgruppen
betraf.
Steigender Anteil Erwerbstätiger an der Wohnbevölkerung
Der Anteil der Erwerbstätigen an der Wohnbevölkerung im Haupterwerbsalter (15 bis 64 Jahre) betrug
im 2. Quartal 2017 72,2%, im Vorjahr betrug dieser noch 71,4%. Der Anstieg war bei beiden Geschlechtern ähnlich
hoch. Eine höhere Erwerbstätigenquote als im 2. Quartal des Vorjahres zeigte sich vor allem bei älteren
Männern zwischen 55 und 64 Jahren (59,9%), aber auch bei Frauen dieser Altersgruppe (42,0%). Insgesamt waren
Personen zwischen 55 und 64 Jahren zu 50,8% erwerbstätig.
Mit dem deutlichen Anstieg der Zahl erwerbstätiger ausländischer Staatsangehöriger erhöhte
sich ihre Erwerbstätigenquote in der Gruppe der 15- bis 64-Jährigen auf 64,4%. Auch österreichische
Staatsangehörige erreichten mit 73,8% eine höhere Quote als ein Jahr zuvor.
Arbeitslosigkeit deutlich unter dem Niveau des Vorjahres
Die Zahl der Arbeitslosen sank im Jahresvergleich vom 2. Quartal 2016 (273.400) zum 2. Quartal 2017 auf 241.500.
Die Arbeitslosenquote nach internationaler Definition ging dementsprechend von 6,1% auf 5,4% zurück. Die Quote
der Männer lag bei 5,8% und jene der Frauen bei 4,9%. Die Verringerung der Arbeitslosigkeit war auf keine
bestimmte Gruppe konzentriert. Der stärkste Rückgang ergab sich bei den 15- bis 24-Jährigen.
Definitionsbedingt liegen sowohl die Zahl der beim Arbeitsmarktservice (AMS) registrierten Arbeitslosen als auch
die nationale Arbeitslosenquote deutlich über dem Niveau der von Statistik Austria erhobenen Zahlen nach internationaler
Definition.
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