Zahlen stagnieren, Maßnahmen wirken, Öffis als optimale Alternative
Innsbruck (lk) - Eine Bilanz über den Autoverkehr in der Urlaubszeit legt LHStvin Ingrid Felipe am
13. September vor. Die Zahlen zeigen, dass der Urlauberverkehr nach wie vor auf zu hohem Niveau liegt, aber an
allen sieben Messstellen leicht zurückgegangen ist. Die Maßnahmen des Landes gegen Ausweichverkehr von
der Autobahn wirken in Kufstein und die Reuttener Dosierampel steht in den Startlöchern. Die Öffis als
Anreisemöglichkeit für TouristInnen noch attraktiver zu machen, ist eine der zentralen Herausforderungen
der Politik für die nächsten Jahre, wenn die AnrainerInnen entlastet werden sollen. „Wir brauchen nicht
noch mehr Straßen, sondern wir müssen die leistungsstarken und umweltfreundlichen öffentlichen
Verkehrsmittel als Anreisemöglichkeit stärken“, betont Ingrid Felipe, die dafür im Sommer jetzt
schon hohes Potenzial sieht, „weil man da ja mit leichterem Gepäck reist.“
Rückgang an allen sieben Messstellen
Zu den Zahlen für den Sommer 2017 im Vergleich zum Sommer 2016: Im Durchschnitt sind pro Samstag und Sonntag
von Anfang Juli bis Anfang September an der Umfahrung Reutte 25.134 Autos pro Tag gezählt worden, das sind
2,4 Prozent weniger als im Sommer 2016. Am Fernsteinsee am Fernpass sind 24.148 Fahrzeuge pro Samstag bzw. Sonntag
gezählt worden, das ist ein Rückgang von 1,7 Prozent. Am Brettfalltunnel ins Zillertal beträgt der
tägliche Samstags- und Sonntagsverkehr im Sommer 17.908 Fahrzeuge, das sind 0,3 Prozent weniger, als im Sommer
des Vorjahrs. Auf der B173 in Schwoich wurden diesen Sommer durchschnittlich 13.407 Autos an Wochenendtagen gezählt,
das sind 4,6 Prozent Reduktion im Vergleich zum Vorjahr. Im Söller Ortsteil Bocking ebenfalls an der B173
bedeuten die 23.780 durchschnittlich gezählten Wochenend-Fahrzeuge im Sommer 2017 einen Rückgang von
-2,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Und in Kufstein sind an der Grenze 11.796 Fahrzeuge pro Samstag bzw. Sonntag
im Sommer 2017 zwei Prozent weniger als im Vorjahr und in der Stadt an der Innbrücke 16.329 Autos um 2,2 Prozent.
Maßnahmen wirken
Das hohe Niveau macht trotz erster Rückgänge seit langer Zeit weitere Maßnahmen erforderlich, betont
die Mobilitätslandesrätin, die auf zwei Vorzeigeprojekte verweist: Die Dosierampel in Kufstein, die in
den Wintermonaten die Belastung in der Stadt Kufstein reduzieren soll, wirkt: Elf Prozent weniger Autos fuhren
im Winter 2016/17 an Samstagen auf der Bundesstraße über die Grenze, als im Winter 2015/16. In der Stadt
auf der Innbrücke betrug der Rückgang im Jahresvergleich acht Prozent. Neu ist seit diesem Sommer eine
Dosierampel nach dem Kufsteiner Vorbild von Norden kommend vor Reutte – hier liegen nach einem Testbetrieb im Oktober
erste Zahlen über die Wirksamkeit der Reuttener Dosierampel vor, erwartet wird flüssigerer Verkehr im
Bezirk auch an stark belasteten Reisetagen.
ÖBB bietet optimale Alternativen
Das verstärkte Angebot insbesondere der Bahn will Ingrid Felipe als Alternative zum Auto stärken. Die
ÖBB hat hier bereits einige tolle neue Angebote. Neben täglich insgesamt 16 Eurocity- und Intercity-Verbindungen
zwischen Deutschland und Tirol verbindet sowohl in der Sommer- als auch in der Wintersaison ein zusätzlicher
Railjet mit Namen „Arlberg“ jeden Samstag das Urlaubsziel Tirol bis nach St. Anton mit dem großen deutschen
Bahnknoten München. Eine stau- und stressfreie An- und Abreise für Urlauber ist seit Kurzem jedoch nicht
nur tagsüber, sondern mit den ÖBB-Nightjets auch über Nacht möglich. Die Linie Innsbruck-Hamburg
hat sich bereits zu den stärksten Nachtverbindungen entwickelt. Die ÖBB stehen aber nicht nur für
eine entspannte An- und Abreise zur Verfügung, sondern kümmern sich mit Partnern wie dem VVT und Tourismusverbänden
auch um die wichtige Mobilität vor Ort. Dafür sorgen zahlreiche Postbus-Verbindungen. Und für die
Gäste von vier Tourismusverbänden im Unterland ist in einem Pilotprojekt ihre Gästekarte zugleich
die Fahrkarte für die Nahverkehrszüge zwischen Wörgl und Hochfilzen. Im Projekt „Tirol auf Schiene“
arbeiten die ÖBB gemeinsam mit der Tirolwerbung am Ausbau des Gästeanteils, der mit der Bahn in den Tirol-Urlaub
fährt.
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