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Der Strahl, der unsichtbar macht |
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Eine neue Tarnkappen-Technologie wurde an der TU Wien entwickelt: Ein spezielles Material wird
von oben so bestrahlt, dass es einen seitlich ankommenden Lichtstrahl ungestört passieren lässt. Die Lichtstreuung überlisten Seit Jahren gibt es verschiedene Versuche, die Wellenstreuung zu überlisten und somit eine Art "Tarnkappe" herzustellen. So kann man etwa aus speziellen Materialien Objekte herstellen, die bestimmte Lichtwellen außen um sich herumleiten. Es gibt auch Experimente mit Gegenständen, die von sich aus Licht abstrahlen: Wenn ein Bildschirm nach vorne genau das Licht aussendet, das er auf der Rückseite absorbiert, dann erscheint er unsichtbar - zumindest, wenn man ihn aus dem richtigen Winkel betrachtet. An der TU Wien versuchte man nun allerdings, das Problem auf fundamentaler Ebene zu lösen. "Wir wollten die Lichtwelle nicht umleiten oder mit Zusatz-Displays wiederherstellen, sondern die ursprüngliche Lichtwelle auf geradem Weg durch das Objekt steuern, so als wäre das Objekt gar nicht da", sagt Andre Brandstötter, ein Ko-Autor der Studie. "Das klingt merkwürdig, doch mit bestimmten Materialien und unserer speziellen Wellentechnologie ist das möglich." Laser-Material "Der entscheidende Trick ist, dem Material punktgenau Energie zuzuführen und an anderen Stellen Absorption zu erlauben", erklärt Prof. Konstantinos Makris von der Universität Kreta, der zuvor in der Arbeitsgruppe Rotter tätig war. "Von oben wird genau das richtige Punktmuster auf das Material gestrahlt - wie durch einen gewöhnlichen Videoprojektor, allerdings mit sehr hoher Auflösung." Passt dieses Muster genau zu den inneren Unregelmäßigkeiten im Material, an denen normalerweise das Licht gestreut wird, kann man durch das von oben zugeführte Licht die Streuung praktisch ausschalten und ein Lichtstrahl kann von links nach rechts völlig ungehindert und verlustfrei durch das Material gelangen. "Dass es mathematisch überhaupt möglich ist, ein solches Punktmuster zu finden, ist auf den ersten Blick nicht sofort ersichtlich", sagt Rotter. "Insbesondere muss jedes Objekt, das man durchsichtig machen will, mit einem eigenen Punktmuster bestrahlt werden - abhängig von der mikroskopischen Streuung in seinem Inneren. Wir haben nun eine Methode entwickelt, für ein beliebiges, zufällig streuendes Objekt genau das richtige Bestrahlungs-Punktmuster zu errechnen." Licht oder Schall Eine Diskussion des Papers von Patrick Sebbah in Nature Photonics finden Sie hier: http://rdcu.be/s87y Originalpublikation: Wave propagation through disordered media without backscattering and intensity variations, K. G. Makris, A. Brandstötter, P. Ambichl, Z. H. Musslimani, and S. Rotter, Light: Science & Applications 6, e17035 (2017). |
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