Die beste Hilfe ist die, die vor Ort ankommt

 

erstellt am
13. 09. 17
13:00 MEZ

LH Wallner und LR Rauch präsentierten Vorarlberger Strategie und Förderrichtlinien in der Entwicklungszusammenarbeit
Bregenz (vlk) - Das Land Vorarlberg hat die strategische Neuausrichtung der Entwicklungszusammenarbeit beschlossen. Es geht darum, künftig in diesem Bereich nicht nur als Financier, sondern als aktiver Partner aufzutreten, der seine Ressourcen und Stärken so wirkungsvoll wie möglich einbringt, erklärten Landeshauptmann Markus Wallner und Landesrat Johannes Rauch im Pressefoyer am 12. September. Neu ist, dass etwa die Hälfte der zur Verfügung stehenden Mittel in einem Schwerpunktland – dem westafrikanischen Staat Burkina Faso – eingesetzt werden. Mit der anderen Hälfte werden mittel- bzw. längerfristige Projekte anderer Partner gefördert sowie die Spenden aus Kleininitiativen verdoppelt.

Bestehen bleibt der bewährte Grundsatz des Landes Vorarlberg in der Entwicklungszusammenarbeit, sagte Landeshauptmann Wallner: "Es gilt weiter das Motto 'Hilfe zur Selbsthilfe'. Mit gezielter Unterstützung und Projektpartnerinnen und Projektpartnern vor Ort wollen wir Menschen in wirtschaftlich benachteiligten Gebieten dabei unterstützen, ihre Zukunft selbst in die Hand zu nehmen." Nur so könne der enorme Migrationsdruck aus Afrika gelindert werden, so Wallner: "Die beste Hilfe ist die, die direkt bei den Menschen dort ankommt."

Mit der neuen Strategie und den neuen Förderrichtlinien positioniert sich Vorarlberg in der Entwicklungszusammenarbeit erstmals über die Förderung von Einzelprojekten hinaus als Akteur mit klaren Vorgaben und Zielen, erklärte Landesrat Rauch. Es gehe darum, "mit unseren eingesetzten Euros weitere Euros zu lukrieren" sowie "etwas weiterzugeben, was wir selbst gut können". So wird in Burkina Faso wird ein Projekt zur Aus- und Fortbildung im Bereich nachhaltige Energien/Photovoltaik auf Schiene gebracht. In den nächsten Jahren soll eine größere Zahl von Technikerinnen und Technikern herangebildet werden, im Sinne der "Hilfe zur Selbsthilfe" wird dabei auch die Ausbildung von Ausbildnerinnen und Ausbildern angestrebt. Die Kooperation vor Ort läuft über die österreichische Entwicklungszusammenarbeit (ADA) und deren Landesbüro gemeinsam mit dem Bildungsministerium von Burkina Faso. Nach den bisherigen Kontakten – auch mit der Vorarlberger Privatwirtschaft – ortet LR Rauch bereits "großes Interesse am neuen Konzept unserer Entwicklungszusammenarbeit."

Dieser Vorarlberger Weg und die Auswahl eines Schwerpunktlandes ist in Österreich bisher einzigartig und richtungsweisender Schritt, betonte der Koordinator für Entwicklungszusammenarbeit des Landes Vorarlberg, Michael König. Burkina Faso ist eines der ärmsten Länder der Welt – Platz 185 von 188 in der Rangliste der Vereinten Nationen. Der westafrikanische Staat ist flächenmäßig gut dreimal so groß wie Österreich und hat eine Bevölkerung von rund 19 Millionen Menschen. "Hier kann ein kleines, aber wohlhabendes Land wie Vorarlberg, auf längere Sicht landesweit tatsächlich etwas zum Besseren bewegen", so König.

 

 

 

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