„Education at a Glance 2017“ liefert Daten zum österreichischen Bildungssystem – ÖsterreicherInnen
überdurchschnittlich gut gebildet – Bildung wird noch immer vererbt
Berlin/Wien (bmb) - „Die neusten Ergebnisse der OECD-Studie ‚Education at a Glance‘ geben uns wichtige Einblicke
in die derzeitige Lage des österreichischen Bildungssystems. Die erfreuliche Nachricht: Die Österreicherinnen
und Österreicher sind im internationalen Vergleich überdurchschnittlich gut gebildet. Aber es lassen
sich nach wie vor klare Arbeitsaufträge aus den Zahlen ableiten“, so Bildungsministerin Hammerschmid am 11.
September anlässlich der Präsentation der Ergebnisse der OECD-Studie „Education at a Glance 2017“, die
jährlich wichtige Bildungsindikatoren aufzeigt und international vergleicht.
Die Österreicherinnen und Österreicher sind vergleichsweise gut gebildet: Lediglich 15 Prozent haben
höchstens einen Pflichtschulabschluss (OECD-Schnitt: 22 Prozent). Vor allem in der Berufsbildung ist das Land
überdurchschnittlich gut, die österreichische Berufsbildung genießt international hohes Ansehen.
Eine zentrale Aussage der Studie ist aber auch, dass in Österreich Bildung noch immer vererbt wird. Das bedeutet,
dass der Anteil der Personen mit Hochschulabschluss, deren Eltern noch keinen Hochschulabschluss haben, sehr gering
ist (nur 5,9 Prozent der 45-bis 59-Jährigen und 10,1 Prozent der 30- bis 44-Jährigen). Österreich
ist damit weiterhin internationales Schlusslicht.
Hammerschmid: „Diese Ergebnisse sind alarmierend und fordern Maßnahmen die so schnell wie möglich greifen.
Chancengleichheit für alle Kinder, unabhängig vom Einkommen, Herkunft oder Bildungsgrad der Eltern, ist
das erklärte Ziel. Wir können nicht so viele Talente unerkannt lassen.“ Als sofort greifende Maßnahmen
nennt die Ministerin die Qualitätsoffensive an Schulen, inklusive 5.000 LehrerInnen zusätzlich, sowie
den bereits beschlossenen Ausbau der Ganztagsschule, für den seit 1. September 2017 insgesamt 750 Mio. Euro
zur Verfügung stehen. „Um wirklich sicher zu gehen, dass alle Kinder gleichermaßen von einer ganztägigen
Betreuung profitieren, müssen wir die Ganztagsschule in Zukunft aber gratis anbieten können“, so Hammerschmid
abschließend.
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