Wien (bmgf) – "Immer mehr Frauen erleben Übergriffe im Internet", so Frauenministerin Pamela
Rendi-Wagner, "Es gibt aber kaum Expertise auf diesem Gebiet: Was rate ich einer Frau, die mit Hass-Postings
überschwemmt wird? Wie kann ich einer Frau helfen, deren Facebook-Account von einem Stalker gehackt wurde?
Hier dürfen wir die engagierten Beraterinnen in den Frauenberatungsstellen nicht allein lassen."
Die Gesetze wurden in den letzten Jahren sukzessive verschärft - inzwischen sind auch Cyberstalking oder Verhetzung
auf Grund des Geschlechts im Internet unter Strafe gestellt. Ziel des gemeinsamen Projekts von Frauenministerin
Pamela Rendi-Wagner und Staatssekretärin Muna Duzdar ist es nun, Frauenberatungsstellen gezielt zu unterstützen.
"Gewalt gegen Frauen darf keinen Platz in unserer Gesellschaft haben, weder in der virtuellen, noch in der
realen Welt. Das Internet ist kein rechtsfreier Raum. Daher müssen wir sicherstellen, dass die Gesetze eingehalten
werden und Betroffene Hilfe bekommen - im Sinne eines positiven Zusammenlebens", sagt Duzdar. "Das Problem
ist, dass es kaum Material gibt, das sich speziell mit Gewalt gegen Frauen im Internet befasst. Unser gemeinsames
Projekt soll deshalb einerseits die nötige Expertise aufbauen, die dann andererseits an die Trainerinnen in
den Beratungsstellen weitergeben wird", so Rendi-Wagner.
Zunächst wird eine Studie Internet-Gewalt gegen Frauen in Österreich untersuchen und erheben, welche
Bedürfnisse die Betroffenen haben. Darauf aufbauend wird ein "Tool-Kit" erstellt, auf das Beraterinnen
in Frauenberatungszentren zurückgreifen können, um betroffene Frauen effizient zu unterstützten.
Dieses Tool-Kit soll etwa Informationen zur rechtlichen Situation und Leitfäden für den Umgang mit Netz-Gewalt
enthalten. Ab Jänner 2018 werden Workshops für Mitarbeiterinnen in Frauenberatungsstellen abgehalten,
die sich zum Thema "Gewalt gegen Frauen im Netz" weiterbilden möchten.
"Auch Gewalt im Internet ist Gewalt", so Rendi-Wagner und Duzdar, "mit diesem Projekt geben wir
Frauenberatungsstellen das Werkzeug, um Hass im Internet wirkungsvoll zu begegnen."
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