Bürgermeister nahm Ehrenmedaille des Naturhistorischen Museums entgegen; Museum zeichnete
ehemaligen wissenschaftlichen Mitarbeiter aus, der in die Politik wechselte
Wien (rk) - „Wirklich gerührt“ hat sich Wiens Bürgermeister Michael Häupl am 11. September
bei der Überreichung der Ferdinand-von-Hochstetter-Medaille im gut besuchten Vortragssaal des Naturhistorischen
Museums Wien gezeigt. Die Hochstetter-Medaille ist die höchste Auszeichnung, die das Naturhistorische Museum
an Mitarbeiter, Förderer und Freunde des Museums verleiht. „Ob meines Alters und meiner Funktion bin ich öfter
bei solchen Gelegenheiten – diese Verleihung hier im Naturhistorischen ist aber für mich wirklich etwas Besonderes“,
sagte Häupl.
Der studierte Biologe Michael Häupl arbeitete zwischen 1975 und 1983 als wissenschaftlicher Mitarbeiter im
Museum am Ring. Bevor er sich für seine Tätigkeit in der Stadtpolitik karenzieren ließ, war er
im Wissenschaftsbetrieb des Museums in der Abteilung für Lurche und Kriechtiere tätig – was auch für
seine spätere Karriere nützlich gewesen sein könnte, wie Generaldirektor des Naturhistorischen Museums
Christian Köberl in seiner Einleitung hervorhob.
Maria Teschler-Nicola, die Vizepräsidentin der „Freunde des Naturhistorischen Museums Wiens“, hob in ihrer
Laudatio die Verbundenheit Häupls mit seinem ehemaligen Dienstgeber hervor. Der Bürgermeister hätte
auch als Stadtrat und später Stadt-Oberhaupt das Museum „wo auch immer möglich unterstützt“, zum
Beispiel durch Förderungen oder der Unterstützung beim Ankauf der Meteoritensammlung des Hauses mit finanzieller
Hilfe der Stadt.
In seiner Rede hob Häupl die Arbeit der Institution NHM hervor, das gleichzeitig Museum und Forschungseinrichtung
sei. Er selbst habe übrigens für sich immer die Karriere als Forscher verfolgt, bis der damalige Bürgermeister
Helmut Zilk ihn mit den Worten „Ich brauch dich in der Politik, deine depperten Frösche kannst du auch später
zählen“ als Stadtrat in die Stadtregierung geholt habe. Die Aufgabe nahm Häupl an – nicht ohne Zilk zu
kontern: „Meine Frösche sind nicht deppert.“
Die Ferdinand-von-Hochstetter-Medaille wurde 1976 durch Friedrich Bachmayer, dem damaligen Ersten Direktor des
Museums, und Hermann Anders, dem damaligen Präsidenten der „Freunde des Naturhistorischen Museum Wiens“ begründet
und seitdem 14 Mal vergeben. Namensgeber der Medaille ist der Geologe, Naturforscher, Entdecker und erster Intendant
des Naturhistorischen Museums Ferdinand von Hochstetter (1829-1884). Anlass für das Schaffen der Auszeichnung
war das 100. Jubiläum der Gründung des Naturhistorischen Museums. Die Medaille wird auf einstimmigen
Beschluss des Direktorenkollegiums des Museums und des Vorstands der „Freunde“ verliehen.
|