Oberösterreich wird zunehmend zum Weinbauland
Linz (lk) - Dieser Tage starten die 40 oberösterreichischen Winzer auf ihren 70 Hektar Anbaufläche
mit der Weinlese. Dank der vielen Sonne im heurigen Sommer sind die Zuckergehalte der Trauben hoch und es wird
ein hervorragender Jahrgang erwartet. Lediglich der Frost im Frühjahr zur Blüte stört etwas das
Bild, denn dieser hat regional die Ernte geschmälert. Insgesamt sind die oberösterreichischen Winzer
bei den Frostschäden mit einem blauen Auge davongekommen, die Ernte in Österreich zeichnet sich heuer
knapp ab.
Die oberösterreichischen Winzer sind im Donautal, im Machland, am Linzer Gaumberg, im Eferdinger Becken sowie
im Inn- und Mühlviertel zu finden und sie sind seit 13 Jahren im Landesweinbauverband OÖ organisiert.
Oberösterreich gehört gemäß dem Österreichischen Weingesetz zur „Weinbauregion Bergland“,
welcher Vorarlberg, Tirol, Salzburg, Kärnten und Oberösterreich angehören. Werden Qualitätsweine
produziert, so dürfen diese mit der Herkunftsbezeichnung „Qualitätsweinbaugebiet Oberösterreich“
auf dem Etikett gekennzeichnet werden. Die Vielzahl der Regionen und Böden ermöglicht auch eine Vielzahl
an Geschmacksvarianten in Oberösterreich. „Diese Kombination macht das Weinland Oberösterreich so interessant.
Dominiert wird das oberösterreichische Angebot von Weißweinsorten wie Weißburgunder, Chardonnay,
Müller Thurgau oder Grüner Veltliner, es gibt aber auch Rotweine wie Zweigelt oder Blauburgunder oder
prickelnden, fruchtigen Sekt aus Oberösterreich. Insgesamt werden heuer rund 2.500 Hektoliter oberösterreichischer
Wein erzeugt werden“, so Franz Reisecker, Präsident der Landwirtschaftskammer OÖ.
Noch vor 15 bis 20 Jahren wäre es nicht denkbar gewesen, dass heute 40 bäuerliche Familien in Oberösterreich
aus dem Weinbau ein maßgebliches Einkommen erwirtschaften. Die Landwirtschaft ist jener Wirtschaftsbereich,
den der Klimawandel vor enorme Herausforderungen stellt, im Falle des Weinbaus aber auch vor durchaus positive.
Bei der Qualität beweisen die heimischen Winzer, dass sie mit anderen Qualitätsweinbaugebieten mithalten
können. Bei diversen Produktprämierungen konnte der oberösterreichische Wein bereits einige Achtungserfolge
erzielen. Die meisten oberösterreichischen Winzer vermarkten direkt ab Hof, einige bedienen Maximarkt oder
Metro, manche haben auch einen Heurigen.
Der Österreichische Weinbauverband rechnet heuer mit einer Weinernte von 2,4 Millionen Hektoliter nach zwei
Millionen Hektoliter im schwierigen Weinjahr 2016. In Niederösterreich waren vor allem Weingärten auf
seichtgründigen Böden im nördlichen und südöstlichen Weinviertel einem großen Trockenstress
ausgesetzt, ansonsten wird in Niederösterreich mit einer Normalernte gerechnet. Weniger stark von der Trockenheit
betroffen waren die Rebanlagen in der Steiermark, im Burgenland geht man von einer Normalernte sowie „wunderschönen“
Qualitäten besonders beim Rotwein aus.
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