Niederösterreichs Bildungslandesrätin zu den Ergebnissen der Landesbildungs- referentInnen-
Konferenz in Vorarlberg
Lochau/St. Pölten (nöi) - Im Rahmen der LandesbildungsreferentInnenkonferenz in Schloss Hofen
standen am 22. September neben Investitionen in ganztägige Schulformen auch die Verlängerung der 15a-Vereinbarung
zum Ausbau der Kinderbetreuung und das zweite verpflichtende Kindergartenjahr im Mittelpunkt der Gespräche
mit Bildungsministerin Sonja Hammerschmid.
Niederösterreichs Bildungslandesrätin Mag. Barbara Schwarz hält dazu fest: "Gerade in Zeiten
des Wahlkampfs darf die Sacharbeit nicht in den Hintergrund geraten und deshalb haben die Landesbildungsreferenten
in der heutigen Konferenz ihre Standpunkte zu aktuellen Ansagen und Entwicklungen im Bildungsbereich klar dargelegt.
Kritisch sind aus meiner Sicht die Vorhaben des Bundes im Bereich der ganztägigen Schulformen zu betrachten.
Der flächendeckende Ausbau der schulischen Tagesbetreuung ist uns in Niederösterreich ein ganz besonders
wichtiges Anliegen. Wir richten uns dabei aber ganz nach dem Bedarf und den Wünschen der Familien, daher erfolgt
in Niederösterreich die Nachmittagsbetreuung in unseren Schulen größtenteils in der flexiblen,
getrennten Abfolge. Mit dem neuen Bildungsinvestitionsgesetz, das 82 Mio. Euro für Niederösterreich vorsieht,
legt der Bund jedoch ganz klar eine Schwerpunkt auf den Ausbau von Angeboten in der verschränkten Form und
vernachlässigt dabei klar die Vorstellungen unserer Eltern, Kinder und Schulerhalter. Wir waren uns dabei
auch einig, dass der Bund das Bildungsinvestitionsgesetz entsprechend anpassen muss. Auch bei der Ankündigung
von 5.000 neuen Lehrkräften fehlt ein konkretes Umsetzungskonzept. Niemand bestreitet die Notwendigkeit von
zusätzlichen Lehrerinnen und Lehrern, wir wissen, es braucht zusätzliche Ressourcen im Schulbetrieb.
Es fehlt jedoch gänzlich an einem geeigneten Plan dazu und deshalb habe ich auch eingefordert, dass die Rahmenbedingungen
zum Einsatz offengelegt werden müssen und auch eine Abbildung der neuen Lehrkräfte im Stellenplan unbedingt
erforderlich ist!"
Im Bereich der Kinderbetreuung stimmte die Einigung im Ministerrat über den weiteren Ausbau der Kinderbetreuung
positiv: „Wir haben uns seitens des Landes Niederösterreich klar für eine Verlängerung der 15a-Vereinbarung
stark gemacht, weil beim Ausbau von Kinderbetreuungs-Einrichtungen Sicherheit bei der Planung und Finanzierung
benötigt wird. Jetzt hat sich diese Hartnäckigkeit ausgezahlt und wir können den gemeinsamen Weg
mit Gemeinden und Familien gezielt fortsetzen“, so Schwarz. Auch die Notwendigkeit einer Diskussion über die
Einführung eines zweiten verpflichtenden Kindergartenjahres für alle 4-jährigen Kinder in Österreich
stelle sich für Niederösterreich de facto nicht, weiß Schwarz: „Wir haben in Niederösterreich
bereits 97,7 Prozent der 4-jährigen Kinder in Betreuung. Eine Verpflichtung wird auch eine entsprechende bundesseitige
Finanzierung mit sich bringen müssen.“
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