Das Gemälde aus dem Bestand der Klimt-Foundation ist seit 1910 erstmals wieder in Italien
zu sehen. Die Ausstellung wird am 22. September in Rovigo eröffnet.
Rovigo/Wien (klimt foundation) - Neben diesem hochkarätigen Gemälde des berühmten Jugendstilkünstlers,
das zuletzt vor über 100 Jahren im Frühjahr 1910 in Venedig ausgestellt wurde, präsentiert die Klimt-Foundation
als österreichischer Hauptleihgeber der Ausstellung über europäische Secessionsbewegungen von 23.
September 2017 bis 21. Jänner 2018 weitere Exponate aus der Zeit Wien 1900 im Palazzo Roverella im italienischen
Rovigo.
Am Übergang vom 19. zum 20. Jahrhundert setzte in den großen europäischen Kunstzentren München,
Wien, Prag und Rom die Moderne und damit die Secession ein. Die Abspaltung fortschrittlicher junger Künstler
von den alteingesessenen Künstlerverbänden und die Aufbruchstimmung der damaligen Kunstszene — vereint
in der Ablehnung von Historismus und Akademismus — zeigt Kurator Francesco Parisi anhand der führenden Maler
dieser Bewegung in Deutschland, Österreich-Ungarn und Italien: Franz von Stuck, Gustav Klimt, Josef Váchal
und Felice Casorati.
Gustav Klimt als Wegbereiter der Moderne und bedeutender Vertreter der Epoche Wien 1900 ist in der Ausstellung
Secessioni Europee. L’onda della Modernita: Monaco, Vienna, Praga, Roma mit acht Leihgaben der Klimt-Foundation
— darunter Gustav Klimts Gemälde Freundinnen I (Die Schwestern), 1907 und Dame mit Cape und Hut vor rotem
Hintergrund, 1897/98, eindrucksvoll repräsentiert. Zwei Zeichnungen des Mitbegründers der Wiener Secession
(Entwurf für das Gebäude der Wiener Secession, 1897 und Sitzende im Rüschenkleid nach links, 1910)
werden von Secessionsplakaten von Egon Schiele (1918) und Josef Maria Auchentaller (1900) flankiert. Zudem sind
auch Klimts Plakat für die erste Ausstellung der Wiener Secession und das Gemälde von Josef Maria Auchentallers
Tochter Emma aus dem Jahr 1901 — alle Werke aus der Sammlung der Klimt-Foundation — zu sehen.
Für uns ist es wesentlich, die in Wien um 1900 entstandene und von Klimt geprägte Strömung des Jugendstils
in ihrer Bedeutung für die kulturelle Entwicklung Österreichs zu erforschen. Mit unseren Leihgaben an
bedeutende Museen innerhalb Europas vermitteln wir diese faszinierende und vielschichtige Zeit über die heutigen
Grenzen Österreichs hinaus einem internationalen Publikum, betont Sandra Tretter, wissenschaftliche Leiterin
der Klimt-Foundation.
Die Klimt-Foundation verlieh in den vergangenen Jahren Werke an nationale und internationale Ausstellungen im Themenkreis
der Epoche Wien 1900, darunter die Österreichische Galerie Belvedere (2015) und das Museum für angewandte
Kunst (2014/15) in Wien, das Grand Palais in Paris (2015), das Buchheim Museum bei München (2016), das Museio
Santa Chiara in Gorizia (2016) und die Klovic Gallery in Zagreb (2016).
Die Ausstellung in Rovigo ist bis 21. Jänner des nächsten Jahres zu sehen; zur Ausstellung erscheint
ein umfangreicher Katalog.
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