Der Bundespräsident engagiert sich als "Botschafter in Umweltfragen" und übergibt
Donald Trump einen Brief der 11-jährigen Paula, die sich besorgt über den Klimawandel zeigt
New York/Wien (apa/prk) - Als "Botschafter in Umweltfragen" engagierte sich Bundespräsident
Alexander Van der Bellen am Abend des 19. September (Ortszeit), als er bei der UNO-Vollversammlung in New York
zum traditionellen Empfang der Staatsoberhäupter des US-Präsidenten geladen war. Der Bundespräsident
übergab Donald Trump einen Brief eines 11-jährigen Mädchens namens Paula, das sich besorgt über
den Klimawandel zeigt.
Das teilte ein Sprecher des Bundespräsidenten Mittwoch früh (Ortszeit) mit. Der Republikaner Trump ist
skeptisch, dass der Klimawandel durch menschlichen Einfluss erzeugt wird, und hat bereits per Dekret mehrere Klimaschutzbestimmungen
seines Amtsvorgängers Barack Obama von den Demokraten rückgängig gemacht, ausgesetzt oder zur Überprüfung
ausgeschrieben.
Dass Donald Trump und Alexander Van der Bellen in Sachfragen bisweilen unterschiedliche Positionen haben, offenbarte
sich auch am Dienstag nach der Rede des US-Präsidenten vor der UNO-Vollversammlung. Der Bundespräsident
zeigte sich gegenüber österreichischen Journalisten "enttäuscht" über den Vortrag
Trumps. "Wenn ich es boshaft formulieren will, war das eine Rede an seine Wähler in der US-Provinz."
Donald Trump habe etwa der "Renationalisierung" das Wort geredet. Nachsatz: "Das war eine Kampfansage
an die EU."
Unverständnis äußerte Van der Bellen auch bezüglich der Haltung des US-Präsidenten zum
Atomabkommen mit dem Iran, das Trump infragestellt. Der Iran halte das Abkommen bisher auf "Punkt und Beistrich"
ein, erklärte Van der Bellen. "Trump hat auch nicht gesagt, was der Iran nicht erfüllt." Etwas
mehr Verständnis zeigte der Bundespräsident indes für die harte Haltung Trumps im Atomkonflikt mit
Pjöngjang: "Nordkorea kann ich noch nachvollziehen."
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